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paradox fragte in Schule & BildungZitate · vor 10 Jahren

Eine heute noch relevante Aussage oder ein Satz aus einer vergangenen Zeit, einem vergangenen Land?

Im Text "Ich bin gegen den Frieden" auf der Do-LP "Die Städte sehen aus wie schlafende Hunde"

(Zum Nachhören: http://www.youtube.com/watch?v=q59uZbaXPyQ ) sagt Heinz-Rudolf Kunze des schönen Satz " Für den Frieden sind ja alle. Oder zumindest so viele, dass einige darunter sind, mit denen ich ums Verrecken nicht einer Meinung sein kann."

Persönlich würde ich diesen Satz wohl für mich unterschreiben.

Ich frage das aber vor allem deshalb, weil ich in Fragen politischen Inhalts mit einigem Befremden immer wieder einmal feststelle, dass Leute aus dem eher konservativen Lager (Um Missverständnisse zu vermeiden, es sind Nutzer, die ich persönlich trotz unterschiedlicher Ansichten sehr achte und denen ich keine undemokratischen Tendenzen unterstellen möchte!) wenig Berührungsängste haben, wenn sie sich Zustimmung aus der extrem rechten, teilweise schon braunen Fraktion holen können - siehe das Guttenberg-"Martyrium".

Doch wer weiß, vielleicht sehe ich das auch nur so überdeutlich bei den Anderen und am Ende sind wir doch alle so - nur eben jeder auf seiner Seite.

Wie meint ihr, haltet ihr das mit diesem Zitat?

Update:

@Bingi, ehrlich gesagt, bezog ich mich eher auf die zweite Teilaussage, ich hatte nicht erwartet, das erklären zu müssen.

7 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 10 Jahren
    Beste Antwort

    Die Aussage des gesamten Textes (hab ihn mir grad durchgelesen) ist noch und war schon immer aktuell, denn das Phänomen, dass Menschen Trends mitmachen, um sich möglichst gut zu verkaufen, gab es schon immer.

    Während man sich nur wundert, wenn jemand jeden Kleidermodetrend mitmacht und ein bisschen traurig verärgert ist, wenn Leute Musik/ Filme/ Bücher nur konsumieren, weil es ihnen ein bestimmtes Image verleiht (und nicht etwa, weil sie sie wirklich mögen), macht es einen (oder zumindest mich) richtig wütend, wenn Menschen vorgeben, bestimmte Ideale zu haben, bestimmte Meinungen zu haben oder für bestimmte Ziele zu kämpfen, weil es grad hip und politisch korrekt ist.

    Wieviele von denen, die beim Pro Tibet Sommertrend mitgemacht haben, waren wirklich mit Herz dabei? Wieviele von denen, die jetzt gegen AKWs protestieren, sind wirklich involviert? Wieviele von denen, die beteuern, dass sie gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit sind, sagen es wirklich aus voller Überzeugung und nicht, weil sie wissen, dass sie damit ein hippes, politisch korrektes Image kriegen?

    Und ja, wenn ich sehe, wie schnell Leute hier, die sich selbst als konservativ bezeichnen ins rechtsradikale Feld abrutschen und sich dessen offensichtlich nicht mal bewusst sind, bin ich erschreckt. Das gleiche gilt auch für Politiker. Ehrlich gesagt, ist mir schon untergekommen, dass Leute, die von sich selbst gesagt haben, dass sie rechtsradikal seien in Wirklichkeit nur konservativ waren, aber sehr viel mehr Menschen, die sich selbst als konservativ bezeichnen in Wirklichkeit rechtsradikales Gedankengut haben, sich dessen aber nicht bewusst sind oder es aus Trendgründen nicht zugeben. Das finde ich nicht nur erschreckend, sondern macht mich angesichts der Verlogenheit und mangelnden Selbstreflektion auch wütend. Als Beispiel: eine Freundin von mir gab mal haufenweise rechtes Zeug von sich und reagierte auf Kritik mit "Ich kann doch gar nicht rechts sein, meine Eltern waren doch früher Hippies und haben mich auch so erzogen." Auch beliebt: "Ich kann doch gar nicht rechts sein, ich hab doch ausländische Freunde."

    Das heißt, es kommt mir so vor, als würden Leute nur auf Labels und Marken achten, weniger auf die Inhalte. Sie stempeln sich selbst einmal für angeblich links oder rechts ab und glauben dann, dass bei entsprechendem Stempel keiner mehr auf den Inhalt achten wird.

    Allerdings ist das wirklich ein Phänomen, das nicht nur bei Konservativen zu finden ist, sondern auch bei selbsternannten Linken und das Problem, dass sich Menschen Ideale aneignen, um sie als Schild und Rüstung vor sich herzutragen ohne sie zu verinnerlichen und damit eigentlich die Ideale verraten und alle, die es ernst und ehrlich meinen in den Dreck ziehen, gab es schon immer.

  • vor 10 Jahren

    Ich möchte auch niemandem zu nahe treten, aber ein wichtiger Teil des Erwachsenwerdens bestand für mich darin, dass ich meine Urteile nicht davon abhängig gemacht habe, was jemand anders glaubt/nicht glaubt/sagt/nicht sagt. Ich denke, es ist wichtig, seinen eigenen Standpunkt zu finden und nicht in Kategorien zu denken und Entscheidungsreflexen (wenn die dafür sind, dann bin ich dagegen) nachzugeben. Aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden.

    Je älter ich geworden bin, desto deutlicher wurde für mich, dass weder beruflich noch politisch eine große (mehrheitsfähige^^) Gruppe genau meiner Meinung ist. Das ist für mich kein Grund, meine Meinung zu ändern, aber es war für mich ein Grund, über den Tellerrand von Herkunft/Partei/geliebtem Vorurteil hinauszublicken.

  • Helma.
    Lv 6
    vor 10 Jahren

    Damit ist ein Phänomen beschrieben, das mir bei mir selbst schon häufig aufgefallen ist.

    Du möchtest es im Zusammenhang mit Politik beantwortet haben, ich möchte es aber viel weiter fassen, denn die Reaktion ist die gleiche.

    Ich habe vielleicht die gleichen Ziele, Vorstellungen, Visionen wie jemand anderes und vielleicht auch eine Vorstellung davon, wie ich das erreichen kann.

    Der Weg, den jemand anderes gehen möchte ist aber für mich unverständlich, irritierend oder erscheint mir sogar kontraproduktiv, weil ich erwarte, dass man auf diese Weise das Ziel nicht erreicht oder sogar das Gegenteil davon.

    Wenn wir unsere Meinungen oder Überzeugungen nicht annähern können, muss ich mich davon distanzieren. Was natürlich zur Folge haben kann, dass es aussieht, als wäre ich gegen das angestrebte Ziel insgesamt.

    Um zu deinen Details zurückzukehren - Es kann durchaus sein, dass ich in Teilaspekten mit jemandem übereinstimme, aber wenn das Gesamtbild gravierend gegen meine Überzeugung spricht, kann ich auch in Einzelzielen nicht an einem Strang ziehen. Der fehlt nämlich dann.

    Mit Absicht habe ich keine besondere Couleur genannt.

    ....und sofort noch mal bearbeiten, ich habe einen Teil der Frage nicht beantwortet.

    sind wir alle so? Damit meinst du, ob wir uns Zustimmung holen aus Lagern, die uns sonst eigentlich fremd sind? und auch bleiben werden?

    Das mag hin und wieder vorkommen. Aber ich denke, es kommt darauf an welcher Art die Zustimmung ist und in welchem Ausmaß man die Hilfe bräuchte, die ja eigentlich gegen die eigene Überzeugung gerichtet ist. Ich hoffe, dass man das offenen Auges macht und sich über die Konsequenzen klar ist.

    Aber ich fürchte, wir sind alle so, zumindest wenn es sich nicht um eine längere Zusammenarbeit handelt (wie oben beschrieben).

    Und in der hohen Politik? Nennt man das dann nicht "Kompromiss"?

  • vor 10 Jahren

    Ich denke du siehst das nicht "überdeutlich".....du siehst es so wie es ist. Mir ist das auch schon aufgefallen und es erschreckt und enttäuscht mich. Das Zitat trifft auch auf meine Persönlichkeit zu. Leider muss man für seine ehrliche Meinung hier damit bezahlen, dass Fragen in diese Richtung sofort gelöscht werden......also überlese ich den Müll so gut es geht anstatt mich weiterhin aufzuregen. Ein Glück ist es mir wenigstens in der realen Welt vorbehalten mich mit solchen Leuten Aug in Aug darüber auseinanderzusetzen, ohne das sie mich einfach weglöschen können......

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  • vor 10 Jahren

    es ist manchmal leicht > gegen was zu sein > denn wenn du ja für was bist > mußt du ja auch was dafür tun.

    Ich bin für den Frieden > ganz klar und dieser fängt vor der Haustüre an und endet wahrscheinlich nie......?

    (meine mit dem nie > man sollte immer daran arbeiten > den Frieden zu erhalten)

  • vor 10 Jahren

    ich weiss

    dass ich nichts weiss

    sokrates

  • vor 4 Jahren

    Kinder leben mehr im Augenblick und für sie vergeht nach ihrem Empfinden die Zeit viel zu langsam, aber je älter wir werden desto mehr merken wir wie die Zeit united stateszwischen den Fingern zerrinnt. Das Empfinden ist ein anderes, an der Geschwindigkeit ändert sich aber nichts. Gruß Franky

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