Denke daran Nonne zu werden - aber...?

Ordensleben ist ein hartes Brot...

So begrüßenswert ich den Entschluss halte, darüber nachzudenken Nonne zu werden, rate ich dir ganz entschieden ab!

1. Es ist nicht so sehr die fehlenden Gebets- und Glaubenspraxis, die du jetzt hast. Aber während des Noviziats wirst du täglich mehrfach zu gemeinsamen Gebeten verpflichtet und gleichzeitig wird von dir erwartet, dass du auch noch zusätzlich für dich betest. Das kann man lernen. Man muss aber dafür die Offenheit haben. Von Null auf Hundert tut dann schon mal weh.

2. Überall, wo Menschen zusammen leben, gibt es Konflikte. Das gilt auch hinter Klostermauern. Ehelosigkeit und die Einsamkeit in einer klösterlichen Gemeinschaft sind extreme Bedingungen für Menschen. Deshalb gibt es auch in Klöstern alles, was sonst wo gibt. Wer nicht wirklich widerstandfähig ist, muss es auf die harte Tour lernen oder geht kaputt.

3. Wenn du schon unbedingt in einen Orden willst, dann schau dir diesen Orden sehr gut vorher an. Lies die Regel! Rede mit den Frauen! Und wenn es möglich, rede auch mit denen, die ausgestiegen sind.

4. "Totale Altruisten" sind in Orden fehl am Platz. Das hat damit zu tun, dass dich die Ordensregel und vielleicht verständnisvolle Oberen schützen, aber in aller Regel musst du für dich selbst sorgen. Da musst du Grenzen ziehen und bewachen. Die Grenzen müssen verteidigt werden, sonst gehst du vor die Hunde. Wenn das nicht kannst, solltest du vor einem Ordenseintritt das unbedingt lernen.

...anstatt in ein Kloster dich zu verstecken gehe doch zum Psychologen und arbeite an dein Problem weshalb du dich verstecken willst... Das wird dir sehr, sehr viel mehr helfen helfen als Versteckchen zu spielen!

...geh als krankenschwester nach afrika...als nonne würdest du dich zu sehr mit den unzulänglichkeiten des glaubens rumärgern...

Das Nonnen-Dasein ist nicht geeignet, um sich vor der Welt zu verstecken - im Gegenteil: aufgrund der strengen Regeln, der Anforderungen (u.a. auch an den Glauben) und nicht zuletzt wegen Abgeschiedenheit sollte man schon sehr mit sich "im Reinen" sein, bevor man Nonne wird. Um dies zu prüfen, gibt es eben das mehrjährige Noviziat. Erkundige Dich doch einfach mal bei verschiedenen Orden - die ticken nicht alle gleich - welche Voraussetzungen erwartet werden. Ob "Ora et Labora" (richtig geschrieben?) oder Schweigegelübde - das ist alles nicht zu unterschätzen.

Ich denke Du willst keine Verantwortung für Dein Leben übernehmen.

Als Nonne kann man helfen und braucht sich um sonst nix kümmern (ich meine Lebensunterhalt etc.). Tja. Wenn Dir Hartz IV reicht - probier es damit und helfe Ehrenamtlich ein paar alten Herrschaften.

Und wenn Du wirklich zu (einem) Glauben findest - dann kannst und sollst Du diesen befolgen. Aber eben nicht um zu fliehen vor der "bösen" Welt.

Du lässt bei allen deinen Sätzen das Wort "Ich" weg. Lerne erst einmal "ich" zu sagen, dann bist du auch für eine Ordensgemeinschaft brauchbar.

Das übrige hat @pedro sehr gut vermittelt.

Psychische Belastbarkeit ist nicht so das Thema.

Ein Vorleben - Fehler, Irrtümer, Sünden, etc. - können mit Beichte und Buße "geheilt" werden.

Du solltest aber innerlich wirklich glauben, eine Berufung als Nonne zu haben.

Kannst Du nicht auf andere Art, soziale Arbeit leisten ?

Du müsstest Dich dem Orden und der katholischen Hierarchie unterordnen.

Du müsstest voll hinter dem kompletten katholischen Glaubensbekenntnis stehen.

Wenn Du nicht den "rechten" Glauben und das Gefühl einer inneren Berufung hast, sondern vielmehr nur eine weltabgeschiedene "Ruhestätte" suchst, bist Du im Orden falsch. Zudem sind mit ihrer Tätigkeit und auch im Zusammenleben die Nonnen nicht so weltfremd.

Dann solltest Du vielleicht Eremitin im Himalaya werden.

Wünsche Dir Kraft und Gottes Segen und dass er Dir bei Deiner Entscheidung hilft.

Ausserdem gibt es mehrere Gespräche, wo man Dir auch hilft Deinen Wunsch auf innere Wahrheit zu prüfen. Denn auch dem Orden ist nicht gedient, wenn Du da nicht wirklich rein willst.

jeder orden macht das anders

einfach hingehen und fragen

Ich verstehe deinen Wunsch nach Abgeschiedenheit sehr gut. Ich lebe zum Beispiel seit vielen Jahren in Abgeschiedenheit, nehme aber trotzdem am Weltgeschehen teil; bin kein Eremit oder Ignorant, weil ich ja in dieser Welt physisch lebe und so mich am besten in der Praxis vervollkomnen kann! Als Ignorant könnte ich das nicht erreichen.

Als Katholik bin ich groß geworden und weil für mich dort kein Zuhause zu erkennen war, fand ich das Leben als Brahma Kumar als einzige Alternative, bzw. als das Allerhöchste. Dort lebe ich ähnlich wie ein Mönch, aber mit einem praktizierten spirituellen Hintergrund und Ziel, welches das Mönchsleben noch bei weitem übertrifft. Äußerlich lebe ich ohne etwas erkennbar anderes Leben, als jeder andere Mensch auch, weil dieses spirituelle Studium der "Raja Yoga Meditation" ,in Verbindung mit dem höchsten Wissen von Gott, von Ihm direkt unterstützt wird! In dieser Zeit ist das Brahmanenlebren das beste Leben überhaupt!

Bedauerlicherweise kann ich dir über das Leben einer Nonne nichts konkretes sagen, nur das mein Leben einer Nonne, wegen der Reinheit zu vergleichen ist! Ich wünsche dir trotzdem eine gute Entscheidung für dein weiteres Leben in Frieden und Abgeschiedenheit. Liebe Grüße Herkamann

Du musst nicht unbedingt Nonne werden um in ein Kloster zu gehen, du kannst auch dorthin gehen und zu dir zu finden, manche machen dort sogar Urlaub!