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Muss man Angst und viel Respekt vor einem Hochschulstudium haben?
Hallo zusammen,
ich weiß gar nicht, ob Ihr mir helfen könnt, aber versuchen kann ich es ja mal.
Nach einem erfolgreichen Abitur (2er Schnitt) und einer sehr erfolgreichen kaufmännischen Ausbildung (1er Schnitt) wurde ich 2009 im Zuge der tollen Wirtschaftskrise arbeitssuchend und habe seitdem, trotz sehr guten Qualfikationen, keine neue Chance erhalten.
Mal ist es zu wenig Berufsergahrung, dann tatsächlich und irrerweise sogar das Argument einer "Überqualifizierung" meinerseits für einige kaufmännische Stellen.
Ich habe Ende 2009 zwar mit einem berufsbegleitenden Studium begonnen, doch seitdem immer noch keine neue Perspektive gefunden.
Nun bin ich 27 Jahre alt/jung und könnte ein interessantes Vollzeitstudium absolvieren. Allerdings war ich schon der erste Abiturient in der ganzen Familie, geschweige denn ein Akademiker. Deshalb und auch generell habe ich daher sehr großen Respekt vor dem intellektuellen Anspruch eines Hochschulstudiums und befinde mich nun in einer Zwickmühle:
entweder ich setze das berufsbegleitende, schulische Studium bis Mitte 2012 fort, von dem ich weiß, dass ich es sehr gut abschließen würde, es mir aber andererseits kaum etwas bringen würde, wenn sich nicht schleunigst eine berufliche Perspektive eröffnet oder ich höre mit diesem auf (könnte es theoretisch für ein Jahr aussetzen), konzentriere mich entweder ganz auf das Vollzeitstudium oder mache das Vollzeitstudium weiter und suche gleichzeitig weiter nach einer beruflichen Perspektive.
Es mag vielleicht seltsam klingen, aber aufgrund meiner bisherigen Leistungen, tut es mir fast schon weh, wenn ich an der Uni an Büros vorbeikomme, dort kaufmännische Angestellte sehe und mir dann denke, dass ich dort eigentlich auch sitzen müsste statt jetzt wieder von vorne mit einem Studium zu beginnen.
Dieses würde mir aber natürlich ganz andere, interessante Berufsfelder ermöglichen, da ich ein geisteswissenschaftliches Studium mit Jura im Nebenfach absolvieren würde. Natürlich hätte diese Berufsfelder ihren Reiz, aber dazu bedarf es auch eines guten Abschlusses. Ich wäre auch regional mobil und nicht auf ein Berufsfeld fokussiert.
Alleine das Informationsbeschaffungsangebot durch die Bibliothek ist ja schont sehr vielfältig. Wie kann man bei all den Möglichkeiten als Student nur den Überblick bewahren, ohne Angst haben zu müssen, vielleicht nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft oder sich näher mit diesen befasst zu haben, sprich, sicher zu gehen, nicht eine potenzielle Suchquelle , ein Buch, einen Artikel o.ä. übersehen oder nicht gefunden zu haben?Ich arbeite seit meiner Kindheit mit dem Internet, bin mit diesem aufgewachsen und arbeite auch gerne mit dem Internet, aber so kann man sich anscheinend nie sicher sein, auch tatsächlich alles „abgegrast“ zu haben.
Ich habe in meinem Leben bislang immer alles gut gemeistert, was ich selbst beeinflussen konnte, aber ein Uni-Studium ist doch (bestimmt) noch einmal etwas anderes. Ich habe einfach Bammel davor zu versagen oder überfordert zu werden.
Generell bin ich jemand, der sicherlich überdurchschnittlich viel lernt und für die Schule/Ausbildung immer viel gemacht hat. An mangelendem Einsatz an sich würde es also sicherlich nicht scheitern.
Nur ist eben auch die Verlockung groß beruflich aktiv zu sein und ein eigenständiges Leben zu führen, statt mit Mitte 25 immer noch Zuhause bei den Eltern zu wohnen (bin dafür aber dankbar, ansonsten wäre ein Studium kaum finanzierbar), aber Ihr wisst sicherlich, was ich meine.
Ich bin wirklich gespannt, was Ihr zu meinen Empfindungen sagt.
Vielen Dank
4 Antworten
- Lucius T FowlerLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Ich habe nach Abitur und Ausbildung auch erst mit 27 studiert -- und mich dabei vollkommen umorientiert, von der Technik ins Soziale. Den Schritt habe ich nie bereut. Und egal, was du studierst: Du hast den üblichen "Erstis" (Erstsemestern) eine ganze Menge an Lebenserfahrung voraus, hast das konzentrierte und strukturierte Arbeiten gelernt, und in die "akademische Welt" einzutauchen wird für dich eine neue und bereichernde Erfahrung sein.
Ein eigenständiges Leben kannst du ja trotzdem führen. Ausziehen (notfalls in ein Studentenwohnheim), Bafög-Darlehen beantragen, ein paar Nebenjobs machen... -- na, was man halt so tut, um als Student zu überleben. Mach es lieber jetzt, bevor du aus Altersgründen kein Bafög mehr bekommst.
Zu deiner Bibliotheksfrage: Das lernt man gleich am Anfang im Studium; es gibt Bibliothekskataloge, die findest du nicht im "regulären" Internet, bzw. findest sie, aber der Zugang ist kostenpflichtig. Als Student kannst du für dein Fachgebiet den "Uni-Zugang" nutzen, der kostet dich nichts. Vielleicht nicht gleich im 1. Semester, aber spätestens im 3., wenn feststeht, dass du dabei bleibst. Aber Zugänge und Passwörter "leiht" man sich unter Studenten gegenseitig auch mal aus, auch über Fachgebiete hinweg. Die Uni ist eine ganz andere Wissenswelt, und ich bin sicher, es wird dir gefallen.
- maca111982Lv 4vor 1 Jahrzehnt
studieren ist heutzutage keine große sache: fleißig sein und seine hausaufgaben machen und du bist auf dem richtigen weg es zu schaffen. informiere dich einfach, was du wo studieren kannst.an jeder hochschule gibt es studienberatung.
das wichtigste VOR studiumbeginn ist es zu wissen WAS willst du und WOHIN möchtest du hin!
alles andere ergibt sich während dem studium, du bist nicht alleine, es gibt hunderte die mit dir anfangen werden und ihr werdet euch gegenseitig helfen.
- MelisheLv 7vor 1 Jahrzehnt
Ich denke, man muss keine Angst und nur "normalen" Respekt vor einem Hochschulstudium haben. Wenn es allerdings nicht in unmäßige Quälerei ausarten soll, dann muss man hinter einem Studium schon wirklich stehen. Als Möglichkeit, weil man nichts anderes findet, eignet es sich nicht.
Solltest du also wirklich Lust auf ein Studium haben, dann tu es. Ehrgeiz und Fleiß hast du ja, die Eignung steht auch nicht zur Debatte (2er Abi ist okay für ein Studium). Wenn du allerdings wirklich lieber arbeiten würdest und finanziell nicht mehr abhängig sein möchtest, dann überlege doch, in eine Region/ein Bundesland zu ziehen, wo du eher etwas findest, bzw. zumindest dort auch zu suchen.
- KipepeoLv 5vor 1 Jahrzehnt
Also ich studier jetzt seit zwei Wochen und bisher ist es ganz locker: Ich musste bisher nur trinken und feiern ;-)
Zur Zeit habe ich ein EDV-Seminar, bei dem ich Sachen erklärt bekomme, die ich eh schon weiß und daher surfe ich nebenbei im Internet.
Es geht ganz vielen Erstis so, dass sie am Anfang total verwirrt sind, aber wahrscheinlich gibt es bei dir auch Einführungsveranstaltungen und da wird vieles erklärt. Und wenn du Fragen hast, frag einfach ältere Semester, das mach ich auch die ganze Zeit. Alle, die ich bisher getroffen hab, sind total nett und offen und helfen einem gern weiter.
Und sieh mal, wenn es nicht funktioniert, hast du durch deine Ausbildung immer noch Alternativen.
Ich wünsch dir eine tolle Studienzeit.
Quelle(n): Selber Ersti