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Wollen die Menschen keine Eigenverantwortung übernehmen?
Gestern sah ich eine Reportage im ZDF über Naturkatastrophen in Afrika. Ein einheimischer wurde interviewt und sagte:
„Die Welt kann uns doch nicht sterben lassen“ Er kam erst gar nicht auf den Gedanken, dass die Einheimischen auch selber einen Teil dazu beitragen müsse, damit es ihnen besser geht. (Geburtenrückgang, Hygiene falsche Agrarwirtschaft usw.)
Ist es nicht besser ihnen zu helfen ein soziales Netz aufzubauen als nur zu spenden?
Denilson
Ich glaube die Menschen wollen sich nicht helfen lassen. E sind ja viele Sozialhelfer dort, die versuchen ihnen zu helfen. Sie zeigen ihnen ja Beispiel mit einfachen Mitteln ihre Hygiene zu verbessern, immer alles den westlichen Ländern in die Schuhe zu schieben ist zu einfach.
Wenn ich lese sie zeugen Nachwuchs um versorgt zu sein finde ich es makaber, wenn die Menschen genau wissen ihre Nachkommen müssen in Armut leben. Ist das nicht eine etwas egoistische und verantwortungslose Einstellung?
Interessante Antworten dabei, Danke
12 Antworten
- paradoxLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Doch, ich denke schon, dass sie Eigenverantwortung übernehmen wollen, wir sollten uns jedoch mit dem Gedanken vertraut machen, dass das Spendenwesen die einheimische Wirtschaft in den Ländern dort ausblutet und zerstört. Niemand, der beispielsweise Kleidung produziert, ist konkurrenzfähig, angesichts der billigen gebrauchten Kleidung aus Europa, die dort auf den Märkten angeboten wird. Kleidung, die wir irgendwann in guter Absicht und mit bestem Gewissen in Altkleidercontainer geworfen haben. Bekannt wurde auch die Geschichte von den überzähligen europäischen Tiefkühlhähnchen, die dort verkauft werden, und die die einheimische Landwirtschaft unrentabel machten, weil die einheimischen Bauern plötzlich ihre eigenen Waren nicht mehr loswurden oder für einen Preis verkaufen mussten, mit dem die eigenen Kosten nicht mal ansatzweise gedeckt werden können. Und so geht das weiter, unser Schrott, alte Autos etc. wird dort noch billig verscheuert, während die einheimische Wirtschaft keine Chance hat, auf die Füße zu kommen. Bemerkenswerterweise leben nur die Völker in Afrika einigermaßen vernünftig, die verhältnismäßig wenig Kontakt zur Zivilisation haben, die ihre tradtionelle Landwirtschaft weiterhin betreiben, die oft auch noch nomadisch leben. Es gibt manchmal so Reportagen über diese (oft als geheimnisvoll deklarierten) Völker und deren Lebensweise, an der sie unbeirrt (bisher) festhalten. Und dann versuche mal auch nur im Hintergrund ein einziges Kind mit diesem sogenannten „Hungerbauch'' zu finden. Da von falscher Agrarwirtschaft zu reden, ist schon sehr...westlich.
Zum Nachtrag: Da ich mich jetzt nicht unnötig wiederholen möchte und es durchaus Möglichkeiten gibt, Hilfe zur Selbsthilfe und Eigenverantwortung zu geben, erlaube ich mir mal mit einem Link auf eine andere Frage zu einem verwandten Thema, um auf meine gegebene Antwort zu verweisen:
http://de.answers.yahoo.com/question/index;_ylt=An...
Auf der dort als Quelle angegebenen Seite von kiva.org findest du unzählige Beispiele eigenverantwortlichen Handelns in Afrika.
- 𐎗 lupa ණ ଲ ҉Lv 7vor 1 Jahrzehnt
wie soll ein Mensch in denen Verhältnisse Eigenverantwortung übernehmen für eine falsche Politik, sei es im eigenen Land wie auch die Politik der Entwicklungshilfe?
Die Menschen da kämpfen ums Ãberleben, Kinder ist der Reichtum der "Armen", wer soll sonst mit helfen damit wenigstens etwas gedeiht auf dem kargen Boden?
Hier sind wir alle gefragt. Hilfe zur Selbsthilfe wäre der richtige und vernünftige Weg.
Afrika bekommt jedes Jahr alleine aus Deutschland 198 Millionen € an Entwicklungshilfe. Warum zum Teufel nimmt man nicht dieses Geld zum Brunnenbau, landwirtschaftliches Gerät, vernünftige Unterkünfte usw.? Traktoren hin stellen ohne zu bedenken, das kein Geld für Benzin da ist, hat mit wirklicher Hilfe wenig gemein (oft vorgekommen). Die Maschinen rosten vor sich hin.
Die meisten Gelder verschwinden in Verwaltung und in dunkle Kanäle.
Nur Spenden um des Spenden willens ist der falsche Weg. Die Verantwortung fängt beim Spender an.
@Volvox - in vielen Gegenden gibt es noch nicht mal Strom, von TV kann da keine Rede sein, höchstens ein Batterieradio wenn überhaupt.
@Fragesteller - es ist nicht egoistisch, in D gab es früher genau aus dem gleichen Grund viele GroÃfamilien
ein soziales Netz aufbauen ist gut und schön, doch glaubt ihr allen Ernstes die dortige Regierung lässt sich von uns bevormunden? Die haben das Sagen nicht wir.
So lange man uns lässt wäre Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort das einzig vernünftige.
- DenilsonLv 7vor 1 Jahrzehnt
Diese Betrachtungsweise ist sehr engstirnig. Die Menschen handeln im Rahmen ihrer Möglichkeiten und aus ihrem Blickwinkel betrachtet bestimmt eigenverantwortlich.
Anhand dieser ÃuÃerung würde ich deuten, dass die Abhängigkeit zur westlichen Welt einfach zu groà ist. Es gibt auf der einen Seite eine Ausbeutung, bereits seit der Kolonialisierung, welche einen gewissen Wohlstand unterbindet. Auf der anderen Seite ist die häufig korrupte Regierung und die Tatsache, dass Naturkatastrophen, wenn man es auf die klimatische Veränderung durch Umweltverschmutzung zurückführt, auch wieder ihre Auslöser in der westlichen Welt hat.
Ohne eine funktionierende Rentenversicherung, welche nur in Wohlstandsländern funktioniert - wenn überhaupt, sind diese Menschen darauf angewiesen, Nachwuchs zu erzeugen. Andernfalls wären sie im Alter aufgeschmissen. Der (zumeist) christliche Glaube, der häufig nur noch den Lebenswillen ermöglicht, predigt nicht gerade das benutzen von Kondomen um zumindest die AIDS-Rate zu verringern. Vor allem in den Ländern, in denen zumindest der Sexualtrieb noch eines der wenigen Vergnügen ist. Es ist einfach darüber zu urteilen, wenn man es gewohnt ist, dass die Primärbedürfnisse staatlich garantiert erfüllt werden.
Ganz bestimmt brauchen die Drittweltländer Hilfe. Dieses Flickwerk an Spenden, wenn es gar nicht mehr anders geht, ist nicht wirklich langfristig hilfreich. Vielmehr sollte bereits vorab in die Infrastruktur investiert werden. Nur dass die Wirtschaftspolitik darauf ausgerichtet ist, sich neue Abnehmer heranzuzüchten, damit die eigene Wirtschaft und der Wohlstand aufrecht gehalten werden kann. Das Interesse daran, diesen Menschen zu Wohlstand zu verhelfen ist doch eher gering.
Nachtrag a)
Ich gebe dir Recht, dass es eine Entwicklungshilfe von staatlicher und privatwirtschaftlicher Seite gibt. Nur hilft diese nur punktuell und führt nicht zu sofortiger Verbesserung. Die bisherige Hilfestellung - so mein Eindruck - taugt eher dazu unser Gewissen zu beruhigen. Die Besitzverteilung ist weltweit einfach zu ungleich. Wer möchte denn schon auf den eigenen Wohlstand ein Stück weit verzichten, um anderen auf die Beine zu helfen. Das klappt doch nicht einmal innerhalb unseres (kleinen) Landes.
b) Der Aspekt des Nachwuchses als Altersversorgung ist nicht makaber oder abstrus, auch wenn es für uns heute so klingen würde. Genau dieses ist das Urprinzip, wie wir Menschen als soziale Wesen in Gemeinschaften zu leben gelernt haben. Diese Armut wird dort als Normalität wahrgenommen und andere Umstände haben höhere Priorität, wie es bei der Familie und dessen Fortbestehen der Fall ist. Das Phänomen ist sogar in Westeuropa ersichtlich, dass die Geburtenrate mit dem gesteigerten Wohlstand abnimmt - und umgekehrt. Vielleicht hast du auch einmal etwas von den Zuständen in armen chinesischen Provinzen gehört, in denen hin und wieder weiblicher Nachwuchs ertränkt wurde.
- WilkenLv 7vor 1 Jahrzehnt
So weit denken die garnicht, sie haben ein karges Leben und ihre Alterssicherung sind die vielen Kinder, die sie produzieren, sie sollen später mal für ihren Unterhalt sorgen. Und wenn eine Naturkatstrophe ihnen alles nimmt, woher sollen sie dann die dringend benötigten Lebensmittel herbekommen, ihr Winterlager ist überflutet und der Reis fault. Ihre Hütten bauen sie dann wieder auf - bis zur nächsten Flut.
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- vitaleLv 5vor 1 Jahrzehnt
einer der an rohstoffen reichste kontinent ist nicht in der lage seine menschen zu ernähren.
die ursachen liegen im imperialismus, die gröÃten konzerne der welt haben afrika unter sich aufgeteilt und wetteifern in der maximierung der ausbeutung.
ihre "entwicklungshilfe ", ist nur ein vorwand zur eigenen machtaufteilung.
die aufhetzung der völkergruppen gegeneinander und die propagierte spaltung sind ihre werkzeuge.
ihre "humanitäre hilfe", nur ein lendentuch um ihre menschenverachtende handlung zu verdecken.
nur durch die abschaffung von imperialismus wird afrika souverän.
- Just meLv 5vor 1 Jahrzehnt
Ich sage nur eines:
"gib einem Menschen einen Fisch, und er wird fuer einen tag lang satt.
gib ihm eine Angelrute, und er kann sich selbst versorgen"
weiss nicht wer das sagte aber ich denke so.. spenden ist schoen und gut aber man muss das problem beseitigen... die das Resultat veraendern zu versuchen...
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Doch, aber sie haben nicht das Wissen. Viele Afrikaner haben nie eine Schule besucht und wenn, dann lernen sie nur das Notwendigste. Auch haben sie nie gelernt, wie man Felder effektiv bewirtschaftet.
Allerdings haben sie auch mit dem Klimawandel zu kämpfen. Wenn wo jahrelang Regen fällt, so kann auch nichts mehr wachsen.
Armut bedingt immer Geburtenexplosion. Einmal gibt es Aufklärung und Wissen über Verhütung.
Leider definieren sich viele afr. Männer in ihrer Männlichkeit, in dem sie viele Kinder haben.
Daneben sind Kinder immer noch die Altersvorsorge für Afrikanern. Je mehr Kinder, desto besser die Altersvorsorge. So meinen sie. Es gibt in weiten Teilen Afrikas so gut wie kein Rentensystem.
Spenden sind in der Tat sehr umstritten. Ich meine, man sollte nichts mehr für Afrika spenden, ohne vorher die Organisation genau unter die Lupe zu nehmen. Denn es hilft nur Hilfe zur Selbsthilfe. Also Ackerbau lernen, Verhütung. Denn viele Afrikaner verliesen sich zu sehr auf dem Westen und vergaÃen dabei, sich selber zu versorgen. Es wäre wichtig, ihnen zu helfen, ein einfaches Rentensystem aufzubauen.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Der Mensch verlernt Zug um Zug Eigenverantwortung und Eigeniniative zu übernehmen.
Kein Wunder, denn der Mensch bekommt immer mehr vorgeschrieben, was er darf und was er nicht darf. Es wird alles für ihn von "Amts wegen" geregelt. Der Mensch braucht sich über zu treffende Entscheidungen weitläufig keine Gedanken mehr machen. Das machen andere für ihn...-
@Fragesteller. Die gröÃte Naturkatastrophe ist der Mensch selbst. Höre er auf sich weltweit zu bekriegen, dann wären genug Mittel, und auch der Wille übrig sich gegenseitig zu unterstützen.
- volvoxLv 6vor 1 Jahrzehnt
Warum haben wir aus der ersten Welt den 3.Welt-Ländern überhaupt Entwicklungshilfe aufgedrückt? > cui bono? Moderne Missionare die in einem anderen Namen als Gottes missionieren.
Wie soll denn der gute Mann noch eigenmächtig etwas in die Hand nehmen, nachdem wir als Ãbermächtige ja schon alles ´geregelt´ haben?, s. Lupas Antwort!
Und der Mann weiss doch nur durch¨s Fernsehen und Entwicklungshelfer vor Ort, dass wir uns immer einmischen und ´helfen´.
Schliesslich kommt ja sogar eigens ein TV - Team angereist!
Man muss sich ausmischen, wenn die Leute sich selber helfen sollen.
zu Deinem letzte Nachtrag:
unnd siehst Du, genau das ist der Punkt,
unsere Vorstellungen werden denen aufokrtoiert,
die haben immer schon so gelebt, und besser ohne unsere Vorstellungen, sondern nach ihren.