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Anonym
Anonym fragte in Wirtschaft & FinanzenFirmen · vor 1 Jahrzehnt

Wie geht das eigentlich weiter in Deutschland, denn jede Firma denkt doch nur noch drüber nach wie kann ich?

personal einsparen durch moderne Maschinen und Robertas, es gibt doch zu letzt immer mehr Arbeitslose durch moderere Maschinen und wenn Arbeitslose die weniger Geld bekommen und immer weniger Geld aus geben können, müßte doch eigentlich die Produktion immer weniger werden, oder ?

12 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Die deutsche Wirtschaft lebt zum sehr großen Teil vom Export. Ich stelle dir hier mal ein Gedicht von Kurt Tucholsky rein, das er während der letzten großen Wirtschaftskrise (1929) geschrieben hat. Es klingt total aktuell:

    DIE LÖSUNG

    (Kurt Tucholsky)

    Wenn was nicht klappt,

    dann wird vor allem mal nicht berappt.

    Wir setzen frisch und munter

    die Löhne, die Löhne herunter -

    immer runter!

    Wir haben bis über die Ohren

    bei unsern Geschäften verloren...

    Unser Geld ist in allen Welten:

    Kapital und Zinsen und Zubehör.

    So lassen wir denn unser großes Malheur

    nur einen, nur einen entgelten:

    Den, der sich nicht mehr wehren kann.

    Den Angestellten, den Arbeitsmann;

    den Hund, den Moskau verhetzte,

    dem nehmen wir nun das Letzte.

    Arbeiterblut muss man keltern.

    Wir sparen an den Gehältern -

    immer runter!

    Unsre Inserate sind nur noch ein Hohn.

    Was braucht denn auch die deutsche Nation

    sich Hemden und Stiefel zu kaufen?

    Soll sie doch barfuss laufen!

    Wir haben im Schädel nur ein Wort:

    Export! Export!

    Was braucht ihr eigenen Hausstand?

    Unsre Kunden wohnen im Ausland!

    Für euch gibt´s keine Waren.

    Für euch heißt´s: Sparen! Sparen!

    Nicht wahr, ein richtiger Kapitalist

    hat verdient, als es gut gegangen ist.

    Er hat einen guten Magen.

    Wir mussten das Risiko tragen...

    Wir geben das Risiko traurig und schlapp

    inzwischen in der Garderobe ab.

    Was macht man mit Arbeitermassen?

    Entlassen! Entlassen! Entlassen!

    Wir haben die Lösung gefunden:

    Krieg den eigenen Kunden!

    Dieweil der deutsche Kapitalist

    Gemüt hat und Exportkaufmann ist.

    Wussten Sie das nicht schon früher?

    Gott segne die Wirtschaftsführer!

    Nachtrag:

    Eine wirkliche Lösung lässt sich wohl nur auf globaler Ebene finden. Die Wirtschaft ist längst globalisiert. Die meisten Unternehmen gehören schon internationalen Aktienkonzernen. Bei uns in Berlin werden auch immer mehr Mietshäuser, ja ganze Straßenzüge von ausländischen Aktiengesellschaften aufgekauft. Andersherum verlagern deutsche Unternehmen die Produktion ins Ausland, wo sie mit Kinderarbeit mehr Profit machen können (KIK in Bangladesh, H&M in Indien usw.). Aber wir schaffen es ja nicht einmal im Inland zusammen zu halten. Während wir uns alle gegeneinander ausspielen lassen werden wir einzeln abserviert.

    Eigentlich war es ja immer die Utopie der Menschheit, dass irgendwann die Maschinen die Arbeit verrichten werden, so dass die Menschen mehr Zeit für Wissenschaft, Kunst und für einander haben. Aber leider gilt das nur für einige Menschen. Den Rest lässt man verkommen. Während die einen entlassen werden, müssen die anderen ihre Arbeit mit erledigen. Die einen werden krank weil sie gar keine Arbeit mehr bekommen, die anderen weil sie zu viel haben. Von den anständigen einheimischen mittelständigen Unternehmen gehen immer mehr unverschuldet ein, weil sie durch Heuschrecken mit reingerissen werden.

    Und Bildung ist in Deutschland schon lange nichts mehr wert. Es gibt immer mehr arbeitslose Akademiker (obwohl bei uns nur 2,8% der Bevölkerung studieren, in Norwegen mehr als 20%, Schweiz und Australien 8,4%) und man kann oft mehr verdienen, wenn man ein Nagelstudio, ein Katzenhotel oder eine Dönerbude betreibt.

    In der ganzen Weltgeschichte sieht man, dass die armen Leute noch nie etwas geschenkt bekommen haben, sondern immer dafür kämpfen mussten. Das bestätigt sich doch, wenn wir sehen, dass wir kriminelle Bänker, skrupellose Spekulanten, gierige Manager und korrupte Politiker haben. Entweder es wird irgendwann wieder - wie auch immer geartete - größere Unruhen geben die zu einer Neuorganisation von Bildung und Arbeit führen oder die Masse der Menschen landet irgendwann in irgendwelchen Lagern.

  • vor 1 Jahrzehnt

    In der Praxis lässt sich nicht alles durch Roboter und Maschinen automatisieren. Tatsächlich werden immer weniger Menschen für einfache, wiederholbare Tätigkeiten gebraucht, weil diese Tätigkeiten automatisiert werden können. Aber Tätigkeiten, die Mitdenken erfordern, kann kein Roboter ausführen - Roboter führen nur Programme aus und können nur in sehr eingeschränkten Maße eigene Entscheidungen treffen.

    Es gibt eine Menge Bereiche, in denen keine Maschinen eingesetzt werden können, und damit meine ich nicht nur spezialisierte Berufe. Nimm nur mal den Pflegebereich: die Pflege kranker und alter Menschen kann nicht maschinell durchgeführt werden. Ebenso kann eine Maschine dir nicht selbsttätig die Haare schneiden oder Taxi fahren.

    Was die Geldflüsse angeht, gebe ich dir allerdings recht. Unsere Sozialleistungen werden derzeit nur aus den Beiträgen der Beschäftigten bezahlt. Es wäre sinnvoll, auch Maschinen dafür mit heranzuziehen. Man könnte zum Beispiel eine Sozialabgabe auf den maschinell erzeugten Mehrwert einführen (d. h. den Mehrwert abzüglich Personalkosten).

  • Curry
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    es geht wohl immer mehr den bach runter.ich bekomme z.b. noch für 3 monate lohn aus dem jahr 2009.

    das zuständige arbeits und amtsgericht hier sind nicht in der lage das geld für mich durch pfändung oder wie auch immer zu beschaffen.

    das nennt sich nun "rechtsstaat".

    das dabei ein arbeitsloser zum schluß sagt,da bleib ich lieber zu hause,die zahlen ja nicht mal den lohn für geleistete arbeit.

    mit der produktion hast du wohl recht.bei den zuständen müßte es eigentlich so sein.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es gibt wenige Ausnahmen . Aber Stellenabbau wird ja Staatlich, bzw EU gefördert.

    Dabei geht es nicht wirklich um Lohnkosten sonder um Subvensionen für neue Produktionsanlagen.

    Wir werden dabei alle schön Verarscht. Wenn zum beispiel Nokkia nach Rumänien geht dann nicht wegen Lohnkosten denn die betragen bei einem 300,-€ Handy ,in Deutschland mal gerade 39 cent sondern Weil die Rumänische Regierung ihnen ein Grundstück und eine angepasste Infrastrucktur kostenlos zur Verfügung stellt und mit EU Subventionen und Krediten modernere Produktionsstätten finanziert werden. Wie Unternehmen dann drum herum kommen dies nicht zurückzahlen zu müssen kann man sich gut von den Vorständen z.B von VW erklären lassen die ja auch seit Jahren arbeitsplätze ins Ausland schaffen und Diese Werke von uns Steuerzahlern bezahlen lassen.

    Aber keine Angst. wir sind ja kein Land der Arbeiter sondern der Denker und so wird demnächst jeder der einen IQ größer als ein Huhn hat einen Arbeitspltz finden. Solange lassen die Unternehmen jedoch da denken ,wo es billig ist

    Gute Nacht Freunde

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    die industrie macht es dem konsumenten nach der kauft nur billig da muß auch immer billiger gearbeitet werden man muß schon schwer neben der bahn sein um das nicht zu verstehen

  • Lisa P
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Da sollte erst mal jeder vor seinen eigenen Tür anfangen zu kehren!

    Durch die ganze Internetbestellerei gehen nämlich gerade in der eigenen Stadt auch genügend Arbeitsplätze und Lehrstellen für die Kinder verloren.

    Ein Kreislauf ohne gutes Ende!

  • ?
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Schwarz- Gelb abwählen und nicht mehr so viel Lobbyistentum! Zur nächsten Wahl geht wieder keiner hin und es bleibt dabei das es immer mehr arme und reiche (auf kosten der armen) gibt. Mindestlohn soll doch auch zu gunsten der Lobbyisten nicht eingeführt werden.

    Das mit den Robertas fängt doch schon da an das es keine Stenotypisten mehr gibt, alles nur noch durch Technik ersetzt.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Also da mit den "Robertas" ist wirklich gut! Das muss ich mir merken.

    1984 lebten 5 Milliarden Menschen auf der Erde. in ein paar Jahren werden wir 7 Milliarden erreichen.

    Der Traum, dass es für alle Menschen Arbeit gibt, ist wohl eine Illusion. In China wird gerade eine 100 Millionen Armee von Akademikern ausgebildet und auch im finstersten Afrika hat sich inzwischen rumgesprochen, dass man eine gut Ausbildung braucht um zu überleben.

    Was in der Zukunft ansteht, ist eine neue Gesellschaftsform in der den Menschen eine Grundsicherung gegeben wird, und einer Minderheit von Hochqualifizierten ein Arbeitsplatz um diese Grundsicherung zu gewährleisten. Den Rest erledigen die "Robertas".

    So und nun pass schön in der Schule auf, es geht um deine Zukunft.

  • TriPo2
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Des einen Freud, des anderen Leid... Die modernen Maschinen und Roboter sind einerseits Arbeitserleichterung - oder würdest Du noch von Hand drehen und fräsen wollen oder am Fließband stehen und immer nur ein Punkt schweißen wollen...? Es ist einfach so: einerseits wollen die Leute immer weniger arbeiten (man denke an 34 oder 35 Std. Woche), wollen aber immer mehr Geld (hier nur das Stichwort IG Metall und ihre Tarifstreiks) - das geht schon mal nicht. Außerdem: wenn Du Maschinen einsetzt, musst Du nicht mit menschlichen Befindlichkeiten rummachen: die werden nicht krank, machen nicht jeden Montag blau, weil sie noch Restalkohol vom WE abbauen müssen, nix. Die arbeiten einfach nur. Einfachere Tätigkeit können somit also problemlos von "störanfälligen" Menschen auf "störunanfällige" Maschinen abgegeben werden. Und damit setzt sich eine Spirale in Gang: im mehr Aufgaben werden von Maschinen erledigt, einfachere Tätigkeiten fallen immer mehr weg. Wer keine vernünftige Ausbildung macht oder erlangt hat, bleibt auf der Strecke.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    In Deutschland will jeder alles haben und das zum niedrigsten Preis. Keinen kümmert es, dass Textilien, Industrieausrüstung, Rohstoffe und Elektronik in Asien teilweise von Kindern und Sträflingen hergestellt werden - und wir halten uns für clever, weil wir T-Shirts für 5 € einkaufen können. Wer sich als H4 Empfänger keinen Flachbildschirm leisten kann, sieht seine Menschenrechte verletzt. Anbieter von Dienstleistungen, die nicht ausgelagert werden können, die sehr personalintensiv sind und deswegen viel kosten wie zum Beispiel häusliche Pflege, werden als "Geschäftemacher" diskriminiert - teilweisen von den gleichen Leuten, die bei jeder sich bietender Gelegenheit "gerechte Löhne" fordern und sich anschließend im Internet darüber auslassen, wie man billig an eine "Olga" aus Osteuropa kommt, die einem dann für 800 € im Monat 24 Stunden am Tag den Haushalt macht und die Betreuung übernimmt.

    Es gibt viele Firmen, die Personal duch Maschinen ersetzen, nicht weil sie es wollen, sondern weil dies die einzige Möglichkeit ist, wirtschaftlich zu überleben. Und so, wie es dem Kunden in Deutschland wurscht ist, ob sein T-Shirt aus dem Gulag kommt, so ist es den Firmen irgendwann wurscht, ob der Kunde im Ausland sitzt.

    Ergo: Wir als Konsumenten tragen am Ende immer eine Mitverantwortung für die Entwicklung unserer eigenen Lebensumstände.

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