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Max2 fragte in SozialwissenschaftPsychologie · vor 1 Jahrzehnt

Bedeutet Kinderlosigkeit verantwortungslos gegenüber der Gesellschaft zu sein?

Eigene Kinder zu haben und ihnen eine glückliche Jugend zu ermöglichen habe ich mir eigentlich immer gewünscht.

Leider war ich trotz Berufsausbildung und Abitur am 2. Bildungsweg finanziell nicht in der Lage meinen potentiellen Kindern eine äquivalente Lebensqualität zu ermöglichen, wie ich sie in meiner Kindheit hatte. Wenn als Ausgleich wir in Deutschland eine ähnliche Schulausbildung haben würden vergleichbar mit der Qualität der schwedischen Schulausbildung, hätte ich mich trotzdem für Nachwuchs entschlossen.

Für die Lebensqualität von Schweden bedeutet das schwedische Schulsystem: 9 Uhr Unterrichtsbeginn, Mittagessen in der Schule, Hilfe am Nachmittag bei den Hausaufgaben, viel Lebensfreude beim Lernen, Sport, Musik, die Möglichkeit zu haben parallel zum Abitur eine Berufsausbildung zu machen, 70 % eines Jahrgangs erreichen die Hochschulreife (in Deutschland 30 %), weit vorne in der PISA-Studie zu sein.

Da ich meinen potentiellen Kindern weder finanzielle Lebensqualität, noch ein schwedisches Schulsystem ermöglichen hätte können, habe ich mich zur Kinderlosigkeit entschlossen. Verhalte ich mich deswegen verantwortungslos gegenüber der Gesellschaft?

27 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    In einem Land mit einer der grössten Bevölkerungsdichten der Welt verhält man sich bei Kinderlosigkeit beispielhaft verantwortungsvoll!

    Dieser von Politikern und in den Medien manchmal um sich greifende Duktus, dass es in Deutschland mehr Kinder bräuchte, erinnert mich oft an die Blut und Boden Ideologie der Nazis mit Frauen als Gebärmaschinen.

    Meine Tochter war ein Betriebsunfall und ich liebe sie, aber ich könnte auch ohne Kinder! In einer überbevölkerten Welt sind Kinder nicht die Zukunft! Bei einer Infektion ist eine weitere Bakterienvermehrung auch nicht die Zukunft! (Für die Aufreger: Das Beispiel ist rein biologisch gemeint!)

  • vor 1 Jahrzehnt

    Nein, das glaube ich nicht, als jemand, der Kinder hat, erlebe ich eher, dass Gesellschaft und Politik sich verantwortungslos gegenüber Kindern verhalten. Und das sehr speziell in Deutschland, wie dein Beispiel ja zeigt.

    Auf der anderen Seite wird viel zu wenig bedacht, dass Ländern wie Deutschland mit einer schrumpfenden Bevölkerungszahl sogar eine gewisse Vorreiterrolle zukommen könnte, für einen Trend, der irgendwann weltweit notwendig ist, um überhaupt ein erträgliches Leben auf diesem Planeten (wir haben eben leider noch keine Alternativen) zu ermöglichen, dass - so merkwürdig es klingen mag - deine Entscheidung sogar als Chance für alle gesehen werden kann.

    Was nicht passieren darf, ist das Gegeneinanderausspielen von Familien mit Kindern und Menschen, die keine haben, die Verantwortung für die Gesellschaft tragen wir alle - auf unterschiedliche Weise.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich finde dich überhaupt nicht verantwortungslos, ganz im Gegenteil.

    Die Gesellschaft findet es ja auch nicht gut, wenn sie die Verantwortung für dein Kind übernehmen müsste, wenn du nicht in der Lage bist, es zu ernähren, zu kleiden und zu erziehen.

    Wir können ja jeden Tag lesen und hören, wie über Arbeitslose und Hartz IV-Empfänger gehetzt wird.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Mal ganz ehrlich?? Diese Frage ist schwere Kost!

    Ich verstehe, dass man seinen Kindern eine optimale Zukunft wünscht, das Beste für den Lebensweg, eine glückliche Kindheit, Erfolg(e) im Beruf, Gesundheit, Geld u.s.w.

    Keine Kinder zu haben oder haben zu wollen hat aber mit dieser Einstellung meines Erachtens nicht zu tun. Wer weiß schon ob nicht gerade sein Kind später mal ein "Nobelpreisträger" wird, genau sein Kind mit dem bestehenden System in dem es auf wächst besonders gut zurecht kommt?

    Ich denke es gehört eine große Portion Mut dazu ein Kind in diese Welt zu setzen, die eigenen Hoffnungen und Ängste zu überwinden. Aber der Lohn, das eigene Kind, ist die ganze Mühe wert. Kinder sind Zukunft!

    Leider gibt es auch wahre "Geburtsmaschinen" und Menschen, die Kinder als Geldbringer betrachten. Aber auch das ist Teil eines Sozialstaates.

    Wie auch immer man sich entscheidet - es ist eine persönliche Entscheidung! Verantwortungslos ist nur, wer keinerlei Verantwortung übernimmt oder Kinder in die Welt setzt, damit er Kinder hat...

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  • avalon
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Hm,mit meiner Antwort werde ich sicher anecken,aber das ist mir wurscht.

    Wenn Du einen aufrichtigen Kinderwunsch hättest,würden Dich weder ein deutsches Schulsystem ,noch eine nicht optimale finanzielle Situation davon abhalten.Punkt!

    Ich habe mehrere Kinder und kann von dem verstaubten deutschen Schulsystem ein Lied singen...aber größtenteils kommen wir da alle durch.

    Zur finanziellen Lage: Ich halte materialistische Sicherheit nicht für das Wichtigste,sondern die Nestwärme und Herzensbildung,die unabhängig vom Portemonaie gegeben werden können.

    Es gibt Kinder von sozial Schwachen,denen es schlecht geht,es gibt Kinder reicher Eltern,die außer Geld nichts als Kälte von ihren Eltern bekommen.Und es gibt Kinder armer Eltern,die mit wenigen finanziellen Mitteln eine liebevolle Kindheit und Jugend haben.

    Macht es Sinn,immer auf das Optimum aller Gegebenheiten zu warten? ich denke nicht!- die Prioritäten sollten anderswo liegen.

    Und indirekt ist es eine Scheu vor der Verantwortung.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Wenn das deutsche Bildungssystem das Argument ist um keine Kinder zu bekommen dann ist es ein sehr gutes Bildungssystem. Selbst wenn es für unsere Volkswirtschaft (das meinst du doch mit Gesellschaft, oder?) gut wäre sich zu vermehren: für mich endet die Gesellschaft nicht an der deutschen Grenze. Kinderlosigkeit ist DAS gesellschaftlich verantwortungsvolle Handeln schlechthin. Denn besser als die allwissende Müllhalde kann man es nicht ausdrücken:

    In einer überbevölkerten Welt sind Kinder nicht die Zukunft!

  • vor 1 Jahrzehnt

    den vielen Neins schliesse ich mich an.

    Würde D mal von den Nachbarstaaten die posiviten gut durchdachten und struktuierten , vor allem bewährten Systeme übernehmen, würde hier so manches anders laufen. Auch in Punkto Kinder.

    Aber heutzutage ist es fast schon unmöglich ein Kind durchzubringen , geschweige denn 2 oder mehr.

    Wenn man bedenkt, dass ein Kind bis zu seinem 18 Lebensjahr rund 300.000 Euro kostet, wer will das bezahlen?

    Mit Kindergeld ist es nicht getan, solange alleinerziehende Mütter , wenn sie einem Job nachgehen, bis zu 800 Euro für einen Hortplatz zahlen müssen, bei einem Nettoverdienst von 1200€, brauch man sich nicht zu wundern, warum wir immer weniger Nachwuchs zu verbuchen haben.

    Du hast da schon richtig gedacht, einem Kind muss man eine gesunde Jugend gewährleisten können, wenn man diese finanziellen Mittel nicht hat, ist es unverantwortlich.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Nein, würde fast eher das Gegenteil behaupten. Manche habe eine wesentlich niedrigere Lebensqualität wie du und setzen ein Kind nach dem anderen in die Welt, das nenne ich verantwortungslos. Und die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber kannst du vollkommen außer Acht lassen. Die Verantwortung bezieht sich eher auf das Kind, dass später einmal ein schönes Leben haben soll mit entsprechenden Chancen.

  • ??
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Ist doch vernünftig Kinder zu bekommen, wenn man (Frau) sie will oder keine wenn man (Frau) sie nicht will !!

    Viele bekommen Kinder machen nichts und lassen sie von der GESELLSCHAFT großziehen !!

  • vor 1 Jahrzehnt

    nein. warum solltest du dich rechtfertigen müssen?

    es ist deine sache.

    grüße

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