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wie lässt sich die "evangelische freiheit" heutzutage noch rechtfertigen? bitte weiterlesen...?
die "evangelische freiheit" (nach paulus) ist ein zentralbegriff des christentums, gemäss wiki:
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"Er gibt dem allgemein menschlichen Freiheitsstreben eine spezifische, durch die Worte und Taten, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi, d. h. durch das Evangelium begründete Antwort. ...
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... Ausgangspunkt ist die Unfreiheit des Menschen um das Gute zu vollbringen, schuldhaft entstanden durch seine Loslösung von Gott und seine Hinwendung zum Geschaffenen.
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Das den Juden gegebene Gesetz fordert die restlose Hingabe des Menschen an Gott und den Nächsten in Tat, Wort und Willen. Das Gesetz ist heilig und gut, offenbart jedoch eben dadurch die Unfreiheit des Menschen, da es ihn in einen unlösbaren Widerstreit zwischen Gehorsam und Selbstbehauptung versetzt.
Christus ist die Erfüllung des Gesetzes und der Freiheit, da in ihm die eigentliche Absicht des Gesetzes erst vollkommen anschaubar wird. In seinem Tod und seiner Auferstehung aber vollzieht Gott die Wende zur bedingungslosen Barmherzigkeit. Die Forderung des Gesetzes und damit die Sünde ist gestorben - der Sünder, der mit der Taufe in den Lebensraum des Auferstandenen eintritt, darf in der Liebe Christi angstfrei glauben, hoffen und lieben. ..."
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ist es nicht längst bewiesen, oder allgemein akzeptiert, dass "anders- oder ungläubige" diese freiheit gar nicht bedürfen,
- da sie nicht in sünde geboren wurden,
- da sie nicht unfrei sind oder nie unfrei waren,
- da sie unabhängig vom glauben gutes tun (können),
- da freiheit mit einem evangelischen weltbild nichts direkt zu tun hat,
- da die menschrechte und -pflichten eine viel umfassendere freiheit garantieren?
heisst das demnach, dass die loslösung von gott, oder die ablehnung eines persönlichen (christlichen) gottesverständnisses einer eigentlichen befreiung aus der ideologischen befangenheit der "evangelischen freiheit" entspricht? dass die menschenrechte in der neuzeit die "evangelische freiheit" viel weiter umfassen und allen menschen, unabhängig ihres glaubensverständnisses, gerecht werden können?
gewähren und beanspruchen nicht die menschenrechte und -pflichten, die rund um den globus und für (fast) alle menschen gelten eine viel grössere, klarere und konkretere freiheit? eine viel umfassendere freiheit, die auf gedanken unzähliger kluger köpfe und einer langen entwicklung aufbauen, die die ideen des paulus weit hinter sich lassen? die auch nicht auf schuld oder sünde, sondern auf der würde des menschen aufbauen? dass die "inhaltsleere beliebigkeit" auf die (paulinische) angst zurückgeht, ein atheistisches weltbild würde nicht auch auf werten aufbauen, die mindestens den christlichen vorstellungen entsprechen?
vermögen die menschenrechte und -pflichten die evangelische freiheit im kern zu ersetzen?
ermöglichen nicht erst die menschenrechte und -pflichten die "wirkliche freiheit"?
wiki-artikel zur evangelischen freiheit: http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Freiheit
@paradox: ist freiheit deiner meinung nach ein überflüssiges gut?
@Banane: nach deinem *christlichen menschenbild" hat dein gott die menschen doch nur erschaffen, damit er sie nach dem irdischen tod richten kann. so wie einst die römischen kaiser, oder das pöbel im kolosseum, das über leben und tod entscheiden durfte. ich kann nicht sehen, dass die menschenrechte auf irgendwelchen göttern aufbauen, die angeblich schuld und sünde auf sich nehmen und gleichzeitig in deiner heiligen schrift solches von sich geben:
Sehet nun, dass ich's allein bin und ist kein Gott neben mir! Ich kann töten und lebendig machen, ich kann schlagen und kann heilen, und niemand ist da, der aus meiner Hand errettet. 40 Denn ich will meine Hand zum Himmel heben und will sagen: So wahr ich ewig lebe: 41 Wenn ich mein blitzendes Schwert schärfe und meine Hand zur Strafe greift, so will ich mich rächen an meinen Feinden und denen, die mich hassen, vergelten. 42 Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit Blut von Erschlagenen und Gefangenen, von den Köpfen streitbarer Feinde!
die menschenrechte sollen auf der liebe dieses rachsüchtigen gottes zum menschenvolk und seiner lehre aufbauen? ja du glaubst gar, dass dich dieser gott liebt? nur auf seine gnade bist du angewiesen, so wie die gladiatoren einst in der arena. und es ist noch nicht mal das pöbel da und kann dir in letzter sekunde dein ewiges leben retten. sorry. so was ist nur einfältig.
@erhard: sehr spitz formuliert. da bist du an die grenzen des möglichen, innerhalb des glaubens, gegangen: "...sondern auch weil er den größtmöglichen Horizont von freier Gestaltung des Glaubens eröffnet."
mit meiner fragestellung gehe ich aber einen schritt weiter: die loslösung von gott. und wie menschen dadurch freier werden können, ohne die werte zu verlieren. weil diese werte eben nicht, wie oft fälschlicherweise behauptet, ihren ursprung im christentum haben, sondern im miteinander. im miteinander nicht nur der menschen, sondern allen lebens auf dieser erde. unabhängig von gnade, sünde oder schuld stehen wir in der verantwortung. aber damit verlassen wir das bild eines persönlichen gottes.
diesen schritt machst in deiner antwort nicht und bleibst damit konsequenterweise innerhalb der evangelischen freiheit.
ist der glauben der grenzstein oder das fundament der evangelischen freiheit?
@ninin: ich hab noch nichts erfunden... zumindest weiss ich von nichts.
@Jennifer: warum gleich so intim?
@bierfass: "gehe hin und lerne" ich geb mir mühe.
@whyskyhigh: was wär den das gegenteil, von dem was paulus getan hat?
@adeptus: du haust die kirchen u. religionen aber anständig in die pfanne ;)
auf alles kann ich nicht eingehen, aber ich glaube nicht, dass die unterdrückung der frau eine "erfindung" des christentums ist. ich bin überzeugt, dass sie eine folge des patriarchats ist, in dem es in erster linie darum geht, sicherzustellen, dass die eigenen gene weitergegeben werden. das ist der kern. die macht zu haben, auch in der gesellschaft eröffnet viele möglichkeiten. das ist immer dann ein problem, wenn macht u. ideologie zusammenkommen. bei religionen ist das hie und da der fall. siehe kreuzzüge, scharia, aber auch zb beim kommunismus etc. das ist aber nicht die schuld der gläubigen.
ich sehe abnabelung, aber auch das pure gegenteil. zb das erstarken der zionisten, verstärkte missionierungen durch die evangelikalen weltweit, konservativere haltung der rkk und einiges mehr.
religion gibt vielen menschen sehr viel: struktur und inhalt und noch einiges mehr. ohne geht's meines erachtens genausogut, nein besser. aber das hängt von der sozialisation und den persönlichen lebenumständen ab. die einen fühlen sich innerhalb einer religionsgemeinschaft sehr geborgen, andere haben mit vielem innerhalb der religionen grundsätzliche probleme. jedem das seine.
9 Antworten
- Anonymvor 1 JahrzehntBeste Antwort
"Was dir zuwider ist, das tue auch deinem Nächsten nicht; das ist die ganze Tora insgesamt, der Rest ist Auslegung; gehe hin und lerne"
(Pharisäer Hillel, ca. 30 v. d. Z -9 n. d. Z.) Derzeit lag ein Jesus noch in Windeln.
Pseudowissenschaft, allein aus Glaube selig, in der Freiheit eines Christenmenschen, Drohung und Versprechungen, braucht keiner.
Es stimmt nicht, dass evangelisch-reformatische Religion die wenigsten Vorschriften und Gesetze hat. Die wenigsten haben die Quäker und die sind nicht evangelisch-reformatorisch., sondern "ohne Lehre" eher bunt wie ein Regenbogen.
Menschenrechte stehen über Landesgesetz, Landesgesetz über Religion. Glaube gilt nicht gerechtfertigt. Glaube ist nicht zu schützen.
Zu schützen ist das Individium in existenzieller Not.
Unterlassene Hilfeleistung ist ein Straftatbestand. Unterstützung kann jeder bei Familie, Freunde, Bekannte, staatlichen Hilfen, Anwälte, Ärzte, Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Deutsche Rote Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter-Unfallhilfe, Malteser Hilfsdienst, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft,....holen.
- paradoxLv 7vor 1 Jahrzehnt
Du magst sicher Recht haben, aber macht sich das nicht an einer ganz einfachen Gegenfrage fest?
Welcher Rechtfertigung bedarf Freiheit in der Gegenwart denn überhaupt noch?
- erhardgrLv 7vor 1 Jahrzehnt
Freiheit ist ein Zentralbegriff für Evangelische nicht nur wegen der nach Paulus erlangten Freiheit vom "Gesetz", wie sie Luther erlebt hat, sondern auch weil er den größtmöglichen Horizont von freier Gestaltung des Glaubens eröffnet. Keine Religion hat so wenig Vorschriften, Gesetze, Einengungen, Morallehren wie die evangelisch-reformatorische Konfession.
Das bedarf keiner weiteren Rechtfertigung, sondern spricht für sich selbst, ebenso wie Menschenrechte und Demokratie.
Es ist aber nicht in erster Linie eine "Freiheit von etwas", sondern die Freiheit zu etwas, nämlich zu Nächsten- und Feindesliebe, zu Gerechtigkeit und gesellshaftlichem Engagement.
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- Spenta MainyaLv 4vor 1 Jahrzehnt
Beweis mir, dass es Freiheit gibt !
Nachtrag : Ich werde erst daran glauben, dass es "Freiheit" gibt, wenn eindeutig bewiesen wird, dass sie existiert. Ich bin doch nicht doof und glaube an Sachen, die nicht zu beweisen sind ;)
- DR EisendrahtLv 7vor 1 Jahrzehnt
Im Abkupfern wirst Du nochmal Weltmeister. Nur hier bist Du der im Chatten!
- vor 1 Jahrzehnt
Bevor ich antworte, folgende Sache!
Meine Meinung ist subjektiv und spiegelt lediglich meine persönliche Meinung wieder!
Meinst du nicht, dass eine "Abnabelung" schon längst stattfindet !?
Die Frauenunterdrückung geht im Allgemeinen zurück!
-> die Unterdrückung der Frau ist eine "Erfindung" des
Christentums; allerdings nicht in den ersten 200 Jahren nach
der "Gründung" entstanden, da viele Priester zu dieser Zeit
weiblich waren !
Werte wie Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit sind dank der Aufklärung im 18. Jhd. entstanden, da ihnen der Humanismus der vergangenen Jahrhunderte die Augen geöffnet hat!
Etwas was in der kath. Kirche enorm für Aufsehen sorgte; da man einen Machtverlust fürchtete!
-> dabei predigt doch die Bibel Demut und Bescheidenheit !
Das Christentum sagt von sich selbst, dass es das Licht sei, doch es verbreiten Dunkelheit! Es predigt Offenheit und ist doch ignorant, intolerant und in sich als Glauben festgefahren !
.. es stimmt, der Christengott ist Rachsüchtig!
Beispiel:
"Wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert um kommen."
- Matthäus Evangelium -
Dieser Zimmermannsgott verlangt von seinen Anhängern, dass sie Demut, Bescheidenheit sowie Offenheit zeigen sollen und das sie jeden Tag ihn anbeten wie Götze! .. nur sind Götzenbildnisse nicht eine Sache aus Polytheistischen Religionen ??? und ist das Christentum, so wie es von sich selbst behauptet, einen monotheistische Religion !?
Jetzt noch einige Zitate zur Religion, Freiheit und Demokratie!
"Religion ist Opium fürs Volk." (Mao - Dse - Dung)
"Zum Christentum wird man nicht geboren, man muss nur einfach krank genug sein." (Friedrich Nietzsche)
"Eine Gesellschaft die ihre Freiheit zu Gunsten der Sicherheit opfert hat beides nicht verdient." (Sir Benjamin Franklin, amerik. Staatsmann)
"Wenn du denen, welche regieren sollen, eine Lebensweise aus machst, die besser ist als das Regieren, so kannst du es dahin bringen, das der Staat wohl verwaltet werde, in dem es den Menschen nicht an Gold ist, sondern woran der Glückselige reich sein soll; an einem rechtschaffenen und vernunftmäßigen Leben."
(Platon, die Republik)
noch ein letzter Schlussgedanke .. was bringen Religionen der Menschheit überhaupt ? Stammen Religionen nicht aus einer antiquierten Zeit und sind längst überholt?
- ninin1922Lv 7vor 1 Jahrzehnt
deine gros gelobte freiheit kennen millionen nicht - und deine erfindung mag wohl dich bezaubern -- aber sie gibt es zum glueck nicht -- ausser in deinen kreisen
- vor 1 Jahrzehnt
Wusstest Du, dass die Menschenrechte, wie wir sie heute (noch) kennen, aus dem christlichen Menschenbild abgeleitet sind? Sie sind ein Auszug daraus und dadurch eben nicht besser oder umfangreicher.
"die auch nicht auf schuld oder sünde, sondern auf der würde des menschen aufbauen" - ich wuerde sagen, das ist doch das Evangelium, dass Gott uns Menschen so sehr liebt (und uns dadurch Wuerde verleiht), dass er sich entschlossen hat, in Jesus selbst als Mensch auf die Erde zu kommen, damit Schuld und Suende ueberwunden werden koennen. Du bist deshalb so wertvoll, weil Gott Dich persoenlich kennt und liebt, genauso wie jeden einzelnen Deiner Mitmenschen, egal was sie glauben.
Das Tolle ist, dass Du, wenn Du willst, von Jesus die Kraft bekommen kannst, gut zu handeln und nicht nur zu wissen, was Du eigentlich tun solltest.
Bitte ihn, dann hilft er Dir, aus Liebe das fuer Deine Mitmenschen zu tun, zu was Gesetze oder Gebote oder die Erinnerung an Menschenrechte Dich hoechstens zwingen koennen. Gib ihm fuer Dein Leben den Dirigentenstab in die Hand, und spiele Du die erste Geige - dann kommt ein super Stueck dabei raus! ;)