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Möchtet ihr mal von "eurem" Ort erzählen?

Womit nicht unbedingt der Heimatort gemeint ist.

Also: letztens bekam ich eine Mail von einer amerikanischen Brieffreundin, die es sich nach Möglichkeit einmal im Jahr gönnt, nach New Orleans zu fahren. Aus ihrer Beschreibung ging deutlich hervor, dass sie diese Stadt wirklich liebt, ihre ganz eigenen Plätze dort hat, eine Fremde zwar, aber eben doch keine Touristin. Sie wohnt dort nicht und wird es wohl auch niemals. Während ich die Beschreibung las, ging mir wieder einmal auf, dass ich ganz gut verstand, was sie meinte, bin ich doch mein ganzes Fahrerleben schon mit dem belgischen Gent verbunden, ohne dass ich genau benennen könnte, woraus gerade diese Verbindung besteht. Ich weiß nicht, wie oft ich schon dort war, wie viele Wochenenden ich dort gestanden hab, es war jedesmal wieder etwas Besonderes. Vielleicht ist es die Atmosphäre der Stadt, die Lebendigkeit ihrer reichen Geschichte, ihre Schönheit, aber so richtig werde ich das wohl nicht herausbekommen.

Nun bin ich mir sicher, dass viele Menschen solche, eben "ihre" Orte haben, nicht immer gleich eine Stadt, manchmal auch ein besonderer Platz, eine Bank mit besonderer Aussicht, irgendwas. Komischerweise kann man oft von solchen Orten erzählen, sie jedoch selten mit jemandem teilen.

Möchtet ihr mal davon erzählen?

10 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    "Mein" Ort ist ein kleines Fischerdorf an der Ostsee, gelegen in einer Einkerbung der Steilküste.

    Ich war erst fünf oder sechs Mal dort, trotzdem fühle ich mich mit ihm auf eigentümliche Art verbunden.

    (Wird gleich fortgesetzt - mein Telefon, verflixt ...)

    Keine Ahnung, was mich dort so magisch hinzieht - vielleicht wirklich dieser Kontrast aus realer Touri-Welt (morgens werden die Touristen busladungsweise vor dem Ort "ausgekotzt") und der unwirklichen, absoluten Idylle nach 18 Uhr.

    "Mein" Häuschen dort (und ich will KEIN anderes Quartier) direkt am kleinen, ehemaligen Fischer-Hafen ist nur mini, (K)ein-Sterne-Standard und wahrscheinlich gemessen am Old-GDR-Style viel zu teuer - aber es bietet mir einen grandiosen Blick vom Bett auf's Wasser.

    Man kann so wunderbar den Gedanken nachhängen, wenn man abends auf dem großen Matrazenlager im Giebel dem Bauch liegt, die Arme aufgestützt und aus dem bodenebenen Dreiecks-Fenster schaut. Die Wellen rauschen, man riecht das Meer und in regelmäßigen Abständen streicht der Lichtfinger des Leuchtturms über den Himmel ...

    Mit dem Sonnenaufgang (den man frei Haus ins Schlafzimmer geliefert bekommt) hebt das Geschrei der Möwen an, das dann gegen fünf, wenn die Fischer kommen und ihre Räucherbude bestücken, fast zu akustischer Kriegsführung entartet.

    Aber das stört mich alles nicht - ich stehe auf und gehe gleich in meinem Sleepshirt die paar Schritte bis zum Wasser, bade oder setze mich auf den Bootssteg, bis ich Lust auf Frühstück habe. Das nehme ich auf der kleinen Terrasse vor dem Haus ein, immer mit Blick auf die Fischer und das Wasser. Wenn die Sonne scheint und ein leichter auflandiger Wind weht - einfach perfekt ...

    Gegen 8 Uhr muß ich allerdings ausgeflogen sein. Dann kommt die ächzende Touri-Meute den Weg vom Parkplatz herunter und den Lärm, den dieses Gewürm verursacht, mag ich gar nicht.

    Ab 18 Uhr sind wir wieder allein: Die 10 Häuser, die Hexe und das Meer ...

    (Drück die Daumen: Wenn ich Glück habe, kann ich diese Woche noch los. Ich sitze quasi auf gepacktem Koffer.)

    Ach ja - teilen kann ich diesen Ort mit niemand. Ich hab's einmal versucht, aber die fanden's nur dröge und tot - die Ausstattung bekrittelungswert. Seitdem fahre ich nur noch allein und treffe mich manchmal dort mit einem Einheimischen. Der versteht mich, zieht's ihn doch auch immer wieder in diesen seinen Heimatort zurück ...

    .

  • Finis
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Eine einfache russische Datscha, wo man immer mit offenen Armen empfangen wurde.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das Haus in dem meine Grosseltern die freien Tage verbracht haben. Eine zum Wohnhaus umgebaute Wäscherei eines Bauernhofes aus dem 18. Jahrhundert. Grob behauene Steine, wilder Wein an der Vorderseite, eine uralte Haustür aus Holz mit einem kunterbunten Fenster und einem Gitter davor. Eine steile knarrende Holztreppe, mein schiefes Zimmer (man lag mit dem Kopf im Bett definitiv 10 cm tiefer als mit dem Füssen), der eiskalte Fussboden im Wohnzimmer aus roten achteckigen Steinen, der Kamin den mein Opa und mein Vater selbst gemauert haben, Kirschen, Johannisbeeren und Himbeeren im Garten, der Geruch der Felder, die sich auf jeder Seite des Hauses erstreckten, Weizen und Sonnenblumen, die Geräuche des Bauernhofs, die Hühner, der Hofhund, das Pony und der dämliche Hahn, der nie morgens krähte.

    In den Ferien traf sich dort die ganze Familie und es war die beste Zeit des Jahres. Ich hab dieses Haus geliebt. Nach dem Tod meines Grossvaters mussten meine Onkel und Tanten es verkaufen, das ist uns allen sehr schwer gefallen. Ich war seit fünf Jahren nicht mehr dort und es fehlt mir irgendwie.

  • mini
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich kenne viele Orte, an denen ich sein könnte, aber keinen, an dem ich bin. Wenn vor meinem Fenster Bäume stehen, und wenn ich dennoch klare und freie Sicht habe, bin ich zufrieden. Am Meer ist es schön, aber zu laut. Im Gebirge bekomme ich Höhenangst. Auf freien Plätzen habe ich keine Orientierung. Im Wald hat man keine Aussicht. Großstädte machen mir manchmal Angst. In Irland auf dem Land sind die Felder von Steinmauern durch-/unterbrochen. Alles ist grün, aber abgegrenzt. So vieles ist interessant und sehenswert, aber im Grunde bin ich ein typischer Kleinstädter, ein ganz langweiliger, aber ruhiger Kleinstätdter, der mit der Bank in den Parkanlagen Vorlieb nehmen kann - obwohl mir eine Wiese lieber ist. /KG

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  • Mein Ort ist das schottische North Berwick (NICHT Upon Tweed).

    Vor Jahren das erste Mal dort angebkommen wusste ich gleich, daß mich der Ort niemals wieder loslassen wird.

    Ein kleines gemütliches Fischerdorf, in dem die Ruhe und der Frieden zu Hause ist, die Menschen noch liebevoll miteinander umgehen und stets lächeln, wenn man sie trifft.

    Jedes Häuschen hat eine andere Farbe und eine Veranda zum Meer hinaus, wo man sich mit Freunden abends trifft und stundenlang sitzen bleiben kann. Bei jedem Besuch dort fühle ich mich von einer Minute auf die andere sofort zu Hause, selbst beim ersten Mal als ich dort war hatte ich unmittelbar das Gefühl "angekommen" zu sein.

    Inzwischen ist eine Art zweite Heimat für mich geworden.

    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/46...

  • mackie
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Mein persönlicher "magischer" Ort ist Cape Reinga, an der Spitze der neuseeländischen Nordinsel, wo die zwei Ozeane zusammentreffen. Tatsächlich habe ich dann mal gelesen, dass nach einer Sage die Maori glauben, dass an diesem Ort die Seelen der Verstorbenen aufs Meer hinausfliegen.

  • keks
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    ..bis zum letzten Jahr habe ich immer gedacht, dass ich mit meinem Heimatort ganz ganz eng verbunden bin...

    Dort sind meine Wurzeln, ich bin dort geboren, zur Schule gegangen, meine Familie ist dort zu Hause....

    Mittlerweile gibt es diesen Ort nicht mehr... tja... und ich fühle mich, als wäre mir der Boden unter den Füßen weggezogen worden....

    Allerdings habe ich in der letzten Zeit eine andere Stadt erleben können, die mir "Input" gibt, wo ich mich wie befreit fühle und die mir guttut... auch wenn viele Menschen dort sehr ..hmmm... schwierig sind... aber mir tut die Stadt einfach nur gut!

    Ich glaube aber, dass -wäre ich in einem Tiefpunkt meines Lebens in eine andere Stadt gefahren- es auch eine andere Stadt hätte sein können.....

    Es hängt mit den Erlebnissen, den Begegnungen und den Freuden zusammen, die man erlebt hat...

    .

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Alle Orte, wo ich zuhause war bevor ich dort erstmals ankam, wurden mir wegen Politik wieder genommen.

    Fast alle1,5 gibt es noch. ,5 weil ich nicht weiss wie es dort heute wirklich ist, google earth zeigt es nicht genau. Und ein Ort, der schöner ist als alle zusammen zuvor. Und von dem sag ich nicht mal den Kontinent. Er wird mir hoffentlich bis zu meinem Tode so erhalten bleiben wie er ist...

    Wenns klappt werde ich dort ruhig sterben.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Jerusalem....

    Und geteilt habe ich sie mit Vielen,die mir nahestehen....

    http://maps.google.com/maps?f=q&source=s_q&hl=de&g...

    direkt über dem parkplatz...

  • vor 5 Jahren

    "Schatz, wir haben wieder mal ein displacement im korridor...." ;)

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