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Was versteht ihr unter einem Freigeist? Seht ihr euch selbst als ein solcher?
Wenn ich frage, was ihr darunter versteht, interessieren mich in der Regel keine Lexikoneinträge.
11 Antworten
- vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Ein Freigeist ist ein Mensch, der sein Denken nicht von vorgegebenen moralischen Standards, die durch die Gesellschaft vorgegeben sind, einschränken lässt. Er denkt in alle Richtungen und lebt danach. Solche Freigeister können dabei auf seltsame und sehr pragmatische Lösungsansätze für bestimmte Probleme kommen. Zum Beispiel hat der Völkermord in Afrika auch seine guten Seiten: Man bekämpft damit aktiv das Problem von Überbevölkerung und die daraus resultierende Lebensmittelknappheit.
Ein anderer Ansatz, den ich den Freigeistern zuordne, ist der Verzicht auf Strafverfolgung eines Einbrechers, wenn das Opfer dem Einbrecher dafür richtig kräftig aufs Maul hauen darf. Ist natürlich ungesetzlich, und gemäß Volksmund ist gern alles, was ungesetzlich ist, automatisch auch unmoralisch. Freigeister sehen das anders. Wie kann ein Gesetz eine Unmoral implizieren, wenn die verbotene Tat niemandem schadet? Beispiel Drogenbesitz (Ich bitte, das wertungsfrei zu lesen): In welcher Form kann den der alleinige Besitz bestimmter Substanzen jemanden gefährden? Dass Handel und Weitergabe verboten sind, ist korrekt, da man damit Schaden anrichten kann. Aber der Besitz selbst schadet niemandem, muss demnach also auch nicht verboten sein. Komisch bei diesem Gesetz ist auch, dass der Konsum, also das, was den Schaden am Menschen verursacht, nicht verboten ist, da er per Grundgesetz nicht verboten werden kann. Anders bei Radarfallenwarngeräten: Die darf man zwar besitzen, aber nicht einschalten.
Freigeister sind die, die über genau solche Widersprüche ständig nachdenken und diese äußern, und das oft zum Leidwesen anderer, die das nicht interessiert. Und gleichzeitig sind Freigeister auch Menschen, die mit wenig Reichtum, Macht und Geld auskommen, da sie die Wertlosigkeit und den Unsinn von bedrucktem Papier erkennen und sich über das definieren, was sie tun, und nicht über das, was sie haben.
Man könnte also auch sagen, dass Freigeister es regelmäßig wagen, den status quo in Frage zu stellen und auf seinen Sinngehalt hin zu untersuchen. Man dürfte in der Öffentlichkeit nie sagen, dass die heutigen Juden selbst daran schuld sind, dass die ganze Welt (außer die konservativen Amis) sie hasst und einige Staaten die Vernichtung Israels als Staatsziel ansehen. Man darf es nicht sagen, weil die Juden seit jeher das arme, geschundene Volk sind, das immer nur leiden musste und die überhaupt nichts für ihr Schicksal können. Und dann ja noch die "historische Schuld" Deutschlands.
Wenn man sich aber ansieht, unter welchen Umständen Israel überhaupt entstanden ist und was die israelische Regierung seit Gründung so alles gemacht hat, nehmen wir zufällig mal das Beispiel sechs Meter hohe Betonmauern, jüdische Siedlungen in palästinensischen Gebieten oder Verschleppung israelkritischer Muslime, ach ja, ich hab vergessen, die Rakten zu erwähnen, die Israel auf libanesische Wohnhäuser geschossen hat, dann wird das Bild der armen Juden brüchig, zumal ein nicht geringer Teil der israelischen Bevölkerung derlei Maßnahmen befürwortet.
Sagt man so etwas aber öffentlich, ist man Antisemit, wenn nicht gar Neonazi und Neofaschist, hinzu Rassist, potentieller Terrorist und natürlich Menschenfeind. Derlei Attribute gehören aber nicht zu denen eines Freidenkers, denn Rassismus und Vorurteile schränken das Denken ein, machen unfrei im Geist und verhindern das Verfolgen bestimmter Gedanken. Vorurteilsfreiheit oder zumindest der Versuch davon gehören also auch dazu, genau wie das Ablehnen einseitiger Meinungen und Darstellungen. Es heißt ja "Frei"geist, da stören Beschränkungen wie Ausländerfeindlichkeit, Habsucht oder auch das Hegen von Greueln gegen bestimmte Menschen und Meinungen.
Ich denke, das reicht. Ich hoffe, ich konnte helfen.
Quelle(n): Meine wertvolle und geschätzte Meinung - vor 1 Jahrzehnt
Ein Freigeist ist für mich jemand, der fern vom Konservativen und dem, was in der (Schein-)Gesellschaft für die Masse gilt, entfernt ist.
Jemand der unersättlich seine Fragen selbst zu beantworten versucht und "geistliche Weltreisen" macht.
Jemand, der schon fast wie ein Eremit nach der Suche von Gedankengut ist.
Ich sehe das alles auf mich zutreffen.
Quelle(n): Keine Angst vor dem Denken, keine Angst vor der Freiheit! - savageLv 7vor 1 Jahrzehnt
hmmm, habe nach etwas nachdenken (da ich mich selber auch als einen sehe) festgestellt, dass die frage garnicht so einfach zu beantworten ist. bei mir ist´s halt so, dass ich mir nichts sagen lasse, keiner religion folge, immer sofort sage, was ich denke, gegen manche sachen rebelliere, nicht mit der masse schwimme. das ist schon lange so und deswegen hatte ich schon so manchen ärger und probleme...unter anderem auch mit der näheren verwandtschaft, ämtern, arbeitgebern... bin aber ein freundlicher mensch und verliere bei alldem selten die contenance...das gehört dazu...;-))
in unserer gesellschaft ist es halt nicht so gerne gesehen, wenn jemand den mund aufmacht und sogar noch denkt dabei... gehört sich nicht...*g*
- BernardLv 7vor 1 Jahrzehnt
..für mich ist das jemand, der wirklich die Statur hat, sich von religiösen und vor allem moralischen Zwängen freizumachen ... und davon gibt es sicherlich nur wenige ... ich wäre gern ein Freigeist ...aber ich habe wirklich nicht die Statur eines Lao-Tse oder eines Buddha ...das sind für mich wirkliche Freigeister im Sinne der Bezeichnung !
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- reGnauLv 7vor 1 Jahrzehnt
Das was Savage über sich selbst als Antwort sagt, trifft desgleichen mehr oder weniger auch für mich zu, aber keine Sorge, wir sind weder verwandt, noch verschwägert.
Allerdings bin ich leider der Typ Mensch, der im Stillen vor sich hin rebelliert, bis das Fass praktisch überläuft.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Ein Freigeist ist für mich jemand, sich selbst als einziges Maß aller Dinge eingesetzt hat. Und der sehr wachsam ist, was man so an Manipulationsversuchen untergeschoben bekommt. So eine Person beobachtet peinlich genau, was um sie passiert, wer jeweils die Fäden zieht und auch die Motive der anderen - schon alleine, damit die eigene Meinung auch möglichst autark bleiben kann.
Ich bin von einem erzogen worden (der Hauptsatz war immer: schalt deinen Kopf ein; hinterfrag das gefälligst! *g) und ich bild mir an vielen Tagen zumindest ein, ich halte mich tapfer ^^.
- aeneasLv 7vor 1 Jahrzehnt
Ja, ich verstehe mich als solcher und zwar in jeder Beziehung. Ich bin frei von jeglichen religieoesen und gesellschaftlichen Restriktiven. Das war's schon!
- rio-blancoLv 6vor 1 Jahrzehnt
Das ist ein Geist, der aus der Flasche draußen ist und die Wünsche schon erfüllt hat.
- andrzej kLv 6vor 1 Jahrzehnt
Die Freigeisterei ist eine Illusion.
Das hört sich nicht so bös an wie "Einbildung"
Zufrieden ihr DR s :-))