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Gäbe es eigentlich noch viele Vegetarier, wenn der Mensch für seine Ernährung noch selbst töten müsste?

Ich weiß, normalerweise wird eine solche Frage umgekehrt gestellt, und ich möchte an dieser Stelle auch nicht über Vegetarier herziehen. Darum bitte ich gleich, gewisse Sprüche zu unterlassen.

Auf die Frage selbst kam ich letztens, als ich eine ebensolche moralisierende Vegetarierfrage beantwortet hatte und mir dabei durch den Kopf ging, dass der Fragesteller vermutlich nie so eine richtige Hausschlachtung auf dem Dorf erlebt hat, also auch nicht weiß, wie gut frisches Gehacktes oder Kesselfleisch schmecken kann.

Diese Hausschlachtungen waren aber lange Zeit schlicht notwendig, das heißt, dass Generationen von Kindern damit aufgewachsen sind und das Töten von Tieren für die eigene Ernährung als selbstverständlich erlebten. Vegetarier dürfte es da nur höchst selten gegeben haben.

Wie gesagt, ich möchte nicht über Leute herziehen, die sich für eine bestimmte Ernährungsweise entschieden haben, frage mich aber, inwieweit wir es hier eigentlich mit einer reinen Luxusmoral zu tun haben, einer Moral derer also, die sich eine solche leisten können.

Was meint ihr?

16 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Ich kenne Hausschlachtungen und weiß wie das Kaninchen oder das Schwein vom Stall auf den Tisch gelangt. Als Kind war ich recht oft auf einem Bauernhof und weiß daher um den dort üblichen "robusten" Umgang mit Tieren sowie deren Haltung usw.

    Unabhängig von irgendwelchen ethischen Gesichtspunkten hat mir Fleisch noch nie wirklich geschmeckt. Nun esse ich seit langem überhaupt kein Fleisch mehr, und wenn ich versehentlich doch mal in eine Frikadell beiße, die ich für einen Gemüseburger gehalten habe, muß ich mich nicht gleich übergeben und mir auch nicht den Mund ausspülen.

    Genau das ist mir kürzlich passiert, als ich bei einer Vegetarierin zu Besuch war - und ich durfte feststellen, daß mir Fleisch überhaupt nicht mehr bekommt. Es lag im Verdauungstrakt wie eine Handvoll Kieselsteine.

    Die Frage, ob das Vegetarier-Sein eine Luxusmoral ist, steht hingegen auf einem anderen Blatt.

    Das Produzieren von Fleisch benötigt im Verhältnis zum Ertrag in Kalorien ungleich mehr Energie, als der Anbau von Getreide. Fleisch zu essen ist daher ein Luxus an den "wir" uns so gewöhnt haben, daß es uns als normal erscheint. Und so ganz nebenbei - das sogenannte Bio-Fleisch benötigt noch ungleich mehr Ressourcen als ein herkömmliches Mastrind aus Stallhaltung.

    Von der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts mal abgesehen hat die Menschheit zu keinem Zeitpunkt ihres Dasiens derart viel Fleisch verzehrt, wie es heute der Fall ist - seit den 80/90'er zwar mit abnehmender Tendenz, aber dennoch.

    Es ist daher nicht nur eine Frage, ob jemand Fleisch ißt, sondern es ist aus ökonomischen und gesundheitlichen Aspekten auch die Frage, wieviel Fleisch verzehrt wird.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es gaebe bestimmt noch sehr viel mehr Vegetarier als heute.

    Ich bin als kleiner Junge auf einer Farm aufgewachsen, wo regelmaessig Rinder, Huehner, und Schweine geschlachtet wurden. Ich habe bis heute ein gestoertes Verhaeltnis zu Fleisch, gerade deswegen. Ich kannte ja die Tiere, die da getoetet wurden, und lebte in absolutem Grauen vor diesen Schlachtungen.

    "So, Kinder, heute steht das Mukuhlein Manuelita dampfend auf dem Tisch... und in der Suppe sind Chico Lopez und der kleine hinkende Gockel, wohl bekomm's!" ... wuerg.

    Heute muss ich schon ganz schoen betrunken sein, oder beim Chef eingeladen, damit jemand ein Brathuhn in mich reinkriegt.

    Ich halte es auch fuer natuerlicher, Pflanzliches zu essen, denn das laeuft nicht weg. Mit Fleisch angefangen hat die Ernaehrung der Menschheit bestimmt nicht. Eher mit Heidelbeeren.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Entweder kapiere ich die Fragestellung nicht oder ...

    Jedenfalls würde es dann m. E. noch mehr Vegetarier geben.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich bin kein Vegetarier, und habe trotzdem nur 2-3 Mal die Woche Fleisch auf dem Teller.

    Ich denke, wenn Hausschlachtung noch die Regel wäre, würden viele Leute seltener Fleisch essen- Qualität statt Quantität, dann hätte man auch seltener den Jieper auf Fleisch, denke ich!

    Das Problem ist bei uns die ständige Verfügbarkeit von Fleisch aus industrieller Großproduktion. Viele Leute die Fleisch essen mögen trotzdem kein Fleisch, wenn noch "das Tier" erkennbar ist, ganze Fische z.B.

    Das finde ich seltsam, denn die verleugnen ja die Herkunft ihres Lebensmittels total.

    Frisches Fleisch aus Bio Haltung, ebenso wie frische Milch dirket vom Bauernhof ist was gaaaanz anderes als pasteurisierte, fettarme H Milch und das Schweinegulasch, das beim Anbraten zu einem Drittel seiner ursprünglichen Größe zusammenschmurgelt in der Pfanne...

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich bin mir sicher, dass es keine Vegetarier geben würde unter uns, wenn wir alle (um es extrem auszudrücken) ums Überleben kämpfen müssten.

    Da die meisten Menschen sich genügend Essen leisten können, ist es wie du sagst eine Art Luxusmoral.

    So auf die Art: Ich habe ja genug zu Essen, dann kann ich auch nur mit Salat auskommen!

    Das "Vegetarier-Sein" hat sich eben so entwickelt, da man Alternativen gefunden hat. Für viele ist es schlimm zu wissen, dass es Tiere sind. Würde es aber wirklich darum gehen, einfach etwas zu Essen zu bekommen, wären alle bereit auch Fleisch zu essen.

    Lg Holly

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    die meisten Vegetarier gibt es wohl wegen der Qualität und dem Umgang mit dem Fleisch wenn ich Fleisch vom discounter kaufen müsste würde ich auch Vegetarier werden allerdings ist das ganze Gemüse und Obst auf eine andere art noch schädlicher durch die ganzen pestizide Rückstände ich kann überhaupt nicht verstehen das die Leute bei all der Aufklärung und wie aufgeschlossen die Menschen heute tun nicht mehr Leute direkt beim erzeuger einkaufen soja ist zu 90% genmanipuliert Mais und Tomaten zu 70 % um nur die Spitzenreiter zu nennen

  • vor 1 Jahrzehnt

    die erste art der menscheit lebte als jäger und sammler. somit waren sie

    auch zum teil vegetarier

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich bin aus genau dem Grund Vegetarier- ich esse nur was ich auch töten kann.

    Bei einem Salat habe ich keine Skrupel,ein Schwein könnte ich nicht schlachten.

    Ich denke es würde viel mehr Vegetarier geben,wenn sie selber schlachten müssten.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ach Heinz Z: Zu allen Zeiten hat der Mensch als Allesfresser (wie das heute so vielgeschmähte Schwein) Fleisch gegessen;

    er war beileibe nicht nur "Jäger und Sammler", sondern hat jedes erreichbare Tier gejagt. - Allein um der Proteine und des Fettes und des wärmenden Felles Willen.

    Schon vor 100.000 oder auch 1.000.000 Jahren hat der Vormensch Fleisch in Form von Tieren erlegt und gegessen; er hat sich nie "einen Kopf darum gemacht", daß dies ja irgendwie "unmoralisch" oder "unethisch" sein könnte.

    Allein um des Überlebens Willen haben unsere sämtlichen Vorfahren teils auf sehr grausame Art Tiere erlegt und genüßlich verspeist; die krankhafte, idiotische "yuppiemäßige" Selbstkasteiung, die nun ach so "angesagt" ist, zeigt nur ultimativ, wie weit sich der neoliberalistische, heuschrecken-kapitalgeläuterte Kapitalismus-Homo Sapiens von seinen ureigensten Wurzeln entfernt hat.

    Sich selbst zum "Vegetarier" zu erklären, ist billig, fern von jedem Menschsein und künstlich; wir Menschen waren seit unserem Anbeginn alles andere als "Vegetarier", sondern erlegten im Stammesverbund unendlich viele Tiere, deren Fleisch wir versiert, gekonnt und routiniert verwertet haben.

    Leute, die heute darauf bestehen, ja "Vegetarier" (oder gar Veganer) zu sein, sind feige und asoziale Querulanten; sie geilen sich an ihrem selbstangemaßten "Bessermenschen-Status" auf und versuchen nur zu verdecken, daß sie wie wir alle als Erdvernichter alles tun, diesen Globus ultimativ zu vernichten.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    schlicht und ergreifend vegetarier gäbe es trotzdem

    ich denke das es zwar früher sehr wenige gab und diese sich kaum der öffenlichkeit erklärt haben aber ich bin davon überzeugt das diese art der ernährung nichts mit einer luxusmoral zu tun hat

    übrigens ich bin kein vegetarier, habe bei hausschlachtungen selbst mit helfen müssen und esse nach wie vor auch gern mal einen schönen braten.

    gruß

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