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Gibt es psychologisch ernsthafte Erklärungsversuche für Phobien, die an und für sich völlig irrational sind?
Zum Beispiel (kein Scherz) vor Knöpfen.
Irgendwelche Urängste fallen hier als Erklärungsmodell ja wohl aus, nichtsdestoweniger gibt es solche Phobien.
12 Antworten
- Trouper 01Lv 6vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Phobien sind nicht irrational, für den Betreffenden schon gar nicht...er leidet sehr real.
Als irrational...also unvernünftig, beurteilen aussenstehende Ignoranten
Phobien.
Ursachen, Auslöser der Phobien können verschiedenste Erlebnisse in der
frühen oder späteren Kindheit sein.
Aber auch als Heranwachsender ist das "Erlernen" von Phobien durchaus möglich.
Doch wenn sich der Betroffene dieser Phobie bewußt ist, bewußt wird, ist das Abstellen der Zwangshandlung oder der Ängste sehr viel leichter, als
wenn die Phobie mit ihm "groß" wurde und ihn prägte.
Die bekannte Spinnenphobie: Das kleine Kind, wenn es etwas krabbeln
sieht, wird danach greifen, es will wissen, was mag das sein.
Möglicherweise steckt es die Spinne auch in den Mund.
Natürliche Reflexe, die von Intelligenz zeugen.
Nur wer b e g r e i f t, anpackt, anfasst, lernt...
Mama, die eh schon mit Spinnen ihre Probleme hat, dank der Oma, wird
entsetzt dem Kind, vielleicht noch schreiend, die Spinne aus der Hand
schlagen...anfassen dieses Untier nicht ums Verrecken.
Das ist Pfui, darfst Du nicht. Niemals!
Je nach Alter des Kindes, wird es doch noch mal "testen" und das Krabbeltier einfangen und ihm vielleicht die Beinchen herauszupfen...
Und wenn Mama kommt...wie gehabt.
Das so früh b e s t r a f t e Kind, wird sich mit Grausen vor jedem Spinnen-
tier ekeln...der Mama sei Dank.
Urängste...? Du führst die Knöpfe an...und bist auch auf dem richtigen Wege. Nicht alles ist durch Urängste erklärbar... nicht hinter jedem Busch lauert eine Urangst, wenn es dem Betroffenen hilft, seine Phobie in der Urangst begründet zu sehen...dann soll er es. Wer heilt hat recht...also!?
Es gibt Phobien, die nicht einmal Dinglich sind...
nehmen wir die Angst v o r der Angst.
Phobien lassen sich "züchten", und je nach psychischer Konstitution können sie anfangs gar hilfreich sein...zumindest empfindet der Betroffene
das Grübeln, das in eine andere Welt eintauchen als gut, tröstend.
Phobien "leichterer " Natur lassen sich "wegrennen". Das heißt, wann immer das Gefühl da ist, dass das Bedrohliche nahe ist, kommt, ihm durch Tätigkeiten entgehen. Freunde aufsuchen. Sport. Raus aus der
Situation, die die Phobie begünstigt.
Und davon reden...nach Möglichkeit mit Leuten, die nicht abwinken und sagen: "Du mit Deim Scheiß."
Ein gutes, probates Instrument, wenn jemand unter Klaustrophie leidet
und absolut nicht im Fahrstuhl fahren kann...er wage sich hinein, gut, mit einer nahestehenden Person...und gut, wenn er ordentlich voll ist...und wenn der Fahrstuhl losfährt z.B. ruhig sagt:
" Sag mal, ist das hier nicht der Kasten...der gestern hängen blieb?"
Vor allem, die Gesichter der Mitreisenden betrachten.
Manches Grinsen, lachen, ernstes Schauen...aber es tut gut...von seiner Angst etwas loszuwerden...und irgendwann machts freude, Fahrstuhl zu fahren.
Treppenkrabbeln ist aber vorzuziehen...nachdem die Fahrstuhlgeschichte Vergangenheit ist.
Mag sein, dass Deine Frage nicht beantwortet wurde....dennoch alles Gute und es ist eine gute Frage...bye
- vor 1 Jahrzehnt
Ãhm, Paradox, ich ekele mich vor Knöpfen. Mein Papa hat das auch. Dann spielt die Vererbung auch eine Rolle dabei, dass ich es habe.
Ob, wie oben angedeutet, jemand von uns beiden mal einen Knopf verschluckt hat, kann ich nicht sagen. Psychologisch mhmm, Gemeinsamkeiten in diesem Bereich habe ich zwischen mir und meinem Papa schon festgestellt. Beide fassen sich viel am Kopf, wenn sie nachdenken. Eine weitere ist, dass wir tief und laut (hörbar für unsere beider Ohren) atmen, wenn wir uns über etwas aufregen. Sozusagen um wieder runter zu kommen und nicht es aus uns heraus platzen zu lassen.
Meine beste Freundin war vor vielen Jahren mal zu Knopfprinzessin gekürt worden - und seit wurde keine neue mehr gekürt.
Ich habe viele Blusen mit ReiÃverschluà oder Häkchen. Vor ca. 2 Wochen habe ich mir eine rote Bluse mit Knöpfen bei Benetton gekauft. Es geht schon - nur wenn die Farbe der Knöpfe sehr von der der Bluse abweicht, und das v.a. bei weiÃen Knöpfen, laà ich das lieber sein. An der Jeans ist gerade ein Metallknopf. Was ich noch nicht mag, sind Geweihteile von Rehen. Da hatte ich vor Jahren mal zusammen mit anderen eines auf der Feld gefunden und ich durfte es behalten. Igitt. Das will ich nicht anfassen. Früher waren ja Knöpfe aus Horn. Und da ist dann eine Verbindung.
Was zum Beispiel auch nicht geht: ein Knopf lag im Garten auf dem Bett, Papa und ich sind drauÃen im Garten, Mutti hängt vorne Wäsche auf- die beiden Igitt-Knopflis heben den Knopf nicht auf, sondern rufen nach Mutti, dass sie kommt und ihn aufliest. Momentan sehe ich hier keinen Knopf. An der Bettdecke ist ein ReiÃverschluÃ. An meinem zweiten, kleineren Kopfkissen ist ein älterer weiÃer Frottee-Bezug mit Knöpfen. Letztens habe ich ihn auch abgezogen, mit gewaschen und abends vorm Schlafengehen wieder bezogen.
Angst vor Mäusen habe ich keine. Und hier eine Ratte als Haustier, der ganz gern mal auf meinem Schreibtisch, auf meiner Laptoptastatur oder auf mir rumrennt. Spinnen werden weggesaugt oder per Klopapier/Küchenrolle weggenommen und das WC runter gespült. Der Staubsauger hier geht nicht mehr so richtig. Gesehen habe ich noch keine Spinne hier. Und gegen die Silberlinge habe ich so eine Pappfalle gekauft, wo schon 2 festgeklebt sind.
Das Engelchen Lixa077
- MajukaLv 6vor 1 Jahrzehnt
Konditionierung!
Eine Angstsituation mit entsprechend starker physiologischer Reaktion: Herzrasen, hoher Blutdruck, schwitzen, Atemnot, Gefühl des Kontrollverlustes,... und ein Auslöser.
Beim Knopf: Erstickungserlebnis nach Verschlucken eines Knopfs als Kind oder ein überdimensionaler Knopf am Kostüm eines Clowns + eine Angstsituation.
Quelle(n): M. - willouLv 7vor 1 Jahrzehnt
Für Betroffene sind Phobien weder "an und für sich" noch über-
haupt "irrational" sondern vielmehr sehr ernsthafte Störungen
mit teilweise hohem Krankheitswert. So hoch, dass in aller-
dings wenigen Einzelfällen sich daraus eine psychiatr. Er-
krankung entwickeln kann.
@ Zimmerlinde gibt in ihren ersten beiden Sätzen recht gut
greifbare und verständliche Erklärungen, die im Kern so
zutreffend sind.
Um es vielleicht noch ein wenig greifbarer und verständlicher
zu machen, hilft ein Blick auf die Entstehung, Entwicklung und
Wirkungsweise von Allergien (z.B. Heuschnupfen etc.).
So wie bei Phobien die "Immunabwehr" der Seele aktiv
wird und in der Reaktion die Seele selbst angreift so sind
es bei der Allergie die von vielen so herbeigesehnten
Frühlingsblüter, Baumblüten etc. pp. die starke Reaktionen
der körperlichen Immunabwehr hervorrufen und die aller-
gische Reaktion bekommt einen ganz eigenen Krankheits-
wert.
Hinzuzufügen ist noch, dass die Entstehungsgeschichte von
Phobien längst nicht klar ist und sich in den Einzelfällen oft
stark unterscheidet. Entgegen landläufiger (und leider oft
auch vermeintlich fachlicher) Auffassung, muss der Ent-
stehungsgeschichte einer Phobie wie z.B. der hier gefragten
Phobie in Bezug auf Knöpfe kein damit verbundenes trau-
matisches Erlebnis zugunde liegen. Genauso wie ein
Mensch eine Allergie gegen einen Stoff entwickeln kann,
ohne mit dem Stoff vorher in Kontakt gekommen zu sein.
Entgegen der Darstellung von @ benjamina möchte ich
zur Ehrenrettung der Wissenschaftstheorie noch erklären,
dass hier keinesfalls wissenschaftliche Erklärungen ge-
geben wurden und schon gar nicht "sehr wissenschaft-
liche". Die sehen nun einmal ganz anders aus.
Und wären an dieser Stelle auch ganz sicher völlig
unangebracht.
Und - mit Verlaub - dass eine Phobie "ein Vulkan" ist,
der "aus Versehen" in die Luft geht, ist auch bei aller
Offenheit für greifbare Erklärungen ein ziemlicher Unsinn.
Was sollte das für ein "Versehen" sein, wenn ein Angst/
Phobie teilweise soweit gehen kann, dass sie das
Leben von Menschen weitgehend beeinflusst und
verändert ???
Aus dem Kontext schlieÃe ich, dass @ benjamina die
Angst als "Vulkan" sieht. Das mag man so sehen,
aber dann ist es wieder ein ziemlicher Unsinn, dass
eine Angst/Phobie sich "einen Grund" sucht, um
phobisch zu werden.
Und es ist auch das "UNbewusste" und nicht das "unter-be-
wusste" .... soviel Verstehen von Begrifflichkeiten würde ich
doch von Psychotherapeuten erwarten.
Ganz kurios wird es mit der Aussage, es wäre vertane
Zeit, einen Vulkan "zu löschen". Unabhängig davon, dass
mir völlig unklar ist, wie man einen Vulkan in der Natur
löschen können soll, ist es doch für die Umgebung eines
Vulkans sehr wichtig, dass der Ausbruch des Vulkans
einmal ein Ende findet.
Ãbertragen auf die Angst ... wenn die hier der Vulkan
sein soll, ist es fachlich schlicht falsch, die Beschäftigung
mit der Angst als "vertane Zeit" abzutun. Natürlich ist
Symptomverschiebung ... und eine ebensolche gibt
es auch bei Ãngsten ... immer ein Thema. Aber des-
wegen kann ich dem Betroffenen doch nicht erklären,
dass wir uns mit seiner Angst nicht beschäftigen,
weil das "vertane Zeit" wäre ???
Okay ... wenn ich hierfür "gemeldet" werde, muss ich
das wohl hinnehmen. Wenn jedoch ein Beitrag als
von einer Psychotherapeutin geschrieben gekenn-
zeichnet wird, muss es wohl erlaubt sien und ich sage
auch notwendig, ganz offenkundigen Fehlerklärungen
zu widersprechen.
Nach meinem Dafürhalten ist dies hier kein persön-
liche Kritik an @ benjamina sondern vielmehr eine
rein sachliche Aufklärung. Denn wenn ein Betroffener
hier liest, dass sein Angsterkrankung "nur" ein
Vulkan ist, dessen "Löschung" vertane Zeit ist, dann
gebe ich damit eine Information, die im Einzelfall
einem Menschen schaden kann.
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- 11LichtsamenLv 4vor 1 Jahrzehnt
Ja, die Erinnerung an frühere Leben und Erlebnisse aus dieser Zeit. Alles was wir jemals erlebt, gesehen, gehört haben, bliebt/bleibt in unseren Zellen gespeichert, wie auch die Emotionen die damit verbunden waren/sind.
Wenn du heute in eine Situation kommst die einer ähnelt, in der du etwas unangenehmes erlebt hast, in diesem oder einem früheren Leben, kommt die Erinnerung hoch und du fühlst z.B. Angst, Schrecken, Glück, Wut, je nach Erlebtem…
In diesem Moment wäre es wichtig die Emotion nicht zu verdrängen, sondern versuchen sie "neutral" zu beobachten. Durch das bewusste Erkennen/Wahrnehmen, kann sie sich transformieren und sie ist weg – geheilt.
Du weist ja, Menschen sterben heutzutage auf verschiedenste Arten, früher ist es nicht andere gewesen, vielleicht noch arger, so haben viele Menschen Ãngste vor versch. Tieren, Höhenangst (von der Klippe gestoÃen z.B. und ums Leben gekommen), verschlossene Räume (Gefängnisse?), lebendig vergraben? eingemauert? – Menschen waren sehr erfinderisch sich auszudenken, wie einem anderen Weh zu tun, heute ist auch nicht viel anders…
Mein Beispiel – ich beobachtete einen Taucher beim Anziehen des Anzugs – bei der Hose war alles i.O., dann kam der Oberteil, der sehr eng anliegt. Als er den Kopf darin hatte und der Mund und die Nase waren unter dem Gummianzug, kam bei mir enorme Angst hoch und ich wusste nicht warum, denn ich kannte bis dahin keine Angst – ich war ca. 14 J.
Ich habe es meiner Mutter erzählt und sie mir – bei der Geburt hatte ich die Nabelschnur 1 mal um den Hals gewickelt, also es war ziemlich ENG zum Atmen. Nach dieser Information, bewusstem Erkennen der Ursache, war die Angst vollkommen weg…
Vielleicht mach dies auch für dich einen Sinn?
KNOPF – vielleicht hast du als Kind einen Knopf verschluckt und konntest nicht atmen – oder früher? Ev. kannst du deine Eltern fragen?
- savageLv 7vor 1 Jahrzehnt
hmm, habe auch gerade die ganze zeit überlegt. die antwort von majuka finde ich einleuchtend. dachte eigentlich, dass das eher eine erziehungssache ist. warum springen frauen auf tische, wenn sie eine maus sehen, oder warum haben leute angst vor spinnen oder vor dunkelheit ? naja, erziehung und konditionierung gehen ja hand in hand.
ich schiebe sowas darauf, dass manche menschen erlebnisse schwerer verarbeiten, als andere, oder sich möglicherweise auch NIE vorgefallene erlebnisse besser in ihrer phantasie vorstellen können, als andere.
mein groÃer (8) hat z.b. angst vor hunden und spinnen. er hatte aber noch nie ein schlimmes erlebnis. wurde nie gebissen, noch nicht mal angesprungen und ich hole dir mit der hand die fettesten spinnen aus´m keller. also das hat er auch nicht von mir beigebracht bekommen. aber er hat halt echt eine blühende phantasie. mein kleiner (6) hat keine anderen erfahrungen gemacht als sein bruder und der hat null angst.
ist jedenfalls ein faszinierendes thema...
okay, googlen kannst du selber, schon klar. aber ich finde den wiki-eintrag interessant....
- ZimmerlindeLv 7vor 1 Jahrzehnt
Phobien gehören zu den klassischen und neurotischen Störungen und die psychische Energie wird nicht mehr dazu verwendet, ein Problem zu meistern sondern dazu, um die von innen kommenden Konflikte zu bewältigen.
Phobien sind in dem Sinn wohl intensive Gefühle der Angst, die durch keine reale Gefahr bestätigt wird.
Es gibt ja viele Phobien, die sich auf Objekte oder Situationen beziehen.
Viele haben Platzangst, haben Angst vor allerlei krabbelnder Tiere und entwickeln dadurch richtige Angstneurosen.
Ich glaube, dass viele, die von der Krankheit betroffen sind, ihre Ãngste nicht mehr kontrollieren können und sie regelrecht in Panik kommen können.
Solche Sachen können entstehen durch traumatische Erlebnisse, die sie schon in der Kindheit erfahren haben oder psychische Belastungen, mit denen sie konfrontiert wurden.
Aber es gibt doch heute so gute Möglichkeiten, dem allen auf den Grund zu gehen und wenn es schon keine Heilung gibt, aber dennoch Hilfestellung und Linderung.
- ischdemLv 6vor 1 Jahrzehnt
gehört die hände von fachleuten
- langjährige psychotherapie - kann nur hier helfen
- vor 1 Jahrzehnt
Vielleicht war derjenige mal in einer Situation, in der er Angst hatte und hat sich dabei mit Knöpfen beschäftigt oder sie auch nur gesehen, sodaà er immer wenn er Knöpfe sieht die Ãngste assoziert!?
Ich kenne z.B. jemanden der in der Kindheit vergewaltigt wurde und sich dabei mit Rechnen abgelenkt hat und dann eine Diskaltulie entwickelt hat, das ist zwar keine Angst aber eine ähnliche Reaktion des UnterbewuÃtseins, eben eine Vermeidungshaltung und die kann einer Phobie vorausgehen.
Ich hoffe ich konnte Dir helfen!
- irmela_pLv 6vor 1 Jahrzehnt
Phobien entstehen aus Situationen heraus, in denen dasnachher phobisch besetzte irgendwie starke Emotionen ausgelöst hat - entweder mittelbar oder unmittelbar.
Wenn z.B ein Knopf deiner Lieblingsjacke mal abgesprungen ist und genau in einen fetten HAufen Hundepupe gefallen ist und auÃerdem das Thema Hundepupe für dich mit Ekel besetzt war, dann können Knöpfe fortan tabu sein... vor allem, wenn deinen Mama unter Androhung schwerster Strafen dir aufträgt, den Knopf da raus zu holen ... um ihn wieder anzunähen....
konstruiertes Beispiel - zugegeben... aber so kanns kommen