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Gaza : Der böse Nachbar ?
Von ROLF VERLEGER, 5. Januar 2009 -
Was würden Sie tun – so schrieb am 31.12. die
israelische Geschichtswissenschaftlerin Prof.
Fania Oz-Salzberger in der FAZ – wenn Ihr
Nachbar immerzu Steine und Molotowcocktails
auf Ihre Wohnung wirft? Würden Sie nicht
irgendwann zum Gewehr greifen, um diesem
Treiben ein Ende zu machen? Und wenn sich der
Nachbar mit seinen Kindern umgibt, damit Sie
ihn nicht treffen, würden Sie dann nicht
irgendwann ein Gewehr mit Zielfernrohr
nehmen?
Just so wie dieser Nachbar verhalte sich die
Hamas in Gaza, wenn sie israelische Städte
mit ihren Sprengstoffraketen beschieße. Daher
sei der jetzige Krieg Israels gegen Gaza ein
gerechter Krieg.
Ich bin Frau Oz-Salzberger für dieses
Beispiel mit dem Nachbarn sehr dankbar. Denn
daran kann man vieles anschaulich klarmachen.
Nennen wir der Einfachheit halber Sie und
Ihre vom bösen Nachbarn so gemein
terrorisierte Familie die Hausbesitzer und
betrachten nun die merkwürdigen Verhältnisse
im Wohnblock. Die Nachbarswohnung ist Gaza.
1) Sie haben vor drei Jahren dem Nachbarn die
Schlüssel abgenommen
Ohne Ihre Zustimmung als Hausbesitzer darf
die Nachbarsfamilie nicht aus ihrer Wohnung
heraus, weder zum Arbeiten noch zum Studieren
noch zum Verreisen noch zum Einkaufen. Ohne
Ihre Zustimmung als Hausbesitzer bekommt der
Nachbar keine Post, nichts zu essen, keinen
Strom, kein Gas und keinen Besuch: Die
Wohnung ist abgeschlossen, Sie als
Hausbesitzer haben den Schlüssel, und der
böse, böse Nachbar ist eingeschlossen. Und
zwar seit 2006, seit fast drei Jahren.
Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut.
Der Fehler des bösen, bösen Nachbarn und
seiner Freunde im anderen Wohnblock: Diese
Leute haben die falsche Partei gewählt.
Dabei waren Sie doch so nett zu dem Nachbarn
gewesen, dass Sie vor vier Jahren, 2005,
freiwillig von seinem Balkon mit Seeblick
ausgezogen waren, den Sie ihm mal früher
abgenommen hatten. Allerdings eines Blickes
oder Wortes gewürdigt hatten Sie diesen Typen
bei Ihrem Auszug natürlich auch nicht. Und
die Balkonmöbel haben Sie demoliert. Wo
kommen wir denn da hin, wenn wir mit unseren
Nachbarn reden würden?
Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut.
2) Sie haben vor zwei Jahren dem Nachbarn
eine Schlägergang geschickt
Sie und Ihre nordamerikanischen Freunde vom
Hausbesitzerverband hatten 2007 eine
Schlägertruppe in der Nachbarswohnung
einquartiert, die Mohamed-Dahlan-Gang. Die
sollte dem bösen, bösen Nachbarn die Wohnung
wegnehmen. Gemeinerweise wehrte sich der
Nachbar gegen diesen Putsch. Da waren Sie
ganz schön sauer. Danach haben Sie allen
weiszumachen versucht, der böse, böse Nachbar
habe nun ohne jeden Grund gewaltsam die Macht
in seiner Wohnung übernommen und sei dazu
nicht legitimiert. Sie waren selbst
überrascht, wie viele Journalisten diese Lüge
gerne verbreitet haben. Bei Silke Mertins aus
der taz war es ja vielleicht noch zu
erwarten, aber dass auch Torsten Schmitz von
der Süddeutschen diesen Unsinn schreiben
würde, war verblüffend.
Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut.
3) Sie haben dem Nachbarn die Betriebskosten
der Wohnung nicht korrekt abgerechnet.
Seit Jahren werden die der
Wohnungs-Autonomiebehörde zustehenden Zölle
und Abgaben nicht termingerecht und
vollständig ausgezahlt.
4) Sie haben schon viele Personen aus der
Nachbarswohnung umgebracht.
Das war im Jahre 2006. Es waren Hunderte
Tote. Übrigens war dies ein Auslöser des
Libanonkriegs, da die Hisbollah für diese
Taten an Israel Vergeltung üben wollte.
5) Sie haben dem Nachbarn schon lange sein
Auto weggenommen.
Der Nachbar hatte mal einen Flughafen –
gebaut von EU-Geldern. Den haben Sie
kaputtgemacht: Böse Nachbarn brauchen keinen
Flughafen.
Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut.
6) Sie haben dem Nachbarn seine Arbeit
weggenommen.
Der Nachbar ging mal auf Fischfang. Das haben
Sie ihm verboten. Er hatte mal Fabriken. Die
haben Sie ihm 2006 zerbombt. Er hatte mal
Landwirtschaft. Die haben Sie ruiniert, indem
Sie den Export verboten haben. Der böse
Nachbar, der nur schießen will, soll nicht
fischen, nicht arbeiten, nicht Boden
beackern: Der böse, böse Nachbar soll auf Sie
schießen, damit Sie zurückschießen können.
Das tat er denn auch.
7) Gerichte geben dem bösen Nachbarn Recht
Viele Fachleute für Nachbarschaftsrecht, wie
Amnesty International, UN-Experten,
Friedensnobelpreisträger haben klar gesagt,
dass Ihr Vorgehen als Hausbesitzer gegenüber
Ihrem Nachbarn seit Jahren gegen Recht und
Gesetz verstößt. Glücklicherweise haben diese
Leute keine Polizei, um Recht und Gesetz
durchzusetzen. „Wie viele Divisionen hat der
Papst?“ spottete Stalin.
Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut.
8) Sie vertreiben seit Jahren die Freunde des
bösen Nachbarn aus deren Wohnungen
Leider hat der böse Nachbar immer noch Handys
und Telefone. Daher erfährt er tagtäglich,
wie Sie die Freunde und Verwandten des bösen
Nachbarn, die
10 Antworten
- Anonymvor 1 JahrzehntBeste Antwort
Durch Unterdrückung ist noch niemals Frieden geschaffen worden. Den aber wird man dringender brauchen, als je zuvor.
- yamchu77Lv 6vor 1 Jahrzehnt
danke für die mühe des kopierens leider ist der artikel nicht komplett also hätte es ein link auch getan ;)
wie man sieht sind die hardcoredummschwätzer eh nicht gewillt zum lesen -> sprich sich weiter zu bilden für die anderen folgender link
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
das elendeste an der ganzen sache ist ja,dass scheinheilige personen wie die schleimige frau merkel,die heimlich froh sind,dass dieser nachbar nach palästina abgeschoben wurde,nun auch noch die verbrechen gegen die palästinenser in gaza beklatschen.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
wie würdest du es finden, das "dein Nachbar", zu deinem nachbar geworden ist, in dem er dich aus deinem Haus vertrieben hat und dann eingezogen ist?
wie würdest du es finden wenn "dein Nachbar" deine Kinder ermordet hat, dich vertrieben hat und dein Haus zerstört hat, um dein Nachbar zu werden?
Israel hat mit dem Scheiß angefangen und nur sie können es beenden, ABER NICHT MIT GEWALT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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- vor 1 Jahrzehnt
ich hab den text schon früher gelesen und finde, dass der text alles ziemlich verharmlost.
- vor 4 Jahren
Ich konnte es nicht. Für meine damalige Nachbarin warfare ich buchstäblich Luft, da ich einmal geschieden bin. Als strenggläubige Katholikin konnte sie nicht damit umgehen. 6 Jahre habe ich Tür an Tür neben dieser Frau gelebt und kein Wort mit ihr gewechselt. Nach sechs Jahren haben wir dann unser Haus verkauft und sind aufs Land gezogen. Das warfare für mich die einzige Strategie. Mit ihr wäre nie ein Auskommen gewesen. Und ich bin kein Mensch, dem so etwas egal ist und damit leben kann.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Viel Arbeit die in diesen Beitrag geflossen ist,aber es ändert nichts daran dass sich Israel irgendwann irgendwie gegen die Beschießung der Hamas zur Wehr setzen musste.Über den Weg kann man unterschiedlicher Meinung sein.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Mi nerven de Extremos> egal ob Fundamentalisten oder Talmud- Juden> so kommt de Menschheit auf jedenfall ned weiter!!! Falls des Land bekommen würden, sag ma mal? Wo machens dann Ärger? Radikale sind nie zufrieden!! Hab es schon mal erwähnt: Extreme sind nicht von dauer> EVOLUTION!!!
Quelle(n): Guck da mal de Saurier an!!! De gibts au nimma!!! - vor 1 Jahrzehnt
Dein Text beruht auf einer Quelle, die von einer Israelischen Frau geschrieben wurde, was meinst du wie dieser Text aussehen würde wenn Palästinenser ihn geschrieben hätten?
Ich muss sagen, das ist absoluter Quatsch!
1. Wenn die Palästinenser so unterdrückt wurden, wie es in deinem Text steht, dann hatten sie ja wohl das Recht sich zu wehren und Raketen auf Israel abzefeuern oder würdest du dir das auch gefallen lassen?
2. Das was Israel gemacht hat seit 4 oder 5 Jahren ist für mich auch Morden, ein stilles Morden.
3. Die armen Israelis tragen psychische Schäden von den Raketeneinschlägen davon? Die Palästinenser leben in einem Knast und sind abhängig von Menschen die sie unrechtmäßig in diesen Knast gesteckt haben!
Also: Warum wirft der Nachbar Steine und Molotowcocktails auf mich?
Weil ich ihn nicht LEBEN lasse!
- vor 1 Jahrzehnt
Bitte respektiere, dass ich nicht gewillt bin, mir deinen langen Text durchzulesen, ohne zu wissen, dass ich irgendeinen Nutzen habe, der darüber hinaus geht, dass ich zwei Punkte bekomme.
Aber deine Frage will ich nicht unkommentiert lassen: Ja.
Und das Beispiel mit dem steinewerfendem Nachbarn finde ich derb und würdelos die Sache verunglimpfend. Binnen 5 Jahren flogen 90000 Raketen/Bomben auf Israel. Alle 4 Stunden ist Raketenalarm. Zu jeder Zeit! Das ist Terror. Das macht einem zu einem psychischen Wrack. Diese Wunden heilen auch in 70 Jahren nicht!