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Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren ?
Ein Satz von Benjamin Franklin, über den, wie ich meine, es lohnt mal nach zu denken. Auf unsere heutige Gesellschaft bezogen, welche bereit ist immer mehr Freiheiten aus Sicherheitsgründen auf zu geben. Haben wir dann überhaupt eines von beiden verdient ? Und werden wir am Ende wirklich beides verlieren ? Und warum sind soviele Bürger bereit ihre Freiheit immer mehr ein zu schränken, der Sicherheit wegen. Und warum denken wir, dass Sicherheit dadurch gewonnen wird, indem wir unsere bürgerlichen Freiheiten aufgeben. Erscheint am Ende der Käfig am sichersten, in den zwar niemand mehr hinein kann - aber eben auch niemand mehr heraus ?!
19 Antworten
- Anonymvor 1 JahrzehntBeste Antwort
Dem Franklin-Zitat stimme ich grundsätzlich zu.
Auf die innenpolitische Situation bezogen habe ich bisher noch wenig Bauchschmerzen, aber die vorherrschende Tendenz ("wer nichts zu verbergen hat...") finde ich schon bedenklich. Ich habe noch keinen biometrischen Ausweis und bin auch nicht sicher, ob ich einen haben will.
Der Satz passt auch gut auf die oft zitierte "Vollkaskomentalität", die besonders uns Deutschen gerne nachgesagt wird. Ein Haufen Leute schließt Versicherungen ab für alles und jeden Mist - und verliert dabei die (finanzielle) Freiheit, ein schönes Leben zu führen. Eine große Wirtschaftsbranche lebt davon, Ängste zu schüren und den Leuten einzureden, man müsse sich gegen alle möglichen Katastrophen absichern. Eigene Verantwortung, eigenes Risiko? Fehlanzeige.
Meinen Neuwagen habe ich nicht Vollkasko-versichert. Ich habe keine Unfall-, keine Rechtsschutz- und keine Berufsunfähigkeitszusatzversicherung. Aber ich habe die finanzielle Freiheit, mir mit den gesparten Beiträgen ein angenehmes Leben zu machen.
Was die staatlich verordnete Sicherheit betrifft: Ich finde es toll, im Krankheitsfall zum Arzt gehen zu können und kompetente Hilfe (meistens jedenfalls) zu bekommen. Ich finde es toll, als Arbeitsloser meinen Lebensstandard eine Weile halten zu können. Ich finde es toll, nicht bis an mein Lebensende buckeln zu müssen, weil ich keine Kinder habe, die mich im Alter versorgen.
Ich finde es weniger toll, wie ein Krimineller behandelt zu werden, wenn ich einen Ausweis beantrage.
Aber im Großen und Ganzen genieße ich in Deutschland noch ausreichend Freiheit. Und wenn's mir irgendwann nicht mehr passt, habe ich immer noch die Freiheit zu gehen. Das hatten die Bürger der DDR nicht (aber dafür jede Menge Sicherheit).
- mytilenaLv 7vor 1 Jahrzehnt
Hast du schon mal Tiere beobachtet, die lange in Gefangenschaft lebten.
Du kannst den Stall öffnen und sie heraustreiben. Sie streben anfangs immer wieder zurück.
Mit Menschen ist es nicht anders. Die bekannte Sicherheit erscheint sicherer, aber wirklich sicher ist nichts.
Das ist nicht einfach zu begreifen, und Bekanntes loszulassen, ist immer schwer.
Doch es kann sich lohnen. Man muss nur den Mut aufbringen und viel Einsatzkraft.
- chiophanLv 7vor 1 Jahrzehnt
Hallo,
ich war lange Zeit selbstständig und hatte viel Freiheit in der gezwungenen Art, meine Familie zu erhalten. Aber meine Konsequenzen waren immer unfrei. Oft war ich voll Neid auf die Personen in meinem Umfeld, die täglich nur einen gewissen Anteil an Stunden ableisteten und trotzdem geschützt waren, in Form von Krankenkasse, Urlaub etc.
Aber sie gaben die Freiheit auf, sich mit ihren Gedanken zu bewegen. Es wird für sie gedacht und das ist schon wieder eine Einschränkung.
Freiheit gibt es nicht, so lange wir in einer Gemeinschaft leben, weil sich alle Dinge des Lebens darauf beziehen, das einer auf den anderen angewiesen ist. Wenn ich ein Brot kaufen kann, habe ich die freie Wahl des Bäckers. Aber, wenn der Bauer kein Mehl produzieren lässt, wenn er kein Getreide anbaut, wo ist dann meine Freiheit geblieben.
Es gibt keine Sicherheit und keine Freiheit. Ein Widerspruch in sich, einfach nur Worte, die man beliebig verwenden kann, aber im Grunde unseres Daseins, kann es in einer Gemeinschaft nur vorgeschriebene Freiheiten geben.
- yuppiduuLv 5vor 1 Jahrzehnt
Wir geben zwar einen haufen Freiheiten auf und lassen uns lückenlos überwachen, siehe z.B. Telekommunikationsgesetz mit 6 Monaten Vorratsdatenspeicherung, aber dass sich dadurch die Sicherheit erhöht hätte, kann ich nicht finden.
Nun ja, das blöde Volk wehrt sich ja nicht dagegen, weiss zum Grossteil noch nicht einmal was da stattfindet, also passiert es eben.
Ich habe schon lange aufgehört mir darüber gedanken zu machen und ehrlich, manchmal find ich es auch putzig, wenn die Hausfrau bei Ihrem Einkauf die Payback - Telekomdigits oder Tutzitutzikarte mit den Sammelherzchen zückt, um den Datensammlern noch mehr in den Rachen zu schmeißen.
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- paradoxLv 7vor 1 Jahrzehnt
Ein Satz, der uneingeschränkte Gültigkeit hat und den man allen Schäubles und Schilys dieser Welt täglich um die Ohren hauen sollte.
Ich spreche dabei aus der Erfahrung des einstigen DDR-Bürgers, der in der vermeintlichen Sicherheit eines seltsamen kleinen Staates lebte, eine Sicherheit, die dieser Staat jederzeit in der Hand hatte und für seine Zwecke missbrauchen konnte. Und - er hat es bei vielen getan.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Ich hab mal so was ähnliches gelesen. Es war ein Ausschnitt aus dem Roman "Globalia" von dem französischen Schriftsteller Jean-Christophe Rufin. Da stand, dass Freiheit gefährlich sein kann, weil sie allen ermöglicht, zu tun, was sie wollen. Das heißt, dass gewisse (psychisch kranke) Menschen z.B. anderen Leid zufügen können.
Man muss Menschen also ihre Freiheit nehmen oder einschränken, damit andere nicht gefährdet sind (deshalb: Gesetze, Polizei usw.).
Und das kann natürlich ausarten - im Buch gibt es nur ein paar große bewohnte Gebiete, die alle ummauert sind; niemand darf sie verlassen, etc. Also alles ist relativ eingeschränkt, weil die Leute anfangs ihre Sicherheit mehr schätzten als ihre Freiheit. Wirklich sicher ist man vielleicht auch dann nicht, denn es gibt ja gewisse Leute, die die Obermacht haben etc. Ihr wisst ja, wie das in den utopischen Romanen abläuft...
Demnach würde ich deine Frage bejahen.
- .......Lv 7vor 1 Jahrzehnt
Ich hab mich für bestimmte Freiheiten entschieden, aber es ist nicht immer leicht die Konsequenzen zu tragen....manche Menschen können damit nicht umgehen und umgekehrt....
Das bezieht sich jetzt allerdings nur auf deine Frage bezüglich "bürgerliche Freiheiten"....es gibt ja noch diverse andere Freiheiten bzw. Zwänge......schwieriges Thema finde ich, jedenfalls sollte man immer die Hintergründe betrachten und nicht vorschnell urteilen....
- savageLv 7vor 1 Jahrzehnt
tja, zu denen gehöre ich auch, die ihre freiheit verloren haben. aber was soll man machen bei hartz4? ich kann ja schlecht meine monster verhungern lassen. aber egal wieviel kontrolle und einschränkungen. wer sollte uns verbieten frei zu denken? manche vergessen nur, wie das geht, oder geben schlichtweg auf. das mit dem käfig trifft´s gut...ist ja eigentlich schon mal ein witz an sich, dass man vor die entscheidung gestellt wird...wer sie trifft, hat verloren...;-(
@felix b........bestes beispiel. zug ist weg. oder noch nie stehen geblieben...
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Den Satz würde ich so interpretieren:
Wer die bürgerliche Freiheit gegen die versprochene Sicherheit tauscht, verliert objektiv an Macht und bekommt von Machthabern nur soviel Freiheit und Sicherheit, wie es zu ihren politischen Zwecken nötig ist. Solche Freiheit und Sicherheit sind eine Täuschung.
In der heutigen Gesellschaft scheint die 'Freiheit' gar nicht mehr zur Wahl zu stehen. Über was entscheidet man wirklich frei?? Jeder Schritt wird überwacht und dokumentiert. Man kann nicht einfach ausreißen - es gibt keine Bewegungsräume mehr. Und wenn uns Politiker mehr Sicherheit geben wollen, dann bitte schön - keiner wird was dagegen tun können. Die Gefahren seien überall - besonders die energiereichen Regionen des Planets müssen dringend in Sicherheit gebracht werden.
- MyladyLv 7vor 1 Jahrzehnt
Jeder, der wie z. B. Schäuble die Freiheit einschränken will, damit mehr Sicherheit herrschen soll, weiß, dass es eine absolute Sicherheit gar nicht geben. Darum sollte es auch keine Versuche einer absoluten Einschränkung geben.
Die Sicherheitsmaßnahmen gaukeln unsicheren und ängstlichen Menschen vor, sie wären beschützt. Die merken dann gar nicht wie diese sogen. Sicherheitsmaßnahmen ausgenutzt werden um etwas ganz anderes zu erreichen: die Kontrolle der Menschen. Und wenn wirklich mal etwas in Deutschland geschehen sollte, dann wird es erst ganz schlimm, weil man dann sagen kann: siehst du, alles, was wir bisher gemacht haben war noch viel zu wenig.