Wo die Grenzen zwischen Glauben, Aberglauben, Erfahrungswerten und Wissenschaft liegen, kann nur jeder für sich selbst entscheiden.
2017-05-02T18:25:43Z
Aeneas Ob vernünftig oder nicht, Aberglaube ist Teil der menschlichen Emotionalität, welche 90 Prozent unserer Entscheidungen bestimmt.
Zum Unterschied vom religiösen Glauben kommt Aberglaube ohne Bezug auf Gott aus. Vielmehr erklärt er unbekannte, rätselhafte oder falsch gedeutete Erscheinungen in der Natur oder im Verhalten von Menschen mit rational (zumindest vorläufig) nicht beweisbaren Annahmen.
Rudi2017-05-03T16:40:16Z
Beste Antwort
Aberglaube trägt einen subjektiven Erlebnischarakter und beruht auf der unreflektierten Annahme irrationaler Zusammenhänge und „übernatürlichen“ Fakten. Der Aberglaube wurzelt in der Seele im Unterbewussten. Daher das Mitschwingen bei abergläubischen Reaktionen und Handlungen. Freud hat es sehr gut ausgedrückt: „Unser Weltbild entspricht nur dann der Wirklichkeit, wenn auch das Unwahrscheinliche darin Platz hat“
Persönlich Unterscheide ich zwischen Wissenschaft und Glauben, leider gelingt mir das nicht immer. Ja ich bin sogar toleranter geworden gegenüber anderen Wissens- und Denksystemen.
Es fällt ein Stein nach dem andern vom Tempel des Aberglaubens; wenn man nur auch so eifrig an Gottes Tempel aufbaute, als man an dem Tempel des Aberglaubens herunterreißt!
Generell ist das, was "Gläubige" selbst glauben Glaube und das was die Anderen glauben Aberglaube ... nach deren eigener Einbildung. Tatsächlich ist Glauben - sofern eine religiöse Komponente im Spiel ist- Aberglaube! Ansonsten ist es Vermuten, Annehmen oder eine fixe Idee gar... Jedenfalls ist es nicht Wissen. Aber nur das ist von Wert!
Aberglaube ist auch ein Glaube und da kommt es an ob das was du glaubst lebensbejahend ist oder eben nicht. Es ist nicht falsch oder richtig sondern anders. Du solltest an das glauben, was gut für dich ist und sonst nichts. Kannst du allein für dich festlegen :)
Der Begriff Aberglaube bezeichnet u. a. den Glauben in die Wirkung okkulter Handlungen u. Rituale; sowie z. B. die Ansicht , dass das Zerbrechen eines Glases sieben Jahre Pech nach sich zieht, oder an die Schutzwirkung von Amuletten, Beschwoerungsformeln und dergleichen Unsinn mehr. Er ist keine Sache der "Auslegung", sondern die des Mangels kognitiver Faehigkeiten.
"Glaube" hingegen ist, was - einst eine elitaere Schicht - von Druiden, Sehern, Goden und Priestern Menschen suggerierten, woran sie zu glauben haetten, um sich diese gefuegig zu machen.
Ebenso bemerkenswert wie interessant: Kernlehre jeglicher Glaubensformen war ueber alle Epochen der Menschheit hinweg - sowohl im Polytheismus, als auch im Monotheismus - eine permanente Bedrohung der Glaeubigen; naemlich hinsichtlich dessen, welche Strafe ihnen bei mangelndem Wohlverhalten zuteil werden wuerde: ewige Qualen nach ihrem Ableben. Pervers!
Genau hier liegt die "Grenze" zwischen Aberglauben und Glauben: ersterer ist Ignoranz entspringender Stumpfsinn, letzterer klerikal gesteuerte Angst; die brutale Unterdrueckung freien Denkens. Dies sind die simplen Fakten und nicht etwas, worueber man "selbst entscheiden" koennte.
Nachtrag, FS: Weshalb fragst Du eigentlich nach der Meinung, bzw. nach einer "Auslegung" anderer User zu diesem Thema, wenn Du a] fuer simple Fakten nicht offen bist und b] Deine Ansicht als unumstoesslich betrachtest?
Und: "Aberglaube" ist keineswegs Teil meiner Emotionalitaet und auch nicht der vieler anderer User, und erst recht nicht der einer aufgeklaerten Gesellschaft. Schliesslich leben wir nicht mehr im Mittelalter.