In den Medien dominiert eine ablehnende Grundhaltung gegenüber Kirchen und Religion generell. Berichtet wird vornehmlich über Geld, Moral, Skandale und Extremismus. Was sind die Gründe dafür? Gibt es fingierte Medienkampagnen, wie oft von kirchlicher Seite behauptet? Haben gar Atheisten-/Humanistenvereine Einfluss auf die Inhalte? Geht es vielleicht um Einschaltquoten, Klickraten, dominieren finanzielle Interessen? Oder ist die Gesellschaft derart unreligiös geworden, dass sie sich an solchen Themen erfreut?
Anonym2014-10-26T16:15:37Z
Beste Antwort
Die gibt es bei jeder Religiösen Weltlichen Kirche, Sekten und Freimaurerei. Es geschieht mehr im unsichtbaren als der Mensch wahr haben will. Es werden Geheime Pläne und Strategien produziert, die einmal plötzlich über die Menschen kommen, und die Menschheit versteht die Welt nicht mehr. Die Masse ist eine Ware, die man manipolieren kann, und sie merkt es meist erst dann, wenn es zu spät ist. Für viele ist es besser, sie wissen nicht, was auf die Menschheit noch zukommt, denn einige würden ausrasten und selbst zu Extremisten werden. Was man nicht weiss, macht mich nicht Heiss. Dies ist ein Spruch, der gerne angewandt wird, wenn einem gewisse ankündigungen gegen den Strich gehen, aber er verbirgt eine Wahrheit, die man nicht wahrhaben will. Wie sollen sogenannte produzierte Christen, die selbst nie eine Bekehrung durch Sinnesänderung erlebten, nun plötzlich ihr altes Kleid der Frömmigkeit opfern und dem absprechen, was sie gelehrt wurden? Das geht nicht! Es ist ihre Pflicht, diese Organisierte Kirche zu erhalten, weil sie nicht wissen, dass es eigentlich ein Organismus sein sollte, der sich selbst trägt durch Christus.
Wer sitzt denn an den Schaltstellen der politischen Macht und den Medien? Wenn einem das einmal klarer sein sollte, dürfte man das einfacher beantworten können. In der aktuellen Bundesregierung sitzt jedenfalls zur Zeit niemand, der nicht einen religiösen Hintergrund hätte, in der Mehrheit sogar mit Posten und Pöstchen innerhalb der Kirchenstrukturen bedacht wurde, in Beiräten, Zentralräten oder ähnlichen Institutionen auf nichtklerikaler Ebene. In den Rundfunk- und Fernsehräten sitzt niemand per Proporz, der sich ausdrücklich Atheismus oder Humanismus auf die Fahne geschrieben hätte, da sitzen überwiegend - na rate mal.
Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Fernsehen kamen die kirchenkritischen Positionen bisher sehr oft vom als "Rotfunk" verschrienen WDR, aber auch hier hat sich die Fernsehlandschaft etwas verändert, und so manches Veto zur Veröffentlichung aus dem klerikalen Umfeld hatte auch hier in der Vergangenheit so manchen Maulkorb erwirkt. Die Freiheit ist auch hier bestimmt nicht grenzenlos. Alles in allem muss es wohl eher dem Umstand der relativen Unabhängigkeit einzelner Redaktionen zuzuschulden sein, dass im ÖR-Rundfunk Kirchenkritik aufs Tapet kommt.
In den Printmedien sind gerade bei den lokalen Käseblättern noch offensichtlicher. Da ist man nicht selten mit "religiös bewegten" Patriarchen konfrontiert, die bei dezidiert religionskritischen Themen das Gros der Meldungen abblocken, wenn sie nicht gerade übergeordnet gesellschaftlich relevant sein sollten.
Insgesamt kann es nicht verwundern, wenn in Sachen Kirchen- und Religionskritik die Zeichen in den Medien "auf Sturm" stehen, denn letztendlich spiegelt das auch deutsche Realitäten wider. In Deutschland gibt es heute nämlich nicht mehr nur den "gottlosen" Osten, der durch Kirchenferne glänzt, sondern auch einen Westen, in dem der Anteil der Konfessionslosen per Austritt und demografischem Wandel stetig steigt, der dann ebenso kirchenfern ist. Vom kleinen Saarland abgesehen, gibt es auch kein westdeutsches Bundesland mehr, in dem der Anteil der Konfessionslosen nicht die 25%-Hürde überschritten hätte, oder gar stramm über 30% beträgt, und von einem beträchtlichen Teil dieser Konfessionslosen wird das auch als Emanzipation von organisierter Religion begriffen. Tatsächlich muss man angesichts dieses gesellschaftlichen Wandels auch attestieren, dass sich Kirche und Religion an vielen Stellen historisch erwachsen eine Machtstellung heraus nimmt, die ihnen angesichts der demografischen Fakten überhaupt nicht mehr zustehen. Da kann es kein Wunder sein, wenn jedes Problem mit den Kirchen zur Steilvorlage für die Kritiker wird, die in ihrer Zahl bestimmt nicht geringer werden.
Dabei würde ich behaupten, dass die Zahl der dezidiert Religionsfernen, Religionskritischen und Areligiösen mittlerweile eine "kritische Masse" erreicht haben, bei der sich gerade die Kirchen nur noch dagegen erwehren können, indem sie die Kritik annehmen und durch ihr Verhalten keine Kritik mehr ermöglichen. Vertuschung und Mauschelei werden nämlich weiterhin medienwirksam aufgedeckt werden, und das beschränkt sich nicht nur auf den innerdeutschen Rahmen. Wie wichtig dabei die strengere Trennung von Staat und Kirche ist, wie auch das propagieren der eigentlich gesellschaftlich konstituierenden Werte der Aufklärung, zeigt sich dadurch, wie ratlos man mit der Fundamentalisierung Einzelner auch bei uns umgeht, gerade im Umgang mit dem Islamismus, nicht zuletzt deshalb, weil die Zahl derer, die in politischen Ämtern mit der organisierten Religion schmusen, längst nicht mehr die Verhältnisse im Volk repräsentiert.
In absehbarer Zeit wird man also weiterhin Kritik ernten, wenn man Religion als alleinigen Quell der Moral verkauft, und das Ganze wird auch schön weiterhin medial begleitet, mit jedem Fehltritt organisierter Religion, und dabei wird das Internet auch weiterhin eine Vorreiterrolle haben, um die Medien weiter zu treiben.
Wenn Du wahrheitsgemäße Information und objektive Berichterstattung darüber, was in den klerikalen Kreisen tatsächlich los ist, als "antiklerikal" wertest, dann Ja. Seriös ist das allerdings nicht, sondern tendenziös und manipulativ, wie Du fragst...!! :o(