versucht der papst das unmögliche?
der papst spricht in seinem letzten interview ( http://www.fotos-hochladen.net/uploads/kirchew6f8bvtir1.gif ) von (mehr) toleranz und gelassenheit, davon, dass sich die (spirituelle) kirche nicht in das persönliche leben einmischen soll. und frägt rhetorisch, mit welchem recht er (z.b. homosexuelle) verurteilen dürfe. dann erklärt er: «ein guter beichtvater bewerte jeden fall für sich und könne unterscheiden, was das richtige für einen menschen sei, der gott und seine gnade suche.»
über die weisheit der priester bin ich einerseits erstaunt, verstehe vor allem aber nicht, warum sich nach der aussage des papstes die kirche überhaupt noch in persönliche belange einmischen, resp. werten/urteilen soll und «weiss, was das richtige ist».
entweder ist man tolerant und akzeptiert andersdenkende und -handelnde menschen, oder man weiss, was das richtige ist, und kann absolut, wohl im sinne des eigenen gottes, be-werten und urteil-en. beides gleichzeitig (urteilen und tolerieren) ist meiner meinung nach nicht möglich. oder:
wie können schwule wie alle anderen menschen auch angenommen sein, wenn die kirche schwule praktiken und beziehungen ablehnt? wie kann die kirche abtreibungen oder scheidungen ablehnen und sie gleichzeitig tolerieren? warum mischt sich die kirche nach wie vor in das persönliche leben der menschen ein?
jetzt kämpft franziscus offensichtlich um schwule, geschiedene und um frauen, die abgetrieben haben. er setzt sich für menschen ein, die von der katholischen kirche enttäuscht sind und sich wohl abgewendet haben. von den frauen hält er viel. doch scheinen frauen bei ihm grundsätzlich funktionelle defizite zu haben, die es ihnen verunmöglichen, gleichberechtigt wie männer ein priesteramt auszufüllen. die pfarrer-initiative in österreich schreibt 100 tage nach amtsbeginn betr. franziscus: http://www.pfarrer-initiative.at/100%20Stellungnahme.pdf
«Wir knüpfen Hoffnung an sein Bemühen um Nähe zu den Menschen und erwarten, dass er bald auch sichtbare Zeichen zur Unterstützung der Gemeinden an der Kirchenbasis setzt, wo die Kirche den Alltag der Menschen teilt, mit ihnen den Glauben feiert und Solidarität in Notsituationen praktiziert: durch Öffnung des Amtes der Gemeindeleitung für alle Getauften, die dafür ein Charisma haben – seien sie unverheiratet oder verheiratet, Frauen oder Männer. Durch Beendigung des Ausschlusses der Menschen von den Sakramenten der Kirche, wenn sie in ihrer Ehe gescheitert sind und mit einer neuen Partnerschaft einen Neubeginn suchen.»
versucht der papst das unmögliche? wird er überhaupt noch kämpfen können, wenn der "schwer verwundete" auf dem feldlazarett immer matter wird oder die hoffnung (in die katholische kirche) gänzlich verloren hat?
was meinst du? (wie) kann das funktionieren?
@enquirer: es geht doch bei dieser frage weder um homosexuelle noch um frauen, sondern darum, wie und ob die katholische kirche sich verändern will. und wenn wie. deine sicht sicht teile ich übrigens nicht: ich mach meine einstellung doch nicht abhängig von der einstellung anderer. ausserdem geht mich die sex. ausrichtung anderer menschen gar nichts an. andere nur zu akzeptieren, wenn sie dich akzeptieren erscheint mir vorpubertär und zeugt von einer grossen toleranz.
@cobra: und doch leben mit uns auch katholiken. egal, ob wir ihren glauben teilen oder nicht.
@erhardgr: da können atheisten helfen so viel sie wollen, den gordischen knoten muss die kath. kirche selbst lösen. dazu braucht es aber mut und nicht nur doppelzüngiges geschwafel.