Rauchverbot! Warum glauben manche Gäste, das sei so OK?

Dies soll ganz klar keine Diskussionsanleierung über das Thema Rauchverbot pro oder contra darstellen. Ich frage mich nur, warum so oft das Argument gebracht wird, abgetrennte Raucherbereiche seien ja OK, und es sei auch OK; wenn sie in einem Lokal gesetzlich vorgeschrieben seien, oder warum manche (wenige) Leute deklamieren, es sei eine Zumutung, in einer Gastronomie vollgequalmt zu werden. Meine Frage ist: Warum soll der Gastronom, der schließlich in der Regel teure Pacht für seine Räumlichkeiten bezahlt, sich die Leute nach der Nase aussuchen kann und das Hausrecht besitzt, nicht entscheiden dürfen, was für eine Art der Gastronomie er zu führen bereit ist, solange er nichts erlaubt, was generell illegal ist?
Warum glauben Gäste, daß sie bestimmen dürfen, was in den Räumlichkeiten geschieht, die jemand anders bezahlt? Warum meinen sie, sie müßten sich ausgerechnet in DEM Laden aufhalten und dem Wirt und den dort anwesenden Gästen aufzwingen, was gemacht werden darf oder nicht? Warum darf, wenn der Gastronom bereit ist, das Risiko zu tragen, nicht JEDE Gastronomie selbst entscheiden, ob sie komplett Raucher- oder Nichtrauchergastronomie sein will oder abtrennt? Das gilt übrigens für andere druckvoll geäußerte Wünsche genauso, wie zum Beispiel die Musiklautstärke oder -auswahl IN der Gastronomie, wenn keine Leute außerhalb belästigt werden. Ich gehe ja auch nicht in einen Laden und fordere, daß die Karte geändert wird.
Wie gesagt, mir geht es nicht um eine Meinung zum Rauchverbot, um die Gesetzeslage oder um nett geäußerte Wünsche. Es geht mir ujm Gäste, die einen Laden betreten und dem Wirt aufzwingen wollen, wie er ihn zu führen hat. Was reitet solche Leute?!

2013-08-18T09:05:00Z

@ Khan Wieso werden Nichraucher diskriminiert? Aber wieso willst Du einem Wirt vorschreiben, was er in seinem Laden zu tun hat? Wenn er sich so entscheiden könnte, könne das wohl im überlassen bleiben - Du mußt explizit diesen Laden ja nicht betreten?

2013-08-18T09:29:13Z

Die Frage ist doch nicht so schwer zu verstehen. In diesem Fall interessiert mich Eure ansonsten sehr geschätzte Meinung zum Thema Rauchverbot nicht. Wenn ich schonmal so viele militante Nichtraucher hier habe, möchte ich gern wissen, wieso Ihr meint, Ihr habt ein Recht darauf, einem Gastronomen vorzuschreiben, wie er seinen Laden zu führen hat, wenn er doch die Pacht bezahlt? Wieso wärt Ihr nicht damit zufrieden, einfach woanders hinzugehen?

2013-08-18T09:30:55Z

@ Fräulein B. Am Hochofen kann ich mich aber auch nicht beschweren, daß mir zu heiß ist! Und der Nichtraucherschutz von Friseusen interessiert ja offensichtlich kein Schwein! Auch jeder Kellner kann sich aussuchen, ob er in einem solchen Laden arbeiten möchte.

2013-08-18T09:42:32Z

@ Khan Herrgottnochmal, und Du schränkst andere Leute in ihrer Freiheit ein, die den Laden finanzieren! Ist denn niemand in der Lage, mir zu beantworten, warum sich das nicht jeder selbst aussuchen können soll und warum militante Nichtraucher meinen, sie müßten jeden Laden dieser Welt betreten dürfen?

2013-08-18T10:07:41Z

DANKE :)). Ihr habt verstanden, worum es geht.

2013-08-18T21:35:20Z

@ funship Es ist aber keine Einschränkung, aus einer Kneipe wegzubleiben, in der irgendetwas einem nicht gefällt - sei es nun das Getränkeangebot, die Musik oder die Tatsache, daß dort geraucht wird. Gäste können nunmal nicht verlangen, daß ein Laden nach ihren Vorstellungen umgemodelt wird. Das zumindest regelt die freie Marktwirtschaft ganz gut, solange der Gesetzgeber nicht eingreift - was er hier getan hat, egal, was der Großteil der Gäste will. Und die Wirte müssen drunter leiden, wenn ihre Klientel vorrangig aus Rauchern besteht.

Kapaun2013-08-18T15:14:30Z

Beste Antwort

Mir ganz persönlich gefällt das Rauchverbot in Bayern nicht schlecht. Die Raucher haben eigentlich nie besondere Rücksicht walten lassen und kriegen jetzt die Folgen zu spüren. Gut so, ich habe durchaus eine alttestamentarische Ader in mir.

Dennoch bin ich grundsätzlich deiner Meinung, und aus einer übergeordneten Perspektive halte ich das Rauchverbot für einen unzulässigen Eingriff in die private Sphäre von Gast und Wirt. Ich habe damals bei der Abstimmung gegen das Verbot gestimmt und würde es heute wieder tun.

Anonym2013-08-18T21:55:53Z

Falschparker müssen bezahlen...

Schwarzfahrer auch weshalb sollten...

Wirte von einem Bußgeldbescheid...

ausgenommen sein die sich nicht an...

geltende Gesetze halten...?!

Anonym2013-08-18T21:54:58Z

"Ich könnte jedem Raucher die Fluppe aus der Fresse schlagen wenn ich morgens zur Arbeit gehe und vor mir jemand raucht - nicht einmal morgens in der Früh kann man Sauerstoff atmen."


So empfinde ich es auch, aber nur wenn ich mir die Gesichter der militanten Nichtraucher betrachte. Ich finde es sollte Raucher und Nicht-Raucher-Kneipen geben. Und ich finde Nicht-Raucher sollten aus Biergärten bleiben und sich in die Räume verziehen um die sie Jahre lang gekämpft haben.

"In Deutschland sterben jedes Jahr mehr als 110.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Das sind 300 täglich. Nikotin ist ein starkes Nervengift, das das vegetative Nervensystem blockiert. Früher als Pflanzenschutzmittel verwendet, wurde das Pestizid in den 70er Jahren verboten: Nikotin ist zu giftig.
Wenn das heutige Rauchverhalten beibehalten wird, werden es 2020 bereits 10 Millionen Tote pro Jahr sein. Die Hälfte der heute rauchenden Personen (das sind ca. 650 Millionen Menschen) wird voraussichtlich an den Folgen ihres Nikotinkonsums sterben. Frauen sind übrigens anfälliger für Gesundheitsschäden durch Rauchen."


Na, das ist doch eine "gute" Nachricht. Wir sind doch eh schon Überbevölkert. Und wir Raucher zahlen immense Steuergelder. Daran mal gedacht?
Aber was noch erwähnenswerter ist, es freut Menschen, wie Bill Gates, wenn wir rauchen. Ihm ist daran gelegen die Menschheit auf 125.000.000 bis 250.000.000 Menschen zu reduzieren.
Er hat uns eine Freude mit Windows gemacht, nun machen wir ihm eine Freude....und seiner Lieblingsfirma Monsanto machen die Vegetarierer eine Freude, von Gen-Mais wird man nämlich auch eher krank...
So Ende der Geschichte.
Und wenn sie nicht gestorben sind, so streiten sie sich Morgen auch weiter um Unwesentliches, um vom Wesentlichen ab zu lenken :)

Anonym2013-08-18T21:54:35Z

Deine Argumentation klingt ja äußerst liberal, was ich grundsätzlich befürworte. Irgendwo findet das Gesetz der Märkte aber auch seine Grenzen, und genau deshalb haben wir mal die Soziale Marktwirtschaft erfunden - eine Idee, die den Kräften des Marktes weitestgehende Freiheit garantiert, aber da eingreift, wo es im Interesse der Gesellschaft geboten ist.

Die Freiheit des Einen ist halt auch die Beeinträchtigung des Anderen. Darauf muss die Gesetzgebung Rücksicht nehmen.

Quasimodos Klon2013-08-18T19:07:09Z

Wenn man sich die Antworten so durchliest, drängt sich die Frage auf, ob einige nicht imstande sind, eigene Entscheidungen zu treffen. Wenn aber alles durch gesetzliche Regelungen vereinheitlicht werden muß, schlage ich vor, auch gleich ein Verbot für Musik einzuführen - Pech für Discos, die müssen sich dann halt auf Ausschank beschränken - Kinder in Restaurants zu verbieten, denn andere Gäste werden durch herumschreien gestört, Küche im Restaurant darf auch nicht sein, denn die unangenehmen Dünste stören beim Essen, Kopfhaubenzwang für Gäste und Personal, damit kein Haar im Essen landet, Kerzenverbot wegen Brandgefahr und giftigen Dämpfen usw.

Eine "Deklarationspflicht" wäre ja vertretbar, etwa ein außen gut sichtbar angebrachtes Hinweisschild: "Rauchergaststätte".

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