Es gibt den Atheisten - der behauptet: Es gibt keinen Gott Es gibt den Theisten - der behauptet: Es gibt einen Gott Es gibt den Realisten - der behauptet: Es kann sein, daß es einen Gott gibt, es kann aber auch sein, daß es keinen Gott gibt
und alle streiten nun darüber. Aber wer hat denn nun wirklich recht?
Sperber2013-02-01T00:43:35Z
Beste Antwort
Fehler im ersten Satz: Atheisten behaupten nicht, dass es keinen Gott gibt, sondern sie lehnen es ab, ohne irgendwelche Beweise an die Existenz irgendwelcher Götter zu glauben. Kurz zusammen gefasst kannst Du auch sagen, Atheisten glauben nicht an Gott. Zu behaupten, es gibt keinen Gott wäre unzulässig, da sowohl seine Existenz als auch seine Nicht-Existenz unbeweisbar sind (gut, manchmal sagt man es schon in der Hitze des polemischen Gefechts, aber das ist wieder eine andere Sache).
Problem mit dem zweiten Satz: Tatsächlich behaupten die Meisten Theisten, es gäbe einen Gott, können aber keine Beweise dafür erbringen, sondern verlegen sich lieber auf die Absurde Forderung nach Gegenbeweisen.
Fehler im dritten Satz: Was Du beschreibst ist ein Agnostiker. Ein Realist ist wieder etwas anderes. Und ich nehme mal an, Du meintest auch einen Agnostiker.
Somit sind zwei von drei Deiner Behauptungen schlicht falsch. Bleibt also noch die Frage, wer recht hat: Atheist, Agnostiker oder Theist.
Antwort: Das geht mir sowas von am Allerwertesten vorbei! Denn es ist einfach nicht beweisbar, wer recht hat. Für eine Existenz Gottes gibt es keine Bewiese. Und so "Bewiese" aller "palmozy": "Das Universum ist so großartig, darum muss es einen Gott geben" (mal überspitzt formuliert. Nebenbei: Die Behauptung die meisten Kosmologen glauben an Gott ist einfach Falsch) sind reiner Unsinn. Und ein Beweis einer Nicht-Existenz Gottes ist logischer Weise sinnlos, da man Nicht-Existenz nicht beweisen kann. Bleibt also am Ende der Glaube. Und da kommt es nur darauf an, ob man versucht anderen seinen eigenen Glauben anderen aufzuzwingen (wie es viele Religionen leider tun) oder nicht.
Ich dagegen sage: es sind uns Dinge als auÃer uns befindliche Gegenstände unserer Sinne gegeben, allein von dem, was sie an sich selbst sein mögen, wissen wir nichts, sondern kennen nur ihre Erscheinungen, die Vorstellungen, die sie in uns wirken, indem sie unsere Sinne affizieren. Demnach gestehe ich allerdings, daà es auÃer uns Körper gebe, Dinge, die, obzwar nach dem, was sie an sich selbst sein mögen, uns gänzlich unbekannt, wir durch die Vorstellungen kennen, welche ihr Einfluà auf unsre Sinnlichkeit uns verschafft, und denen wir die Benennung eines Körpers geben, welches Wort also bloà die Erscheinung jenes uns unbekannten, aber nichtsdestoweniger wirklichen Gegenstandes bedeutet.
Ein Atheist wird niemals beweisen können, dass er Recht hat, denn eine absolute Nichtexistenz kann man nicht beweisen(vgl. hierfür Fliegendes Spaghettimonster oder die anderen Religionsparodien). Er muss es auch nicht, da der GroÃteil der Atheisten keine Behauptung aufstellt ("es gibt keinen Gott"), sondern nur die Beweislage der Gegenseite für gänzlich unzureichend oder nicht existent hält. Dies würde auch deinen "Realisten" mit einbeziehn.
Beim Theisten wird es interessanter: Dieser stellt eine Behauptung auf ("Es gibt Gott"), das heisst -wenn er von anderen ernst genommen werden will- muss er für diese Behauptung gute Beweise erbringen. Da dies bisher nicht geschehen ist, hat er zumindest nach derzeitigem Stand Unrecht.