Ingemar, manchmal habe ich den Eindruck, dass ganz Deutschland depressiv ist. Grund dazu haben nur die Kranken und Armen, es scheinen sich aber die Werte, nach denen die Jugend heute strebt, gegenüber den früheren Werten sehr geändert zu haben (Markenklamotten, das angesag- teste Smartphone etc.) Zu einer anderen Antworterin muss ich unbedingt noch etwas anmerken: I c h gehöre zu der Generation so genannter "Schlüsselkinder", das war nach dem 2. Welt- krieg. Die Mütter mussten arbeiten, die Väter waren im Felde geblieben. Trotzdem kannten wir keine Depres- sionen. L.G.
Ja @Badenixe hat Recht. Jedes Kind bekommt seinen Stempel schon bei der Geburt aufgedruckt und wird dann in unserer heutigen Zeit, wo Psychiater und Psychologen Hochkonjunktur verbuchen können, also diese Berufsgruppe immer gefragter wird, in eine (Psycho-) Schublade gesteckt. Da wird dann so was diagnostiziert wie - auffällig, typisches Zeichen von Hyperaktivität oder Schizzophränie - oder son Mist. Auch die Pharma-Industrie produziert dann Medikas nach solchen Vorgaben von Ärzten. Dabei kann mann weder Erwachsene noch Kinder in eine Schublade stecken. Jeder hat sein ureigenes Ich.
Und zu Deiner Frage. Ich bin in meinem Leben nicht viel gereist. Mir wurde nur immer erzählt, Deutschlands Sozialsystem sei das Beste. Mag mir auf dieser Aussage hin gar nicht vorstellen, wie es den Kindern in anderen Ländern geht. Aber hab auch schon oft gehört, dass Kinder, in industriell nicht so hoch entwickelten Staaten, öfter lachen, weil sie eben in Schule usw. nicht so einen Druck haben. Die Wahrheit liegt vielleicht dazwischen. Ich weiß es nicht. Fakt ist jedenfalls, dass der Staat den Kindern mit seiner derzeitigen Politik nicht gut tut. Eltern, die nur arbeiten müssen, deshalb ihre Kleinkinder in Pflege für diese Zeit abgeben müssen. Das Bildungssystem, wo den Kindern eingebläut wird wie sie leben müssen, aber die Herzensbildung völlig vergessen wird, usw.
Ich hab mal den Spruch gelesen: Man muss den Kindern bei der Erziehung Wurzeln geben, damit sie wissen wer sie sind und woher sie kommen. Und Flügel, damit sie sich voll entfalten können in ihrem Leben. Oder so ähnlich war der Spruch. Ich denke Eltern, die dies in unserer heutigen Zeit noch hin bekommen, können, überall in der Welt, glückliche Kinder haben.
Ich denke das Problem sind in den meisten Fällen die Eltern. Die geben den Druck der Allgemeinheit der auf ihnen lastet an die Kinder weiter. Ganz einfaches Beispiel: wer heute sein Kind nicht auf's Gymnasium schickt wird doch schon schief angeguckt. Und die Eltern vermitteln ihren Kindern dass alles was nicht Gymnasium ist eine Schule für Dumme ist! Natürlich liegt so ein enormer Druck auf den Kindern und manche Eltern gehören einfach nur verhauen für ihre Ansichten!
Habe das selber erlebt, als wir nach der Orientierungsstufe (6.Klasse) entscheiden mussten ob die Tochter aufs Gymnasium oder auf die Realschule geht. Sie hatte ganz ordentliche Noten und verpasste nur ganz knapp die gymnasiale Empfehlung. Für mich stand ohnehin immer fest dass Gymnasium nicht sein muss und selbst mit Empfehlung hätte ich sie auf die Realschule geschickt weil nämlich der Ehrgeiz zu der Zeit einfach noch fehlte. Aus ihrer Klasse was sie allerdings (von 15 Mädchen) die einzige die dann weiter zur Realschule ging und die meisten der anderen Mädchen hatten schlechtere Noten, von den Jungs haben auch nur 4 oder 5 zur Realschule gewechselt. Denn der Elternwille zählt!
Seit dem Schulwechsel reden die Eltern der Kinder die nun aufs Gymnasium gehen nicht mehr mit uns und auch die Kinder untereinander reden nicht mehr miteinander und diese Ablehnung geht nicht von meiner Tochter aus. Ihre beiden besten Freundinnen, die auch in unserer Nachbarschaft wohnen, haben beide aufs Gymnasium gewechselt und seit dem Tag reden die kein Wort mehr mit meiner Tochter. Der einzige Kommentar den sie ihr entgegen schmeißen ist "du gehst ja jetzt auf die Dummenschule - wir nicht". Meine Tochter hat der einen ordentlich geholfen weil sie in Mathe gar nicht klar kam, die hatte schon während der Orientierungsstufe (5. u. 6. Schuljahr) Nachhilfeunterricht weil sie danach aufs Gymnasium MUSSTE!
Mal abgesehen davon dass man die Kinder mit solchen Ansichten zu hochnäsigen Idioten erzieht tut man ihnen mit dem Druck wirklich nichts gutes. Die Eltern denken heute dass man nur noch mit dem Abi was erreichen kann, die Eltern stehen unter dem Druck der Gesellschaft denn für die Gesellschaft ist das Abi der einzig akzeptierte Schulabschluss und alle Eltern wolle für ihre Kinder nur das beste und daher müssen die Kids aufs Gymi ob sie dafür geeignet sind oder nicht ist den Eltern egal. Hauptsache sie stehen in der Gesellschaft gut da weil ihr Kind aufs Gymnasium geht! Das ist ein immenser Druck der da auf den Kindern lastet denn sie MÜSSEN es schaffen weil die Eltern ihnen vermitteln dass die Realschule eine Schule für Dumme ist. Diese Druck macht die Kinder kaputt - kein Wunder dass die alle depressiv werden!
Ich denke wir haben, im Gegensatz zu den anderen, den besseren Weg eingeschlagen! In der Realschule ist meine Tochter seit Jahren immer Klassenbeste, sie Spaß am lernen und ist mit der Zeit auch ehrgeiziger geworden. Sie hat täglich 6 Stunden Schule, kommt dann nach hause, macht nach dem Mittagessen die Hausis und hat anschließend Zeit für sich. Zeit die sich nicht hätte wenn sie auf dem Gymnasium wäre denn dann hätte sie länger Schule und würde, dank der verkürzten Lehrzeit, bis Abends und auch oft am Wochenende am Schreibtisch sitzen! Da ziehe ich doch die entspanntere Art vor, denn Kinder und Teenager brauchen auch Zeit für sich und diese Zeit verbringen wir auch oft gemeinsam, unternehmen was zusammen oder spielen auch schon mal was zusammen. Solche, qualitativ hochwertige Zeit (zumindest empfinde ich das so) genießen wir alle!
Depressionen und Burnout bei Kinder gibt es nicht.Das nennt sich Vereinsamung und Ängste.Das sind nur nette Umschreibungen, damit einige Eltern sich beruhigt nach hinten lehnen können. Das sind Kinder, die nach der Schule,den Schlüssel in die Türe stecken und keine ihnen die Tür aufmacht. Solche Kinder müssen sich alleine das Essen machen und haben keinen Ansprechpartner für ihre Probleme.