Jobcenter-Mitarbeiterin in Neuss erstochen. Ich selbst bin tief betroffen und bin mit meinen Gedanken bei den?

Angehörigen. Man kann ja von dem Sozialsystem halten, was man will, aber jedes Gefühl von Wut rechtfertigt ja wohl nie und nimmer, was dieser Mann da getan hat. Wie ging es Euch dabei, als Ihr davon gehört habt?

2012-09-26T13:08:38Z

@ascalon2607: Ich denke, man kann sehr wohl betroffen sein, auch wenn man die Person nicht persönlich kannte. Und wenn Du das nicht kannst, ist es auch o.k. Musst Du ja nicht. Aber sprich es mir bitte nicht ab. Ich kann schon sehr gut beurteilen, was ich empfinde und was nicht.

2012-09-26T13:15:03Z

@ingo: o.k. Ich sag ja: Man kann von dem Sozialsystem halten, was man will und auch wenn so einiges in unserem Staat offensichtlich schiefläuft, ist all das keine Rechtfertigung für eine solche Reaktion. Und dass eine Jobcentermitarbeiterin allein nach Gutdünken handeln kann, halte ich für ein großes Vorurteil. Aber na ja, es hat ja - zum Glück - jeder das Recht auf seine Meinung.

Slovak082012-09-26T12:04:22Z

Beste Antwort

Nichts rechtfertigt diesen Totschlag an der Mitarbeiterin und auch keine Handlung im Affekt. Mich stimmen derartige Nachrichten, gleich ob tätliche Angriffe auf Polizisten, Richter oder Mitarbeiter eines Finanzamtes oder Jobcenter immer sehr bedenklich. Die Hemmschwelle einen Menschen nur aus einer Wut heraus anzugreifen kann und darf keine Lösung sein. Sie löst auch niemals das persönliche Problem und vervielfacht die eigenen Probleme.

Anonym2012-09-27T07:06:02Z

auch auf die gefahr hin,dass ich viele DR bekomme, habt ihr schon darüber nachgedacht,wie viele jobcenter-mitarbeiter selbstgerecht sind und so tun als ob es ihr geld ist, das sie nach gutdünken verwalten können? wie viele ungewollt arbeitslose werden falsch oder nicht beraten und vom jobcenter schikaniert? nur ein beispiel: seit 01.01.2011 muß die arge auch einen zuschuss zur warmwasseraufbereitung zahlen und wer hätte es gewußt,wenn es nicht in den medien bekannt gegeben worden wäre?

ich kann die verzweiflung vieler deutschen und ausländischen arbeitslosen nachvollziehen, obwohl es natürlich kein grund ist, mitarbeiter der arge umzubringen!

Anonym2012-09-27T06:24:48Z

Auch mir tun die Angehörigen als auch die Verstorbene sehr leid.

bestürzt bin ich nicht wirklich, denn es gibt einfach zu viele Berichte, in denn explizit nachgewiesen ist, dass die Mitarbeiter der Jobcenter, gerade jene. Die "Kundenkontakt" haben, gegen ihre Pflichten verstoßen und die Menschen, die ihnen anvertraut sind, wie Rotz am Ärmel behandeln.

Wir reden hier von Amtsmissbrauch, fakultatives Benehmen, Leistungskürzungen ohne rechtliche Grundlage, Schikanen und, und, und. Diese Liste ist beliebig erweiterbar. Wenn dann die verbale Quelle ausgeschöpft ist und man ein Individuum weit genug getrieben hat, können solche unschönen Reaktionen, durch das leidende Geschöpf erfolgen.

Ich möchte nicht allen Mitarbeiter der Jobcenter diesem Habitus unterstellen, doch sind die von mir angeführten Arbeitsweisen, gang und gäbe in dieser Behörde. Sprich den Probanden so viel Druck zu machen ob nun berechtigt oder eben nicht, bis dieser dann sich in solch einer Reaktion ausdrückt.

Ergo ist ein gerüttelt Maß der Schuld bei dem System und deren Anwender (Jobcentermitarbeiter) zu finden. Natürlich sind das alles keine Gründe einen Menschen zu ermorden.


tm

doitsujin752012-09-26T21:24:48Z

Klar ist das kein legitimes Mittel, um seinen Frust loszuwerden. Wer noch an rechtsstaatliche Prinzipien glaubt, kann das auch nicht gutheißen.
Trotzdem kenne ich diese Personen nicht - weder den Täter, noch das Opfer. Mir ist auch ziemlich egal, ob der Täter Murat, Marek oder Markus heißt, weshalb ich jetzt auch nicht unbedingt so viel Mitleid habe. Dazu ist mir die Geschichte etwas zu abstrakt.
Trotzdem finde ich es entsetzlich, dass jemand die verkorkste Politik, die uns Schröder und Co. einmal eingebrockt haben, jetzt auf diese Weise im "Jubiläumsjahr" ihre Früchte trägt.

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was da bei mir überwiegt - das Entsetzen ob der Tat, oder das Entsetzen über eine Politik, die offensichtlich so menschenunwürdige Ausmaße hat, dass sie Menschen zu solchen entsetzlichen Taten motiviert.
Es ist doch eigentlich schlimm, dass es mit Sicherheit eine Menge Menschen gibt, die genau verstehen, wie es dazu kommen konnte, und ich befürchte auch, dass das erst der Anfang war, wenn dieses System der verwalteten Armut in Drangsal nicht fundamental auf den Kopf gestellt wird.
Mir kann das nur mehr oder weniger wieder einmal Anlass genug sein, Hartz IV an sich in Frage zu stellen. Das macht die darunter Leidenden einfach kaputt, und jetzt müssen es die ausführenden Hände auf diese Weise ausbaden.

Kapaun2012-09-26T21:03:12Z

Schulterzuck. Ich kenne weder den Täter noch das Opfer noch irgendjemanden, der Täter oder Opfer kennt. Für mich ist es halt einer der jährlich etwa 300 Mordfälle in Deutschland, die mich auch alle nicht sonderlich bekümmern.

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