Wann amortisiert sich die Investition in eigene Kinder?

2012-08-12T14:50:14Z

Teils sehr gute Antworten bisher, schön so.

2012-08-19T06:27:05Z

Ich muss die BA-Vergabe leider der Community überlassen, es sind sehr gute Antworten dabei und ich kann mich einfach nicht entscheiden.

Bin erstaunt über die sachlichen Antworten, ich habe was anderes erwartet. ^^

Ich danke euch für eure Antworten.

ramsjoen2012-08-16T05:17:31Z

Beste Antwort

Es gibt ein paar Dinge, die man nicht kaufen oder bezahlen kann. Dazu gehört Liebe, Freude oder Freundschaft. Ich denke, die Liebe zu den eigenen Kindern und die Gegenliebe kann man nicht in Geld aufwägen.

Also bleibt nur die kühle Rechnerei, um Deine Frage zu beantworten, und die ist ganz einfach. Du rechnest nach, was Dich das Kind finanziell kostet. Dazu setzt Du über die Jahre noch einen Zins an, bis die Rückzahlung kommt. Dann rechnest Du nach, wieviel das Kind schließlich an Dich zurück bezahlt hat. Das können Geschenke oder Unterhalt sein (egal ob geschuldet oder nicht geschuldet). Und irgendwann kommt dann der Break Even.

Nehmen wir 1000.- pro Monat und 3% Zins darauf über einen Zeitraum von 21 Jahren. Das dürfte recht gut hinkommen, wenn man die Finanzierung eines Studiums ungefähr reinrechnet und bedenkt, dass das Grundschulkind tatsächlich wohl etwas billiger ist. Dann hat man 350000.- "angespart". Ohne Zins wären es ca. 250000.-, die man effektiv ausgegeben hat.

Die Eltern mögen dann sagen wir mal 50 Jahre alt sein. Wenn die Eltern 70 sind, fängt das Kind an sie zu unterstüzten. Also werden die 350000.- nochmals für 20 Jahre zu 3% verzinst. Die Investition hat dann schon einen Gegenwert von ca. 630000.-

Stellen wir uns vor, die 630000.- sollen in weiteren 20 Jahren getilgt werden. Man kann also einen Entnahmeplan unterstellen, wobei das Restguthaben jeweils noch immer mit 3% verzinst wird. Wieviel müsste das Kind dann wohl aufbringen?

Wir kommen auf ca. 3500.- pro Monat.

Tja, ich denke, da müssen die Eltern sich schon anstrengen und echte Gutverdiener produzieren.

Auch wenn man ein wenig an der Zinsschraube dreht, denke ich, dass sich finaziell keine Amortisierung findet, solange man nicht gerade die Zinsen auf 0 senkt. Und einen Inflatioinsausgleich baucht man mindestens, die Bank gibt ja auch keinen kostenlosen Kredit.

Fazit: Man sollte die Frage nicht stellen, seine Kinder deshalb in die Welt setze, weil man daran glaubt, dass das Leben ein Geschenk ist, sich dabei auch seiner finanziellen Verantwortung für die Kinder bewusst sein und sich dennoch nicht ärgen, wenn die Kinder irgendwann nicht mehr mit den Eltern reden und konstatieren, dass sie nicht darum gebeten haben, in die Welt gesetzt zu werden.

eulenspiegelxx2012-08-13T06:58:05Z

Die erste Antwort ist richtig.
Amortisation ist die Wiedergewinnung der für ein Investitionsobjekt geleisteten Ausgaben (Aufwendungen) durch die damit erwirtschafteten Einnahmen (Erträge).
Bei den eigenen Kindern sind Investitionen Leistungen, die nicht durch Geldeswert ausgeglichen werden können. Wer auf die Rentabilität (Amortisation) seiner Kinder wartet, wartet vergebens. Doch die Empathie und Kindesliebe ist mehr wert als Gut und Geld.

ignisquisvir2012-08-12T15:07:51Z

Das hört sich so an, als ob Kinder das Produkt einer kommerziellen Unternehmung seien, wo sich eine Investition nach einer gewissen Zeit amortisiert und man dann in eine Gewinnzone kommt.
Das ist genau die Denke, die uns in diese unsägliche, materialistische, egozentrische Gesellschafts-Situation gebracht hat. Und die Regierenden fördern dies auch noch!
Dazu könnte man noch viel schreiben, aber erst mal fühle ich, dass ich heute noch gar nicht so viel gegessen habe, wie ich kotzen möchte!

Slovak082012-08-12T12:14:38Z

Ideell, wenn die Kinder aus den gröbsten Schwierigkeiten heraus sind, ein Job ausüben, von dem sie auch in ihrem Sinne gut leben können. Finanziell: Niemals.

Wilken2012-08-12T12:14:01Z

Spätestens dann wenn sie den Alterheimplatz mitfinanzieren müssen, was bei mir hoffentlich nie eintritt.

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