Glauben die Christen wirklich, was sie über Atheisten schreiben?

Ich bin Atheist, aber wenn ich hier die Beiträge lese, denke ich, daß die Atheisten Bestien sind. Die Atheisten selbst sind hier sehr gemäßigt, und sie verleiten mich nicht zu dieser Ansicht. Aber die Christliche fraktion schreibt sehr häufig über Atheisten, und da liest man schlimmes.

Alle Ehen der Atheisten gehen in Brüche, nicht eine einzige Ehe hält, und Kriege, wie die Kreuzzüge oder der zweite Weltkrieg, die in christlichen Ländern wie Deutschland, Britannien, Frankreich, USA begonnen haben, haben ihren Ursprung im Atheismus. Atheisten, die ein Gewissen haben kann es nicht geben. Alle Atheisten sind Massenmörder, Vergewaltiger, Diebe, und auch sonst nur Schwerverbrecher.

Glauben die Christen das wirklich, oder kennt irgendjemand einen Atheisten, der eine gute Ehe führt, und kein Verbrecher ist?

2012-06-28T02:32:45Z

---edit---
Ich möchte betonen, daß ich mich nicht aufrege, wegen dieser Aussagen. Aber ich glaube, daß sich diese Christen selbst runtermachen. Wer will eine Religion, die sich selbst so unkritisch gegenübersteht? Das ist für die religion selbst kontraproduktiv.
---/edit---

2012-06-28T22:10:50Z

---edit 2---
@ erhardgr Daß es vorwiegend die Zeugen Jehovas sind, ist mir klar. Aber auch andere Christen, wenn sie in einer Religion sind, die sich abkapselt, und die Mitglieder sehr stark bindet, sehen sich als elite, und verurteilen andere, vor allem Atheisten. Die ZJ haben einen Spruch, mit dem sie ihre neuen Mitglieder zum Predigen animieren. "Aus der Fülle des Herzens redet der Mund." Hier sind es zwar die Finger auf der Tastatur, die reden, aber das aus der Fülle des Herzens. (dem, womit das Herz eben gefüllt ist, *kotz*)
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Wolkensegler2012-06-28T02:06:45Z

Beste Antwort

Bis auf wirklich wenige Ausnahmen schätze ich die Atheisten, die in diesem Forum mitdiskutieren, wirklich sehr. Und nicht selten muss ich mich daher für andere Christen fremdschämen, wenn sie nur zu deutlich machen, dass sie sich für etwas Besseres halten.

Mir persönlich ist der Nächstenliebe praktizierende Samariter, der keiner Religionsgemeinschaft angehört, bei Weitem lieber als Schaufensterchristen, die in den Versammlungen gerne in der ersten Reihe stehen und sich gerne selbst beweihräuchern oder beweihräuchern lassen und im Zweifelsfalle aber gerne kneifen, wenn es gilt, menschenfreundlich und hilfreich zu sein.

Es gibt in meinem bisherigen Leben genau so viele Christen wie Atheisten, die mich im Guten, wie ich meine, geprägt haben. Und ich bin froh, dass das so ist. Wenn Christen meinen, dass sie moralisch und gedanklich den Level ihrer Mitmenschen überragen, sind sie zumeist einfach nur weltfremd und eitel und haben eine egozentrische, verzerrte Wahrnehmung der Realität.

vv v2012-06-29T19:27:27Z

...wie waere es, wenn du dir die "Beitraege", "Fragen" und Vorgehensweise von einigen Atheisten hier im Bereich Religion & Spiritualitaet etwas naeher betrachtest ......gibt dir vielleicht das ein oder andere Indiz, warum sich hier einige berufen fuehlen, ueber Atheisten zu schreiben?
Haelst du ALLE Glaeubigen fuer Idioten?
...es gibt hier Atheisten die davon ueberzeugt sind.
Ist Glauben an Gott fuer dich eine Geisteskrankheit?
...auch davon sind hier einige Atheisten ueberzeugt.
Sind religioese Menschen mehrheitlich ungebildet bzw. die Ungebildeten sind mehrheitlich religioes?
....kommt hier mehrmals die Woche.

Wie du siehst, ist elitaeres Denken und das Verurteilen anderer kein religioeses Privileg. Ich kann dir da eigentlich nur empfehlen, dir weder auf der einen noch auf der anderen Seite allgemeine Urteile zu bilden, sondern einfach im Einzelfall entscheiden, wer es wert ist hier ernstgenommen zu werden und wer zur Krabbelgruppe gehoert. Hier schreibt sich jeder sein eigenes Zeugnis. Was du ueber andere aussagst/wie du ueber sie urteilst, sagt in der Regel mehr ueber dich als ueber sie.

>>Ich möchte betonen, daß ich mich nicht aufrege, wegen dieser Aussagen. Aber ich glaube, daß sich diese Christen und viele Atheisten selbst runtermachen. Wer will eine Religion oder Weltanschauung, die sich selbst so unkritisch gegenübersteht? Das ist für die religion wie auch fuer den Atheismus selbst kontraproduktiv. << ;-)

Rote Erde2012-06-29T16:48:19Z

> Alle Ehen der Atheisten gehen in Brüche, nicht eine einzige ... hält

Nein, das kann man nun wirklich nicht sagen. Jedoch kann niemand bestreiten, dass die Scheidungsquote sehr hoch ist, und auch, dass viele Paare unverheiratet zusammenleben. Eine biblisch reine Ehe wird heutzutage praktisch von niemandem mehr geführt, selbst nicht von Menschen, die einer Religion angehören. Sie legen schlicht keine Wert mehr darauf. Von ZJ wissen wir hingegen, dass sie die Gebote der Bibel nach wie vor hochhalten.

(Hebräer 13:4) Die Ehe sei ehrbar unter allen, und das Ehebett sei unbefleckt, denn Gott wird Hurer und Ehebrecher richten.

> Kriege, ... Kreuzzüge ... der zweite Weltkrieg, die in christlichen Ländern
> wie Deutschland, Britannien, Frankreich, USA begonnen haben, haben
> ihren Ursprung im Atheismus

Das wird niemand ernsthaft behaupten. Die Ursache gerade der Kreuzzüge (und auch der Hexenverbrennung und vielen anderen Gräueltaten) liegen in der falschen Religion, die es versäumt, ihren Mitgliedern den Wert des Lebens näherzubringen.

> Alle Atheisten sind Massenmörder, Vergewaltiger, Diebe, und
> auch sonst nur Schwerverbrecher.

Auch hier übertreibst du maßlos. Auch Menschen, die eine Religion haben, können Massenmörder, Vergewaltiger, Diebe etc. sein.

In der Bibel lesen wir von sehr vielen guten Dingen, sie z. B. Selbstlosigkeit, Ehrlichkeit, Integrität, Loyalität, eheliche Treue. Wird dein Herz von diesen positiven Eigenschaften angesprochen?

Musiker2012-06-29T10:41:39Z

Den Beiträgen von @Wolkensegler und @erhardgr kann ich nur zustimmen. Überhaupt muß jemand, der keinen näheren Kontakt mit "ganz normalen" evangelischen oder katholischen Durchschnitts-Christen hat ("Durchschnitt" hier nicht negativ wertend gemeint, sondern im Sinne von "repräsentativer Querschnitt"), hier bei YC einen völlig verzerrten Eindruck von "den" Christen bekommen, denn hier tummeln sich Sektierer und Fundamentalisten in einem wirklich überproportionalen Maße. Wobei in meinen Augen - um das gleich klarzustellen - jemand, der für sich z.B. ein sehr wörtliches Verständnis der Bibel vertritt, noch lange kein Fundamentalist ist: das wird er erst, wenn er diejenigen, die ein anderes Verständnis der Bibel und des christlichen Glaubens vertreten, verurteilt und verketzert.

כריס ist da ein ganz besonderes Prachtexemplar, er ist nicht zimperlich, andere als Irrlehrer zu brandmarken, die angeblich die Menschen um das Heil betrögen und sie ins ewige Verderben stürzten. Solchen selbstgerechten fundamentalistischen Fanatikern gegenüber halte ich es mit Dietrich Bonhoeffer:
„Oft frage ich mich, warum mich ein ‚christlicher Instinkt’ häufig mehr zu den Religionslosen als zu den Religiösen zieht, und zwar durchaus nicht in der Absicht der Missionierung, sondern ich möchte fast sagen ‚brüderlich’. Während ich mich den Religiösen gegenüber oft scheue, den Namen Gottes zu nennen - weil er mir hier irgendwie falsch zu klingen scheint und ich mir selbst etwas unehrlich vorkomme (besonders schlimm ist es, wenn die anderen in religiöser Terminologie zu reden anfangen, dann verstumme ich fast völlig und es wird mir irgendwie schwül und unbehaglich) - , kann ich den Religionslosen gegenüber gelegentlich ganz ruhig und wie selbstverständlich Gott nennen."

Stefan H2012-06-29T08:52:54Z

Es gibt hier einige Christen - und es ist VÖLLIG EGAL ob des ZJ, Mormonen, Katholiken, Protestanten oder sonst eine christliche Vereinigung ist, die hier das was sie sagen für richtig halten, egal ob es gegen Atheisten, Schwule, Lesben, Farbige oder sonst was geht!

Und es gitb viele, die hier jetzt was von Respekt und sonstigem Gedöns schreiben, obwohl sie selber des öfteren ihre religiösen Scheuklappen hier zu schau stellen! Da darf sich auch ein Herr "erhardgr" mit angesprochen fühlen.



In diesem Sinne....

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