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Wollte man einen solchen Brief nicht schon immer mal schreiben?
Kürzlich - als ich beim Einkaufen gerade beim Fleischer anstand - begann über die Lautsprecher des Supermarktes die Werbung einer hier nicht näher namentlich genannten Molkerei mit einem bekannten Allerweltsnamen zu lärmen. Im Wesentlichen bestand die aus einem penetranten Gong und einer fingierten Durchsage, die ihrerseits grottenschlecht zusammengereimt war, reim mich, oder ich fress' dich. Das alles in großer Lautstärke, so dass man leider nicht weghören konnte. Spontan beschloss ich, das beworbene Produkt auf der Stelle nicht zu kaufen, worüber der Molkereiunternehmer vermutlich sehr traurig gewesen wäre, wenn er es jemals erfahren hätte. Also vergnügte ich mich in den nächsten Minuten, einen dieser nie geschriebenen Briefe zu entwerfen, in dem ich besagtem Molkereiunternehmer genau erklärt hätte, warum ich sein Produkt unbesehen und ungekauft lassen würde, was ich ansonsten gegen ihn hätte und wieso er ohnehin ein Schurke ist, den es zu boykottieren gilt.
Aber wie gesagt, der Brief wurde natürlich nie geschrieben und er hätte auch nichts bewirkt.
Wahrscheinlich bin ich nicht der Einzige, der solche ungeschriebenen Briefe mit sich herumträgt und ich würde gern erfahren, wie eure Briefe wohl aussehen würden, welchem dieser Unternehmen ihr schon immer mal die Meinung schreiben wolltet.
Wie sehen eure ungeschriebenen Briefe aus?
@Ronald, och büdde! Nur einen noch, ja?
20 Antworten
- RHRLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Hallo
Schreib den Brief ruhig.
Ich mache das immer. Hier 'mal ein Beispiel
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Online Abo Inkasso
Firma XXXXXX
Fax: XXXXX
Rechnungsnummer 37838. 2. Mahnung
Sehr geehrte Damen und Herren,
werte Inkassienten,
fröhlich, braungebrannt und völlig relaxed fand ich am vergangenen Wochenende aus dem Urlaub heimkehrend in dem ca. 70 cm (hohen nicht langen) Poststapel, den mein zu recht so beliebter Nachbar Olli für mich auf meinem Schreibtisch angehäuft hatte eine Mahnung ihres Hauses.
Ganz richtig reklamierten Sie darin (in der Schriftart CG Times Fett, Schriftgrad ungefähr 20) dass ich die Rechnung 37838 nicht bezahlt hatte.
Nachdem ich die Mahnung (denn soviel ist richtig, ich habe Nickles Online abonniert) umgehend gezahlt hatte, hängte ich die Mahnung an meine Pinnwand zur Nutzung als permanenten Sehtest. Sollte ich den Text irgendwann einmal aus 7 Metern Entfernung nicht mehr lesen können, weiß ich, ich brauche eine Brille.
Die Originalrechnung habe ich auch nach durcharbeiten des Stapels nicht gefunden, sie ist hier nie angekommen.
Heute erreichte mich nun die zweite Mahnung ihres Hauses, in der zusätzlich 3 € Mahngebühren berechnet werden.
Todesmutig habe ich mich umgehend in die Papiertonne geworfen, um die erste (beglichene) Mahnung zu retten. Da weder die 1. Noch die zweite Mahnung mit einem Datum versehen sind (unsere Buchungsabteilung würde mich in diesem Falle schlachten) kann ich das Eintreffen der 1. Mahnung (urlaubsbedingt) nicht mehr rekonstruieren. Den Briefumschlag fand ich leider nicht mehr.
Mahngebühren dürfen Sie natürlich bei Zahlungsverzug berechnen. Drei Euro sind ja nicht die Welt, wenn ich mich ein bißchen einschränke, bekomme ich die auch zusammen. Kein Problem. Die Katzen sind eh zu fett.
Aber sagen Sie mir, werte Inkassienten wie kann ich denn bei Vorkasse in Verzug geraten? Ich habe bisher weder von Ihnen noch von der Firma Nickles irgendeine Leistung erhalten, sofern man das Ausstellen einer Rechnung ohne Leistung nicht selbst als Leistung werten will, eine Frage, die ich mir für philosophische Überlegungen bei einem Glase Wein für die Wintertage vorgemerkt habe.
Da das Erheben von Mahngebühren bei Vorkasse eine völlig neue Erfahrung für mich ist, erwarte ich gerne Ihre Erläuterungen hierzu. Ich bin jung, schön und lernfähig.
Ansonsten hoffe ich, dass Ihre Bank den Zahlungseingang ebenso schnell bucht wie meine den Ausgang.
Entschuldigen Sie die Ohngemach, die ich Ihrem Hause durch das Ausbleiben des Umsatzes verursacht habe aber ich brauchte wirklich, wirklich Urlaub.
Beste Grüße
RHR
(säumiger Zahler)
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Was bewirkte dieses Fax?
Der Inhaber des Inkassounternehmens hat mich angerufen. Er und seine Mitarbeiter hätten sich weggeschmissen, das Fax hinge gerahmt an der Wand und sollte ich jemals nach München kommen, er würde mich einladen.
Ich schreibe gern, und öfters Briefe in diesem Stil. Ich habe mir damit bis heute keine Feinde gemacht, sondern immer nur positives Feedback oder die schnelle Erledigung meiner Anliegen bewirkt.
Nur Mut! In dieser Welt fehlt Humor!
Gruß
Ronald
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Ok einen noch
Mein Schreiben an meinen damaligen Chef auf eine ziemlich pampige Rüge wegen zu späten Erscheinen am Arbeitsplatz nach einer stressigen (aber auch witzigen) Dienstreise. Dem Kerl war irgend etwas über die Leber gelaufen..... Aber doch nicht mit mir
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Ihre Ermahnung
Sehr geehrter Herr XXXXX
mit großer Verwunderung habe ich Ihre gegen mich gerichtete Ermahnung zur Kenntnis genommen. Dieser erlaube ich mir höflichst zu widersprechen und führe hierzu folgende Gründe an:
1. Am Vortag der gemeinsamen Reise in die neuen Bundesländer ließen Sie es sich nicht nehmen, den Unterzeichner durch unqualifizierte Fragen bis spät in den Abend hinein daran zu hindern, seinen Arbeitsplatz zu einer angemessenen Zeit zu verlassen. Wie Ihnen Ihre Privatsekretärin bestätigen wird war der Unterzeichner erst gegen Mitternacht in der Lage ein Bett aufzusuchen.
2. Augenscheinlich war es Ihnen - ungeachtet der Tatsache, daß Ihnen durch das Haus XXXXX ein in Leistung und Design überdimensioniertes Firmenfahrzeug zum persönlichen und dienstlichen Gebrauch zur Verfügung gestellt wird - nicht möglich, Aerodrome in zivilisierten Teilen der Bundesrepublik Deutschland als Abflugstätte zum Zwecke unserer gemeinsamen Reise in die neuen Bundesländer zu wählen. Aus diesem Grunde sah sich der Unterzeichner veranlaßt, zu völlig indiskutablen Zeiten eine schotterpistenähnliche Rollbahn im Niemandsland des Ruhrgebietes aufzusuchen, immer befürchtend, daß es sich hierbei um einen illegalen Flughafen der Kokain-Mafia handelt und Leib und Leben des Unterzeichners durch Schußwechsel zwischen bewaffneten südamerikanischen Ordnungskräften und dem Drogenkartell innerhalb von potentiellen Razzien gegen vorgenannte Organisation in Gefahr seien.
3. Als Transportunternehmen fiel Ihre Wahl ausgerechnet auf eine Fluggesellschaft deren Aktien zu verkaufen diverse Wirtschaftskommentatoren Anlegern in der Vergangenheit mehrfach geraten haben. Folgerichtig erinnerte das durch o. g. Linie zum Transport bereitgestellte Fluggerät auch an einen Lastensegler aus dem zweiten Weltkrieg, was die Vermutung nahelegt, daß es sich hierbei um eine Requisite aus dem Film „Die Brücke von Arnheim“ handelte.
Da aber ein Streit zwischen dem Piloten und dem Tower über die Bezahlung der auf Kredit zur Verfügung gestellten - augenscheinlich für das Erreichen des Ziels gerade noch ausreichenden - Menge an Flugbenzin ausbrach erwies sich diese Vermutung als gegenstandslos.
4. Aufgrund ihrer exzessiven Aufnahme an flüssigen und festen Nahrungsmittel während des Fluges weigerte sich das Flugbegleitungspersonal die sich inzwischen zu unübersehbaren Bergen auftürmenden Volumina an Leergut und Einwegverpackungen zu beseitigen. Ihrem Hinweis, daß Sie der Repräsentant eines bedeutenden Unternehmens seien, dankte Ihnen das Personal durch die zur Übergabe eines Staubsaugers und von Müllbeuteln zur Beseitigung der Spuren Ihres Aufenthaltes an Bord.
Da Ihnen als Ingenieur augenscheinlich jedes Gefühl für die Benutzung primitivster Haushaltsgeräte fehlt, oblagen die mit den o. g. Werkzeugen zu verrichtenden Aufgaben wiederum dem Unterzeichner.
5. Aufgrund Ihrer vorschnell ausgesprochenen Aufnahme eines - selbstverständlich ebenfalls hilflosen - Ingenieurs am Flughafen Berlin in den gemeinsamen Mietwagen mußte der Unterzeichner Fachgespräche wie „ist die Verlegung eines umgekehrten Daches unter die Bodenplatte eines freistehenden Einfamilienhauses im Hinblick auf die Statik möglich und das Gebäude dann als Arche verwendbar?“ ertragen.
6. Ihre großzügig formulierte Einladung zum Essen als Entschädigung für die dem Unterzeichner zugefügten Qualen entpuppte sich als der Besuch eines mohammedanischen Schnellimbisses an der Kreuzung einer vielbefahrenen Verkehrsader. Das Auffinden einer amtlichen Steuermarke für Hunde (Schulterhöhe unter 70 cm) nährte den Verdacht, daß das von Ihnen bestellte Menü nicht den Anforderungen an Nahrungsmittel für mitteleuropäisch geprägte humanoide Lebensformen entsprach.
7. Ihrem Organisationstalent und Ihrer zu recht so gefürchteten Orientierungslosigkeit im Straßenverkehr war es letztlich zu verdanken, daß der Unterzeichner erst in der Abenddämmerung des Reisetages die Heimreise antreten konnte.
Aufgrund der vorgeschilderten Umstände und dem hieraus resultierenden Ruhebedürfnis erschien der Unterzeichner am folgenden Morgen eine Stunde später zum Dienst, was in jedem Falle gerechtfertigt war.
Der Unterzeichner fordert Sie daher auf, von weiteren unmotivierten Ermahnungen Abstand zu nehmen.
Hochachtungsvoll
RHR
P.S.
Ihrer Bitte, weitere Reisen mit Ihnen zu unternehmen wird der Unterzeichner gern nachkommen, sobald sein Psychiater aus dem Urlaub zurückgekehrt ist.
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Es hat meiner Karriere nicht geschadet und mein Chef hat mir am nächsten Tag das Du angeboten. Er hat mich auch nie wieder pampig angemacht.
- SinaTLv 7vor 1 Jahrzehnt
Haha, ich habs mal getan!!!!!
Japp, ich hab mal so einen Brief geschrieben!!! Bzw. eine Email über das Kontaktformular der jeweiligen Internetseite!!!!!
Und ich bekam natürlich prompt eine Rückmeldung (da lassen sie sich nicht lumpen!), dass es ihnen leid täte, dass deren Werbung nicht meinen Geschmack treffe. Wenn ich ihnen meine Adresse zukommen lasse, würden sie mir gerne ein Geschenk machen, was meine üble Meinung vielleicht wieder neutralisiere. Hab ich natürlich gemacht. Und ich bekam ein Paket mit lauter kleinen Schmankerln!
@Gewitterhexe: Cool, ich bin gespannt! :-)
- MisterPiLv 6vor 1 Jahrzehnt
Solche Briefe SCHREIBE ich seit ein paar Jahren nicht mehr, weil ich in der Kundenbetreuung eines großen Konzerns arbeite und daher genau diese Art von Briefen täglich in doch erheblicher Anzahl BEKOMME.
Interessanter Job, die Briefe zu lesen macht doch sehr häufig erheblichen Spaß, und ich muss konstatieren: Die Deutschen haben, entgegen anderslautenden Gerüchten, weit mehr Humor als man landläufig annimmt. Also Leute, schreibt weiter, schickt die Briefe ab die Euch im Kopf herumschwirren, und bitte bitte, macht mich nicht arbeitslos :-)
- vor 1 Jahrzehnt
Ich habe zwar noch so einige noch nicht zu Papier gebrachte Briefe im Kopf, aber ich habe auch schon so einige Briefe tatsächlich zu Papier gebraucht und sogar versandt. Auch einen an die von dir beschriebene Firma. Null Reaktion darauf, allerdings war ich auch nicht sonderlich nett. Sehr gern habe ich immer die Firmen angeschrieben, die ihre Kosmetikprodukte an Tieren getestet haben. Eine französische Firma teilte mir dann Monate später freudig mit, dass sie mir mitteilen können dass sie nun darauf verzichten. Ich kaufe den Kram trotzdem nicht. Ein Tierfutter Hersteller hat mir auch mal ein Riesenpaket geschickt, als ich ihnen schrieb, dass meine Kaninchen Glasscherben nicht fressen mögen.:-) Man sollte die Briefe, die man gedanklich schon fertig im Kopf hat ruhig mal schreiben, manchmal sind die Reaktionen darauf recht Interessant.*g
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- .......Lv 7vor 1 Jahrzehnt
Ich hab in Gedanken auch schon oft solche Briefe verfasst....halte es aber meist so wie Hobo..;-))))
Könnte ich mich so ausdrücken wie du oder Ronald, würde ich wohl nichts anderes mehr machen als solche Briefe schreiben....;-)))))
Daumen hoch für Ronald und danke für diesen Spaß...;-))))
- savageLv 7vor 1 Jahrzehnt
ooch, das ist ja süß. briefe würde ich aber auch nicht schreiben (ich schreibe zwar gerne welche, aber nicht aus dem grund).
in solchen fällen führe ich immer selbstgespräche. sitze auf dem fahrrad, male mir situationen aus und labere vor mich hin. schon klar. fall für die klapse. aber wenn einer mit´m mikrofon neben mir her fahren würde, dann hätte er die story im topf...;-))
p.s. mir fällt gerade ein, dass ich doch schon den ein oder anderen leserbrief geschrieben habe, der dann halt in der zeitung abgedruckt wurde. ist aber schon länger her, deswegen habe ich das ganz vergessen...
- vor 1 Jahrzehnt
also mein Fräulein Tochter kauft regelmässig Mineralwasser mit Zitronenzusatz.
Sie stellte fest die letzten 2 Kisten schmeckten sch....sse...
(ich finde das schmeckt immer schlecht, aber das ist ein anderes Thema)
Jedenfalls hat sie beim Produzenten angerufen und sich beschwert.
Und...die kamen prompt, haben das Rest Wasser zur Untersuchung abgeholt
Nun weiss ich nicht was weiter draus geworden ist.Muss morgen mal nachfragen.
Es war kein Brief sondern ein Anruf...aber wie man sieht...es gibt Reaktionen.
- MyanaLv 4vor 1 Jahrzehnt
Oh ja, ich habe auch so einen Ungeschriebenen in petto - ok, jetzt ist "die" Gelegenheit, ihn mal loszuwerden:
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Liebe Zeitungsabonnenten,
ich bin jetzt schon etliche Jahre im aktiven Pressevertrieb tätig (also als Zeitungsbotin). Von Zeit zu Zeit mache ich auch Urlaubs- oder Krankheitsvertretungen - und ärgere mich dabei immer wieder über die gleichen Dinge! Natürlich kennt sich der eigentliche Zeitungsbote in seinem Bezirk praktisch blind aus, er weiß genau, wer wo wohnt und welche Zeitung der Kunde wann haben will - geht mir in meinem Stammbezirk ja genauso. Was mich wirklich jedes Mal nervt, sind folgende Probleme:
1. wenn ich in einen völlig fremden Bezirk komme, dann habe ich zunächst einmal nur das sogenannte "Botenbuch", das ich von der Zeitungsgeschäftsstelle bekommen habe. Darauf stehen zwar alle Kunden, aber - alle Straßen sind nach Alphabet sortiert, und alle Hausnummern in aufsteigender Reihenfolge. Wer jemals versucht hat, in einem fremden Ort ein einziges bestimmtes Haus zu finden, (ohne Navi, wohlgemerkt!), der weiß, dass das schon ganz schön schwierig sein kann - aber so ein Botenbuch umfasst locker 100 - 150 Adressen! (oder sogar mehr - seufz)
2. die Zeitungen werden nachts angeliefert und sollten möglichst bis 6:00 Uhr ausgeliefert werden. (jedenfalls ist das Vorgabe unserer Zeitung) Das heißt: eine gute Taschenlampe, und abwechselnd auf Botenbuch, Straßenschilder und Hausnummern leuchten.
3. so, und jetzt (!) kommen wir zu den Problemen, wo ich jedes mal wieder die Krise kriegen könnte:
3a. Häuser ohne Hausnummern (verstehe ich nur bei Neubauten) - was ist so schwer daran, zur Straßenseite hin (!) eine gut sichtbare Hausnummer anzubringen? Wollt ihr nicht gefunden werden?!? Oder - auch schön - zwar eine Nummer, aber dann hinter (!) dem Haus, oder weiß auf weißem Putz (Marke ostfriesische Nationalflagge - weißer Adler auf weißem Grund)
3b. wenigstens ein Briefkasten, aber ohne Name - wer wohnt denn hier? Oder der Briefkasten ist ganz versteckt (womöglich noch an einer Hausmauer in der Nebenstaße)
3c. Mehrfamilienhaus, aber nur die Hälfte der Briefkästen mit Namen beschriftet (oder gar keiner) - wer will denn jetzt die Zeitung haben?
3d. weder Hausnummer noch Briefkasten - also muß ich mit reiner Logik versuchen herauszufinden, ob der Mensch in diesem Haus vielleicht mit dem Kunden auf meiner Liste übereinstimmt - bin ich Hellseher?!?
3e. Häuser, die sich hinter meterhohen Hecken oder noch schlimmer hinter anderen Häusern verstecken und die man schon am hellichten Tage kaum sieht - nachts ist das praktisch unmöglich! Kann man denn nicht wenigstens eine gut sichtbare Hausnummer (siehe 3a) am Gartenzaun oder auf einem kleinen Wegweiser anbringen?
3f. Häuser am Ende einer langen schmalen Sackgasse - und dann die einzige Wendemöglichkeit mit Blumenkübeln und ähnlichem Zierat so verengt, dass man im Prinzip schneller zu Fuß wäre (ok, in Städten wird das Meiste sicher zu Fuß oder per Rad gemacht, aber für Vertretungen in unserem ländlichen Raum braucht man schon ein Auto)
3g. Hunde. Nein, ich habe nichts gegen Hunde, im Gegenteil, und ich hatte bis auf einen einzigen Fall auch noch nie Probleme mit ihnen (zum Glück!). Aber man sieht einem Hund nicht an, wie friedlich oder aggressiv er ist - und gerade nachts haben viele den starken Drang, ihr "Rudel" sehr aktiv zu verteidigen, wenn sie frei im Garten laufen dürfen.
und schlußendlich:
4. Kunden, auf die eine oder sogar mehrere der vorgenannten Merkmale zutreffen - und die sich dann sogar noch beschweren, dass sie "ihre" Zeitung nicht pünktlich bzw gar nicht bekommen haben!
Liebe Abonnenten - macht es euren Zeitungsboten doch nicht so schwer! Vor allem, verlaßt euch nicht darauf, dass euer Stamm-Zeitungsbote, der möglicherweise schon eure Eltern beliefert hat, 365 Tage im Jahr einsatzbereit ist! Auch Zeitungsboten werden krank oder nehmen den ihnen zustehenden Urlaub - oder gehen in Rente! Gebt den Vertretungen oder Nachfolgern doch eine reelle Chance, euch zu finden und euch mit eurer Wunsch-Zeitung zu beliefern! Eine gut sichtbare Hausnummer an der Straßenseite, ein gut lesbarer Name am Briefkasten (und bei abseits stehenden Häusern vielleicht ein kleiner Wegweiser) - das kann doch nicht so schwer sein, oder?
Mit freundlichen Grüßen
eine oft etwas frustrierte (Vertretungs)Zeitungsbotin
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So, das mußte endlich mal geschrieben werden!
(Und ich bin ziemlich sicher, dass beim Lesen einige mit frustriertem Seufzen nicken werden...)
Quelle(n): jahrelange Erfahrung im aktiven Pressevertrieb - Anonymvor 1 Jahrzehnt
Meine Tochter hatte sich erst vor kurzen bei einer bekannten Firma über deren Babywindeln beschwert. Das Produkt ist wohl etwas geändert worden und meine Enkelin lief seitdem immer wieder aus. Nach einer Woche war meine Tochter so stocksauer, dass sie eine Email an die Firma schrieb. Sie bekam den Kaufpreis der Packung ersetzt und man machte ihr den Vorschlag ein anderes Produkt dieser Reihe auszuprobieren. Damit war das Kind auch wieder trocken.
Ich selber hatte mich auch schon schriftlich bei einem Dir bekannten Supermarkt beschwert, da dort damals Umbauarbeiten stattfanden und während meines Einkaufs genau dort wo mein Auto geparkt war Abrissarbeiten stattfanden. Mein Auto war unter einer dicken Staubschicht versteckt und ich ziemlich sauer. Eine Entschuldigung und ein Gutschein für eine Autowäsche an deren Tankstelle habe ich wenig später erhalten.
@RHR: Aber es ist doch noch genug Platz mindestens ein Brief passt noch!
- Gewitterhexe .Lv 6vor 1 Jahrzehnt
Zu so später Stunde kann ich keine Beschwerdebriefe mehr verfassen. Aber ich kann Dir versichern, dass ich Massen davon verschicken könnte, nachdem ich der Fernsehwerbung nicht entkommen konnte (wer muss schon alle 10 Minuten auf's Klo?).
@SinaT: Danke, Du hast mir den morgigen Tag gerettet. Mal gespannt, was alles bei mir eintrudelt :-).
Kriegst auch was ab. Wollte schon immer mal an die Ostsee fahren :-).