Warum lügen manche Gläubige für ihren Glauben?

Ich meine, wenn es darum geht andere Religionen oder Weltanschauungen darzustellen, habe ich bereits oft erlebt, dass entgegen des üblichen Allgemeinwissens Dinge behauptet wurden, die offensichtlich so nicht stimmen. Oder auch bei Themen, die in religiösen Kreisen kontrovers sind, kommt es immer wieder zu fiesen lügen.

Beispiel: So soll ja laut oft wiederholten Erzählungen Darwin auf dem Sterbebett alles was er zur Entstehung der Arten geschrieben hat, zurückgenommen haben und sich zu Jesus bekannt haben. Allerdings stimmt dies in keiner Weise. Diese Sterbebett-Geschichte geht auf die sehr wahrscheinlich erfundene Geschichte der Lady Hope zurück, die in etwa behauptete, dass Darwin (die Bibel blätternd) mit Lady Hope über Jesus und die Erlösung sprechen wollte. Bemerkenswerterweise behauptete Lady Hope aber damals nicht, dass Darwin die Aussagen seiner Veröffentlichungen zurück genommen hätte oder sich zum Christentum bekannt hätte.

Wie kommt es zu solchen erlogenen Geschichten? Und würdet ihr selbst einen Glaubensbruder/-schwester rügen, wenn er wissentlich Lügen für den Glauben verbreitet?

2012-05-10T11:23:14Z

@alle
Danke für die bisherigen Antworten.

@bomama
Okay, dieser Punkt ist vielleicht wirklich nicht sehr bekannt, aber in der ersten Auflage von "On the Origin of Species" war der Satz noch ein ganz anderer. Da war nichts von einem "creator" im Schlusssatz zu lesen, wie du hier nachprüfen kannst: http://en.wikisource.org/wiki/On_the_Origin_of_Species
Die Änderung nahm er wohl vor, weil seine Entdeckungen in der Öffentlichkeit für starke Kontroversen sorgte.

Martin262012-05-10T07:50:24Z

Beste Antwort

Wer wirklich glaubt und davon überzeugt ist muss nicht lügen. Mit jeder Lüge fängt Zweifel und Unglaube an und der Glaube an einen Gott hängt sicher nicht davon ab wieviel Leid es auf der erde gibt oder wie oft man von Kirchen enttäuscht wurde denn diejenigen die leid verursachen oder kriege unter dem deckmantel der religion führen haben sich bereits von gott abgewandt oder akzeptieren ihn nicht mehr. Um zu verstehen warum gott dass zulässt und ob er eine lösung schaffen würd muss man ihn näher kennenlernen und sich von ihm helfen lassen. Dabei ist die bibel eine prima hilfe:) . . .

mandy2012-05-12T21:02:58Z

Wir glauben, was wir glauben wollen. So ist meiner Nachbarin Gott unter der Dusche begegnet. Mit mir hat er sich noch nicht getraut, zu sprechen. Wohl deshalb, weil ich ihn lediglich für eine gedankliche Erfindung in manchen Menschenköpfen halte. Also wird der Herr Gott mir nie in meinem Leben begegnen.

Ruth S2012-05-11T15:20:13Z

Glaube ist eine Lebens-Werte Entscheidung.
Was Menschen wirklich wichtig ist.
Das achte Gebot lautet:
"Du sollst kein falsches Zeugnis von dir geben wider deinem Nächsten."
Was gebietet Gott im achten Gebot ?
Gott gebietet uns im achten Gebot, überall und jederzeit die Wahrheit zu sagen und die Taten des Nächsten wenn immer möglich positiv auszulegen, damit ein vertrauensvolles Zusammenleben unter den Menschen möglich wird.
Was verbietet uns das achte Gebot ?
Das achte Gebot verbietet uns jede Falschheit und den ungerechten Schaden am Ruf eines anderen. Daher verbietet es uns neben dem falschen Zeugnis: die Verleumdung, die Lüge, die Herabsetzung, die üble Nachrede, die Schmeichelei,
das vorschnelle Urteil und den vermessenen Verdacht.
Welche Bedeutung haben Verleumdung und üble Nachrede für das alltägliche Zusammenleben?
Verleumdung und üble Nachrede haben für das alltägliche Zusammenleben der Menschen verheerende Folgen, weil durch falsches und ungeprüftes Weitererzählen von Behauptungen der Ruf und die Ehre eines Menschen geschädigt bzw. ruiniert werden kann. Dadurch kann die Glaubwürdigkeit einer Person angegriffen oder vernichtet werden, was einem schwerwiegenden Eingriff in die Würde des Menschen gleichkommt. Rufmord!
Wozu ist der verpflichtet, der dem guten Ruf des Nächsten geschadet oder ihn ruiniert hat ?
Wer dem guten Ruf des Nächsten durch Verleumdung und üble Nachrede geschadet oder ihn ruiniert hat, muss den begangenen Schaden nach Kräften wieder gutmachen. Oft ist dies aber gar nicht mehr möglich, weil die Rufschädigung weite Kreise gezogen hat oder dem Geschädigten unwiederbringlichen Schaden zugefügt hat.
Deshalb sollte sich jeder vorher gut überlegen, vordenken, was sie/er über andere verbreitet und vor allem dann, wenn Behauptungen nicht geprüft und nicht sicher sind. Darf sich keiner im nachhinein auf andere berufen, nur weil diese etwas erzählt haben.
Für das, was jeder selber weitererzählt, ist jeder auch selbst verantwortlich.

styxway2012-05-10T20:35:48Z

"lügen für ihren glauben" unterstellt, gläubige wüssten es besser. anders gefragt: warum sterben manche gläubige für ihren glauben? wüssten sie es auch besser?

viele, die sich mit haut und haar ihrem glauben verschrieben haben, sind wohl der ansicht, sie machten alles goldrichtig. und wir, die wir argumentieren, wären auf dem holzpfad. ich glaube, es geht diesen gläubigen gar nicht mehr um die besseren argumente. sie sind so überzeugt von *ihrer* wahrheit, dass sie sich über andere vorstellungen gar keine gedanken mehr machen können oder wollen.

dazu ein zitat von hubert schleichert, das die motive aufzeigt: "Fanatismus ist das Gegenteil von Toleranz, aber nicht aus wie auch immer zu erklärenden üblen Charakterzügen des Fanatikers, sondern aus höheren Motiven, etwa um der Wahrheit willen, zur Ehre Gottes, der Partei, des Proletariats, der Nation, der Rasse und so fort. Fanatismus ist Inhumanität im Namen hoher Ideale - und deshalb mit bestem Gewissen."

?2012-05-10T17:29:22Z

Weil sie wenig Erkenntnis und schwach im Glauben sind!

Charles Darwin war fasziniert von der Vielfalt der Lebewesen auf unserer Erde. Und er war ein großer Naturforscher, der eine riesige Fülle von Beobachtungsmaterial gesammelt und viele Bücher dazu geschrieben hat.

Im allerletzten Satz seines Werkes On the Origin of Species deutet er dann aber kurz eine andere Auffassung von Gott und von Schöpfung an: „Es liegt etwas wirklich Erhabenes in der Auffassung, dass der Schöpfer den Keim allen Lebens, das uns umgibt, nur wenigen oder gar nur einer einzigen Form eingehaucht hat und dass, während sich unsere Erde nach den Gesetzen der Schwer kraft im Kreise bewegt, aus einem so schlichten Anfang eine unendliche Zahl der schönsten und wunderbarsten Formen entstand und noch weiter entsteht.“

Darwin nahm eine allgemeine Vorsehung bei der Planung der Gesetze an, die die Evolution überhaupt erst möglich machen. Eine Welt, die so „wunderbar geordnet“ ist, könne als Ganzes nicht das Ergebnis puren Zufalls sein, wenngleich die Details perfekt und nicht zufällig sind. In einem Brief von 1870 an seinen Freund, den Biologen Joseph Dieter Hooker, den er in „Entstehung der Arten“ öfters erwähnt, schrieb er: „Ich kann das Universum nicht als Resultat blinden Zufalls ansehen. Gleichwohl kann ich im Detail keine Evidenz von einem wohltuenden Plan sehen, oder überhaupt einen Plan von irgendeiner Art.“

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