Wieso sprechen heute so viele von Burnout?
Sind Menschen heute weniger belastbar als wie früher es die Menschen waren?Früher war alles viel schwieriger könnte ich mir vorstellen.Wird das nicht alles hoch gespielt?
Sind Menschen heute weniger belastbar als wie früher es die Menschen waren?Früher war alles viel schwieriger könnte ich mir vorstellen.Wird das nicht alles hoch gespielt?
doitsujin75
Beste Antwort
Wenn das heute eher ein Thema ist, dann nur, weil die Gesellschaft heute sensibilisierter für den ganzen Themenkomplex psychischer Erkrankungen ist. Außerdem ist der Forschungsstand auch etwas weiter, im Vergleich zur Situation vor vielleicht 50 Jahren.
Psychische Erkrankungen sind auch nicht so leicht zu diagnostizieren wie ein Beinbruch, sondern wesentlich abstrakter.
Das gilt auch für andere psychische Störungen und Krankheitsbilder, wie Depression, die zunehmend als 'Volkskrankheit' in die Wahrnehmung der Menschen rückt, oder posttraumatische Belastungsstörung.
In der Wahrnehmung der Masse der Menschen hatte man mit solchen Problemen vor nicht all zu langer Zeit einfach 'einen an der Klatsche', es wurde als nichtig abgetan, was das Krankheitsbild stigmatisierte und die Betroffenen eher dazu bewog, die Krankheitssymptome zu ignorieren. Teilweise ist das heute noch ein Problem, aber zum Glück nicht mehr so stark ausgeprägt.
Die Krankheitsbilder gab es schon immer, an der Psyche des Menschen hat sich schließlich grundsätzlich nichts verändert. Es hat sich aber sehr Wohl der Umgang mit diesen Krankheiten in der Gesellschaft verändert.
'Burnout' als Krankheit wurde überhaupt erst in den 70ern erfasst, was aber nicht heißen muss, dass das Krankheitsbild nicht vorher schon existierte. Im Fall der oben bereits erwähnten posttraumatischen Belastungsstörung hatte man beispielsweise nach dem Zweiten Weltkrieg eine ganze Generation sich selbst überlassen. Dabei lässt sich nicht leugnen, dass eine Menge Menschen in den Nachkriegsjahren mit den Symptomen dieser Krankheit zu kämpfen hatten.
Auch wenn sie nicht immer anerkannt waren, waren die Krankheiten dennoch da.
Trotzdem lässt sich nicht leugnen, dass in vielen Berufsfeldern ein Klima herrscht, das den Burnout begünstigt, vielleicht auch im Laufe der Jahrzehnte sich dahingehend verändert hat, das den Burnout deutlicher begünstigt.
Da ist es dann doch als positiv zu bewerten, wenn die Betroffenen heute die Reißleine ziehen können, bevor der Totalausfall kommt, dass man also rechtzeitig interveniert. Wenn die Wirtschaft nicht schon erkannt hätte, dass man damit auch konkreten wirtschaftlichen Schaden abwenden kann, wäre die Krankheit vielleicht noch längst nicht so anerkannt, denke ich.
Ich halte deshalb die Menschen heute nicht für mehr oder weniger belastbar. In der Vergangenheit werden einige Menschen bestimmt auch schwierigere Bedingungen durchgemacht haben. Leider bestand in meinen Augen früher die Bewältigungsstrategie auch darin, alles herunter zu schlucken, was auch nicht gerade positive Auswirkungen auf die Gesellschaft hatte. Die Verdrängung endete nämlich oft darin, dass sich aufgestaute Aggression an der Gesellschaft, oft im den eigenen vier Wänden entlud, und ich denke auch, dass da eine Korrelation zum in der Vergangenheit höher verbreiteten Alkoholismus besteht. Aber das ist nur meine persönliche Einschätzung, die ich nicht mit Fakten untermauern kann.
Ich denke auch nicht, dass das alles hochgespielt wird. Mit der Anerkennung der Krankheiten ist es nur plausibel, dass man auch über die Ursachen nachdenkt und versucht, sie zu beseitigen.
Scheinbar braucht es aber immer ein paar prominente Gesichter, um auf solche Dinge aufmerksam zu machen.
Peppy36
ich bin kaputt deshalb kann ich dir das nicht erklären
Anonym
das hat nichts damit zu tun das die menschen weniger belastbar seien sondern weil alles auf einmal erledigt werden muss und dazu wenig pausen
Anonym
weil die Welt immer stressiger un hektischer wird,viele halten das nicht mehr aus
Anonym
Früher konnten die Menschen nicht öffentlich jammern.