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Wieso sprechen heute so viele von Burnout?
Sind Menschen heute weniger belastbar als wie früher es die Menschen waren?Früher war alles viel schwieriger könnte ich mir vorstellen.Wird das nicht alles hoch gespielt?
16 Antworten
- doitsujin75Lv 7vor 10 JahrenBeste Antwort
Wenn das heute eher ein Thema ist, dann nur, weil die Gesellschaft heute sensibilisierter für den ganzen Themenkomplex psychischer Erkrankungen ist. Außerdem ist der Forschungsstand auch etwas weiter, im Vergleich zur Situation vor vielleicht 50 Jahren.
Psychische Erkrankungen sind auch nicht so leicht zu diagnostizieren wie ein Beinbruch, sondern wesentlich abstrakter.
Das gilt auch für andere psychische Störungen und Krankheitsbilder, wie Depression, die zunehmend als 'Volkskrankheit' in die Wahrnehmung der Menschen rückt, oder posttraumatische Belastungsstörung.
In der Wahrnehmung der Masse der Menschen hatte man mit solchen Problemen vor nicht all zu langer Zeit einfach 'einen an der Klatsche', es wurde als nichtig abgetan, was das Krankheitsbild stigmatisierte und die Betroffenen eher dazu bewog, die Krankheitssymptome zu ignorieren. Teilweise ist das heute noch ein Problem, aber zum Glück nicht mehr so stark ausgeprägt.
Die Krankheitsbilder gab es schon immer, an der Psyche des Menschen hat sich schließlich grundsätzlich nichts verändert. Es hat sich aber sehr Wohl der Umgang mit diesen Krankheiten in der Gesellschaft verändert.
'Burnout' als Krankheit wurde überhaupt erst in den 70ern erfasst, was aber nicht heißen muss, dass das Krankheitsbild nicht vorher schon existierte. Im Fall der oben bereits erwähnten posttraumatischen Belastungsstörung hatte man beispielsweise nach dem Zweiten Weltkrieg eine ganze Generation sich selbst überlassen. Dabei lässt sich nicht leugnen, dass eine Menge Menschen in den Nachkriegsjahren mit den Symptomen dieser Krankheit zu kämpfen hatten.
Auch wenn sie nicht immer anerkannt waren, waren die Krankheiten dennoch da.
Trotzdem lässt sich nicht leugnen, dass in vielen Berufsfeldern ein Klima herrscht, das den Burnout begünstigt, vielleicht auch im Laufe der Jahrzehnte sich dahingehend verändert hat, das den Burnout deutlicher begünstigt.
Da ist es dann doch als positiv zu bewerten, wenn die Betroffenen heute die Reißleine ziehen können, bevor der Totalausfall kommt, dass man also rechtzeitig interveniert. Wenn die Wirtschaft nicht schon erkannt hätte, dass man damit auch konkreten wirtschaftlichen Schaden abwenden kann, wäre die Krankheit vielleicht noch längst nicht so anerkannt, denke ich.
Ich halte deshalb die Menschen heute nicht für mehr oder weniger belastbar. In der Vergangenheit werden einige Menschen bestimmt auch schwierigere Bedingungen durchgemacht haben. Leider bestand in meinen Augen früher die Bewältigungsstrategie auch darin, alles herunter zu schlucken, was auch nicht gerade positive Auswirkungen auf die Gesellschaft hatte. Die Verdrängung endete nämlich oft darin, dass sich aufgestaute Aggression an der Gesellschaft, oft im den eigenen vier Wänden entlud, und ich denke auch, dass da eine Korrelation zum in der Vergangenheit höher verbreiteten Alkoholismus besteht. Aber das ist nur meine persönliche Einschätzung, die ich nicht mit Fakten untermauern kann.
Ich denke auch nicht, dass das alles hochgespielt wird. Mit der Anerkennung der Krankheiten ist es nur plausibel, dass man auch über die Ursachen nachdenkt und versucht, sie zu beseitigen.
Scheinbar braucht es aber immer ein paar prominente Gesichter, um auf solche Dinge aufmerksam zu machen.
- Anonymvor 10 Jahren
Ich war z.B. im AuÃendienst.
Heute muÃt du unentwegs erreichbar sein. Auch unterwegs, nach Feierabend und am liebsten auch am Wochenende. Und wehe, du rufst erst Stunden später zurück. Früher gab es kein Handy. Du hast einmal am Tag deinen Anrufbeantworter abgehört und dann reagiert.
Heute hast du irgendwelche Excel-Datein auszufüllen und benötigst einen Outlook Kalender.
Früher hast du einmal in der Woche die Aufträge reingeschickt und einen Besuchsbericht verfasst.
Heute bekommst du eine saftige Mail und die halbe Firma kann über den Verteiler
(cc) mitlesen. Früher muÃtest du gegebenenfalls mal zum Vorgesetzten ins Büro, Einzelsgespräch unter vier Augen.
Der Streà ist wesentlich gröÃer geworden!
- vor 10 Jahren
Auch dazu gibt es eine Weisheit.
Arbeit macht nicht krank, aber Stress.
Und der hat ja nun in dem letzten Jahrzehnt erheblich zugenommen.
Ich arbeite sehr gerne.
Mir ist auch nichts zu schwer.
Aber wenn immer mehr verlangt wird. Keine Resonanz von Belohnung.
Alles für selbstverständlich angesehen wird. Man nur noch Kritik hört. Keine Zeit mehr für Freizeit....
Dann ist das Stress
- Anonymvor 10 Jahren
das hat mit der steigenden leistungsorientierung zu tun... wachstum - produktion - mehzr wachstum --- etc.
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- DabbeljuLv 4vor 10 Jahren
Ich glaube nicht, dass es früher seltener war. Es ist heute nur nicht mehr so ein groÃes Tabu. Die Selbstmordrate war 1980 doppelt so hoch wie heute. Vor 30 Jahren waren psychische Probleme demnach auch so verbreitet, man hat sich nur nich getraut darüber zu sprechen und sich behandeln zu lassen.
- Anonymvor 10 Jahren
weil die Welt immer stressiger un hektischer wird,viele halten das nicht mehr aus
- Anonymvor 10 Jahren
das hat nichts damit zu tun das die menschen weniger belastbar seien sondern weil alles auf einmal erledigt werden muss und dazu wenig pausen
- Awesome BirdLv 4vor 10 Jahren
Jedes Jahr leiden tausende Deutsche an Burnout. Vor allem wird wegen Ralf Rangnik darüber gesprochen.
- Robert SLv 7vor 10 Jahren
Erstens ist es ein relativ neues Wort, früher sagte man zu Bornout, er ist ausgebrannt ist fertig , die Person hatte zu viel Stress.
Früher arbeiteten die Menschen etwa 13 Stunden länger in der Woche, viele noch mehr und meine Kollegen und ich brachten es ständig gemittelt auf 80 Stunden in der Woche.
Die Arbeit war bedeutend härter fast in allen Berufen, es gab kein Computer und es wurde fast alles mit der Hand gemacht weil es die vielen Maschinen, unter anderen die Arbeitsroboter nicht gab.
Heute sind die Menschen leider nicht mehr so belastbar, das merkte ich ständig als ich vor meiner Pension im Krankenhaus gearbeitet habe bis vor 16 Jahren.
Sie treiben im Durchschnitt fast keinen Sport mehr, laufen auch nicht mehr soviel zu Fuà oder fahren kaum noch mit dem Fahrrad wenn es nur zur Arbeit wäre und sie essen zu viel und schlecht, siehe Fastfood u a.
Weil der Lebensstil nicht so gut ist sind sie angreifbar für eine Menge an Krankheiten und da gehört der ""Burnout" durch zu viel Stress eben auch da zu.
In übrigen werden viele medizinische Ausdrucke Heute zu Tage schon mit Englischen Begriffen betitelt.
Quelle(n): Die Frage.