Wie war die Situation der deutschen Weber zwischen 1840 und 1850?

Wenn's geht Gründe und Ziele dazu!!!

HySt28122011-09-21T12:55:25Z

Beste Antwort

In den vielen Arbeiterhaushalten war die Mithilfe der Frauen und sogar der
Kleinkinder =>vom 4.Lebensjahr an!<= in der noch nicht mechanisierten Texttilindustrie
im Bereich der Weber von Baumwoll- und Leinenstoffen ganz selbstverständlich.
Der durchschnittliche Lohn in den größeren Fabriken betrug 2 Taler und 3 Groschen
deutlich unter dem Existenzminimum - man konnte davon nicht die Miete und die
einfachsten Lebensmittel kaufen,Brot oder Mehl oder Kartoffeln(die meisten
Familien konnten nur Kartoffeln als e i n z i g e Nahrung kaufen, Feuerholz oder
Kohlestücke waren aber auch wichtig. Was die Bezahlung betrifft, gab es regionale
Unterschiede, ein Lohngefälle vom Westen bis weit hinein nach Schlesien,(zwischen
1795 und 1919 bzw. in Teilen bis 1945 deutsch.)
Überall mussten Frauen und auch kleine Kinder mitarbeiten.(Ja,es gab ein Gesetz
über das Verbot der Kinderarbeit seit 1839 - aber was wollten die
Arbeiterfamilien denn tun, um die Miete zu zahlen und elementare Lebensmittel zu
kaufen? Die Fabrikanten scherte das Gesetz ohnehin nicht.)
Hier weitere Fakten:"In Berlin verdienten Weißnäherinnen und Strickerinnen
höchstens 4 Groschen am Tag,häufig aber weniger...In Barmen-Elberfeld verdienten
Bandwirker anderthalb Taler Wochenlohn,wobei Kinder und alte Leute noch geringer
Bezahlte waren...Der hohen unerschwinglichen Miete wegen wohnt der Arbeiter in den
entlegensten Gassen,in armseligen Höhlen ohne Luft und Sonne.Die Lage im Westen
war immer noch um einiges besser als in Sachsen und in der preußischen Provinz
Schlesien, wo die Löhne der Arbeiter noch niedriger waren..." [Engelmann]
1843/44 kam es eine Absatzkrise, weil die in Fabriken gewebten Stoffe fehlerfreier
waren als die in Heimarbeit vom frühen Morgen bis zum später Abend von allen in der
Familie gewebten Stoffe.Die Zwischenhändler kürzten die Löhne, und die Weber in den
Dörfern Langenbielau (10 000 Ew.)und Peterswaldau( etwa 6 000) hungerten so erbärmlich,
dass man Katze und Hunde nicht mehr in den Familien fand, und sogar kleineres
Ungeziefer verzehrte."Im Frühsommer 1844 erreichte die Not der Weber ein nicht länger
zu ertragenes Ausmaß,und es kam zu schweren Unruhen", die sich gegen den sie
verspottenden Fabrikherren Zwanziger richtete.Der Dichter Heinrich Heine beschreibt
in seinem erschütternden Gedicht "Die schlesischen Weber" die Wut der Rebellierenden,
sie verfluchen Gott, König und Vaterland ,weil sie sich von niemandem vertreten fühlten,
und sie wurden niedergeschossen.DAS war die Antwort des Königs zu einer Zeit,
"wo jede Blume früh geknickt,und Fäulnis und Moder den Wurm erquickt.

So erging es den Proletariern (die nur ihre Arbeitskraft verkaufen konnten)
in der Frühphase der industriellen Revolution. 1842 beschrieb ganz ähnlich
FRIEDRICH ENGELS,Fabrikantensohn aus barmen in Manchester,England,
"Die Lage der arbeitenden Klasse in England" ganz ähnlich als das,was Du in
diesem Text lesen konntest.

Achim Weitzel2011-09-21T18:04:06Z

Da wurden die Weber noch nicht durch deutsche Maschinen ersetzt. Die industrielle Revolution war in Deutschland noch nicht so weit.

Nur der britische, technische Fortschritt (die hatten genannte Maschinen schon) überflutete den Markt.

Mars2011-09-21T18:03:05Z

Jo war für denen schon hart. Weberaufstände. Schau mal auf

http://de.wikipedia.org/wiki/Weberaufstand

Grüße vom Mars