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FRAGI fragte in Schule & BildungUnterricht · vor 10 Jahren

Wie war die Situation der deutschen Weber zwischen 1840 und 1850?

Wenn's geht Gründe und Ziele dazu!!!

3 Antworten

Bewertung
  • vor 10 Jahren
    Beste Antwort

    In den vielen Arbeiterhaushalten war die Mithilfe der Frauen und sogar der

    Kleinkinder =>vom 4.Lebensjahr an!<= in der noch nicht mechanisierten Texttilindustrie

    im Bereich der Weber von Baumwoll- und Leinenstoffen ganz selbstverständlich.

    Der durchschnittliche Lohn in den größeren Fabriken betrug 2 Taler und 3 Groschen

    deutlich unter dem Existenzminimum - man konnte davon nicht die Miete und die

    einfachsten Lebensmittel kaufen,Brot oder Mehl oder Kartoffeln(die meisten

    Familien konnten nur Kartoffeln als e i n z i g e Nahrung kaufen, Feuerholz oder

    Kohlestücke waren aber auch wichtig. Was die Bezahlung betrifft, gab es regionale

    Unterschiede, ein Lohngefälle vom Westen bis weit hinein nach Schlesien,(zwischen

    1795 und 1919 bzw. in Teilen bis 1945 deutsch.)

    Überall mussten Frauen und auch kleine Kinder mitarbeiten.(Ja,es gab ein Gesetz

    über das Verbot der Kinderarbeit seit 1839 - aber was wollten die

    Arbeiterfamilien denn tun, um die Miete zu zahlen und elementare Lebensmittel zu

    kaufen? Die Fabrikanten scherte das Gesetz ohnehin nicht.)

    Hier weitere Fakten:"In Berlin verdienten Weißnäherinnen und Strickerinnen

    höchstens 4 Groschen am Tag,häufig aber weniger...In Barmen-Elberfeld verdienten

    Bandwirker anderthalb Taler Wochenlohn,wobei Kinder und alte Leute noch geringer

    Bezahlte waren...Der hohen unerschwinglichen Miete wegen wohnt der Arbeiter in den

    entlegensten Gassen,in armseligen Höhlen ohne Luft und Sonne.Die Lage im Westen

    war immer noch um einiges besser als in Sachsen und in der preußischen Provinz

    Schlesien, wo die Löhne der Arbeiter noch niedriger waren..." [Engelmann]

    1843/44 kam es eine Absatzkrise, weil die in Fabriken gewebten Stoffe fehlerfreier

    waren als die in Heimarbeit vom frühen Morgen bis zum später Abend von allen in der

    Familie gewebten Stoffe.Die Zwischenhändler kürzten die Löhne, und die Weber in den

    Dörfern Langenbielau (10 000 Ew.)und Peterswaldau( etwa 6 000) hungerten so erbärmlich,

    dass man Katze und Hunde nicht mehr in den Familien fand, und sogar kleineres

    Ungeziefer verzehrte."Im Frühsommer 1844 erreichte die Not der Weber ein nicht länger

    zu ertragenes Ausmaß,und es kam zu schweren Unruhen", die sich gegen den sie

    verspottenden Fabrikherren Zwanziger richtete.Der Dichter Heinrich Heine beschreibt

    in seinem erschütternden Gedicht "Die schlesischen Weber" die Wut der Rebellierenden,

    sie verfluchen Gott, König und Vaterland ,weil sie sich von niemandem vertreten fühlten,

    und sie wurden niedergeschossen.DAS war die Antwort des Königs zu einer Zeit,

    "wo jede Blume früh geknickt,und Fäulnis und Moder den Wurm erquickt.

    So erging es den Proletariern (die nur ihre Arbeitskraft verkaufen konnten)

    in der Frühphase der industriellen Revolution. 1842 beschrieb ganz ähnlich

    FRIEDRICH ENGELS,Fabrikantensohn aus barmen in Manchester,England,

    "Die Lage der arbeitenden Klasse in England" ganz ähnlich als das,was Du in

    diesem Text lesen konntest.

    Quelle(n): Dank dem Autoren Bernt Engelmann für seine Fakten zu Deiner Frage im Teil I seines "Deutschen Anti-Geschichtsbuches"(1974),das vor allem die Lage des V o l k e s beschreibt,keine Fürsten und Könige in den Mittelpunkt stellt.Er war bei der ARD in der "Panorama"-Redaktion,dann beim "Spiegel" - dann "freier Autor".
  • Mars
    Lv 5
    vor 10 Jahren

    Jo war für denen schon hart. Weberaufstände. Schau mal auf

    http://de.wikipedia.org/wiki/Weberaufstand

    Grüße vom Mars

  • vor 10 Jahren

    Da wurden die Weber noch nicht durch deutsche Maschinen ersetzt. Die industrielle Revolution war in Deutschland noch nicht so weit.

    Nur der britische, technische Fortschritt (die hatten genannte Maschinen schon) überflutete den Markt.

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