Hallo, ich lese ständig irgendwelche Fragen wie: "Wann soll ich die Pille nehmen...." "Bin ich Schwanger?!" "Kann ich davon schwanger werden...?" "Nehme ich die Pille falsch" "Die Pille danach...." blablablabla
Ist es uncool geworden, seine Kinder aufzuklären? Ich meine ist es denn heutzutage so schwer, den Kindern das mal zu erklären? Oder meckert man heutzutage lieber wenn die Tochter mit 13 angehopst kommt, raucht, säuft und sagt ich bin schwanger? Oder wollen das die Eltern etwa? Keine eigenen Kinder, lieber der Tochter das Kindlein großziehen und sich wundern warum die Tochter sich net ums Kind kümmern kann? Wenn ich noch einmal so eine dämliche Frage lese, fang ich an zu schreien (kommt gut im Büro)....
Sind eure Kinder wenigstens aufgeklärt?
Kind: Mama, wo kommen die Kinder her? Mutter: Frag in der Community/Forum nach -Chat beendet-
2011-09-07T00:02:31Z
@Jule: What ever :P wollte mich auch mal auskotzen ^^ übrigens Fragen sinnfrei zu beantworten gibt nur 2Punkte ;P
✿◕‿◕✿ danisahni ♥♥☆✿ღ ♥♥2011-09-08T04:58:15Z
Beste Antwort
oh mein Gott ... jedem Tierchen sein plisierchen ...
und wenn 1000x die selbe Frage hier bei Clever gestellt wird ... du musst ja nicht drauf antworten ... schau einfach weg ...
falls ich mal heirate und kinder bekomme dann werde ich die so aufklären das sie hier die fragen beantworten können und du dann im alter nicht mehr so ein stress hast oder dich wieder mal aufregen muss.
Nun, oftmals können die Kinder (bzw. Jugendlichen) halt leider aber wirklich nichts dafür. Es hat auch nichts damit zu tun, ob Aufklärung jetzt "cool" oder "uncool" sei. Man bringt seinen Kindern ja nicht etwas bei, weil es "cool" ist. Aufklärung ist einfach an sich ein schwieriges Thema. Gerade für Eltern, die selbst einmal in einem sehr strengen und prüden Haushalt aufwuchsen. Bei meinen Eltern war das zwar nicht der Fall, aber z.B. bei meiner Grossmutter. Meine Grossmutter erzählte mir, dass sie von ihren Eltern NIE auch nur im Ansatz aufgeklärt wurde. Wenn sie ihre Eltern eine Frage stellte (z.B. woher denn eigentlich die Kinder kommen) schauten diese sie nur aufgebracht an und antworteten Schwachsinn wie: "Wir haben dich auf der Türstelle gefunden." oder "Das geht dich überhaupt nichts an!" Kein Wunder, dass sie bei ihrem ersten Mal Sex mit ca. 23 nicht einmal im Ansatz wusste, was sie überhaupt am Tun ist und wie man das nennt (zu ihrem Glück hatte sie einen Mann, der schon etwas Erfahrung hatte). Nun ist es doch selbstverständlich, dass es für eine solche Person dann sehr schwierig ist, ihre eigenen Kinder aufzuklären. Selbst wenn man eigentlich anderer Meinung ist, hat man tief drin noch immer die Denkweise der eigenen Eltern, dass Sex etwas Schlimmes, Verbotenes sei.
Doch selbst wenn man von den Eltern halbwegs aufgeklärt wurde, ist es trotzdem für viele nach wie vor schwierig, die eigenen Kinder aufzuklären. Du würdest das sicher besser verstehen, hättest du eigene Kinder (bzw. wenn du eigene Kinder hast, müsstest du eigentlich verstehen, wie kompliziert es sein kann). Immerhin will man als Mutter oder Vater ja keine Fehler machen. Man will den Kindern nichts vorenthalten. Gleichzeitig fürchten sich aber viele Eltern davor, "zuviel" zu erzählen. Auch hier schimmert wohl noch die Einstellung ihrer Eltern (also der 3. Generation) durch. Letztendlich entscheiden sich dann viele Eltern halt einfach für den Weg des geringsten Widerstandes. Sehr viele glauben z.B. man müsse seine Kinder nur aufklären, wenn sie einem Fragen stellen. Ich finde das persönlich Schwachsinn. Immerhin bringen man seinen Kindern ja auch sonst nicht nur Dinge bei, wenn sie Fragen. Manchmal erklärt man ihnen auch etwas Wichtiges, ohne dass sie gefragt hätten - einfach weil es so wichtig ist für das Kind, dies und jenes zu verstehen. Und hinzu kommt ja auch noch, dass es Kinder gibt, die von Natur aus einfach sehr ruhig sind und nicht viele Fragen stellen. Meine Schwester stellte als Kind z.B. kaum irgendwelche Fragen zu irgendwas. Sie lebte halt einfach in ihrer eigenen Welt und fühlte sich da wohl. Deshalb muss man als Eltern offensiv sein und manchmal halt einfach zu seinem Kind hingehen und sagen: "Ich würde gerne mit dir über etwas sprechen". Sehr, sehr viele Eltern können oder wollen das nicht. Und wenn sie es dann doch tun, kommen sie bald an einen Punkt, wo sie unsicher werden und sich vielleicht sogar schämen. Sie zerbrechen sich z.B. über simple Fragen wie, wie man die Geschlechtsteile für sein Kind nun benennen soll, den Kopf. Und irgendwie verstehe ich das sogar, denn obwohl ich mir das kaum vorstellen kann, werde ich als Vater vielleicht einmal "auf der selben Banane ausrutschen".
Erschwerend (für die Jugendlichen) kommt auch noch hinzu, dass sich viele Lehrer weigern, Sexualunterricht durchzuführen. Und wenn sie es dann doch tun, lassen sie die Schüler mit ihrer Körpersprache oder sogar mit Ãusserungen wissen, dass sie das Thema so schnell wie möglich wieder beenden möchten. Ich habe z.B. in meiner gesamten Schulkarriere von der 1. Primarklasse bis zum Einstieg an der Universität keine einzige Sexualkunde-Woche bekommen. Entweder weigerten sich Lehrer oder sie behaupteten, das sei doch nicht wichtig und wir sollten besser Mathematik pauken oder sie versprachen uns, so etwas durchzuführen und taten es dann doch nicht.
Und am Ende stehst du als Jugendlicher halt da und fühlst dich in deiner pubertären Unsicherheit völlig verloren. Keiner der Erwachsenen will dir wirklich helfen und wenn sie es versuchen, dann haben die Versuche immer so was stieres, ernstes, als ginge es um den Tod eines Familienmitgliedes. Also informiert man sich halt an anderen Stellen. Ich gebe z.B. offen zu, dass ich den grössten Teil meiner Aufklärung durch das Fernsehen, das Internet und natürlich meine Freunde erhielt. Und ich weiss, dass es vielen Leuten in meinem Alter ähnlich ergangen ist.
Letztendlich solltest du aber auch nicht den Teufel an die Wand malen. Auch wenn es sicher viele Jugendliche gibt, die Dinge nicht wissen, die man eigentlich wissen sollte, ist die Lage heutzutage trotzdem um Lichtjahre besser, als sie es jemals zuvor war. Niemals zuvor war es möglich, derart unbegangen über Sex zu schreiben und zu reden. Und nur schon vor hundert Jahren herrschten in der Sexualaufklärung noch ganz andere Missstände.