Darf er mir Medikamente (z.B. Antidepressiva) verschreiben?

Darf ein Allgemeinmediziner mit der Zusatzbezeichnung Psychotherapie, Psychopharmaka verschreiben?
Und muss man vor der Verschreibung von Psychopharmaka untersucht werden, also wird da einem Blut abgenommen?

Nani_Herzchen2011-07-06T04:25:37Z

Beste Antwort

theoretisch kann der arzt dir das verschreiben, wenn es angebracht ist und es dir psychisch wirklich mies geht..

nur ist es wichtig dass du vorher untersucht wirst damit du auch weisst ob dir die medikamente bekommen...

whyskyhigh2011-07-09T10:32:04Z

ja

Axel2011-07-07T05:00:50Z

Der Arzt darf das :-)

Allerdings verschreiben viele Ärzte lieber Medikamente, als dass sie sich die Zeit nehmen, die der Patient braucht und wert ist. Der Service orientiert sich eben am Geld, wie vielerorts. Der Eid des Hippokrates tritt in den Hintergrund, die Verantwortung wird auf die Pharamaindustrie abgewälzt, die sich darüber natürlich nur freuen kann. Der Arzt hat seine Schuldigkeit damit getan, wenn auch nur vermeintlich.

Medikamente werden immer alltagstauglicher, gesellschaftsfähiger, ja, zu einer regelrechten Modeerscheinung hochstilisiert, was ja doch irgendwie traurig macht, da der menschliche Aspekt zunehmends an Bedeutung verliert.

Die Pharamaindustrie hat sicherlich unsere Kultur ein Stück weit verändert, unsere Einstellungen und Erwartungen. Der schnelle Griff zur Tablette scheint auch Langzeitfolgen für Seele, Körper und Geist zu haben (zumindest hypothetisch), da eben nur eine rein "synthetische" Veränderung stattfinden kann - keine von menschlicher Nähe, Wärme, Liebe und Fürsorge motivierte...

"Mensch, so funktioniere doch!"

?2011-07-06T19:30:45Z

Jeder zugelassene Allgemeinmediziner (also auch einer ohne Zusatzbezeichnung Psychotherapie) kann nicht nur Psychopharmaka (also auch Antidepressiva und andere Drogen) bzw. Suchtmittel verschreiben, er tut es normalerweise auch mehrmals täglich. Denn im Rahmen der "kleinen Psychiatrie" (=der durch praktische Ärzte behandelten psychischen Krankheiten) werden die meisten "psychischen Krankheiten", die man auch "funktionelle", "essentielle" oder "endogene" Krankheiten nennt (z.B. Bluthochdruck, Asthma, Rheuma, Arthrose u.s.w.) mit Psychopharmaka (die bei diesen psychischen Krankheiten lediglich andere Bezeichnungen tragen) "behandelt".

Vor der Verschreibung von Drogen und Suchtmitteln (also auch Antidepressiva) erfolgt in der Regel eine kurze Untersuchung und manche Ärzte machen auch ein kleines oder grosses Blutbild, um offensichtliche erkennbare Entzündungen oder evtl. kritische, ausser der Norm liegende Blutparameter (z.B. Hb, Leukos u.s.w.) auszuschliessen. Die anderen Blutbilder (EBV-Test, Auto-Antikörpertest, Vitamin-Mängel u.s.w.) werden nicht gemacht, da die Ergebnisse bekannt sind und der Patient sonst einen Laborbericht in den Händen halten könnte, der zu Schadensersatzansprüchen berechtigen würde. Denn Patienten, denen "Antidepressiva" verschrieben werden, haben zwar nur ein eingeschränktes Akteneinsichtsrecht, aber bei Laborberichten darf das Akteneinsichtsrecht nicht eingeschränkt werden.

Maeve Dragon2011-07-06T15:56:29Z

Mit der Zusatzbezeichnung Psychotherapeut kann er als Allgemeinmediziner durchaus abschätzen, ob Psychopharmaka dem Patienten nützen können und er darf sie auch verschreiben.
Blut wird aber normalerweise nicht abgenommen, außer der Arzt argwöhnt Drogengebrauch oder das Medikament könnte bei bestimmten Krankheiten unerwünschte Wirkungen auslösen.
Dann ist es ratsam, vor der Einnahme der Tabletten Blut abzunehmen und zu untersuchen.
Also nur aus Sicherheitsgründen.
Allerdings ist jeder sein eigener Herr und die Entscheidung, ob Psychopharmaka hilfreich wären liegt im Grunde eher bei dem Patienten.

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