Wie denkt Ihr über Sterbehilfe?
Zürich sehen und sterben:
Schweizer erteilen Sterbehilfe-Verbot klare Absage
Die Bewohner des größten Schweizer Kantons Zürich haben zwei Initiativen gegen Sterbehilfe mit überwältigender Mehrheit abgelehnt. Damit bleibt auch der sogenannte Sterbetourismus legal, meldet die Nachrichtenagentur France Presse am Montag.
Bei einer Volksabstimmung wurden die beiden Initiativen der konservativen Eidgenössisch-Demokratischen Union (EDU) und der Evangelischen Volkspartei (EVP), die Sterbehilfe entweder generell verbieten oder wenigstens nur auf die Einwohner des Kantons begrenzen wollten, zurückgewiesen.
„Stopp der Suizidhilfe“ stieß auf 78,4 Prozent Ablehnung, während sich gegen „Nein zum Sterbetourismus im Kanton Zürich“ - also für das Recht von Staatsbürgern anderer Länder, in die Schweiz zu kommen, um dort Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen - sogar 84,5 Prozent oder 234 956 Bewohner des Kantons Zürich ausgesprochen hatten.
„Das Recht auf den Tod ist eine private Angelegenheit des Menschen; weder eine Sache des Staates und noch weniger der Kirche“, sagte Bernhard Sutter, Vizepräsident von Exit – einem Verein, der „Sterbe-Reisen“ in die Schweiz anbietet, nach dem Referendum.
2009 hat Luxemburg die Sterbehilfe legalisiert und wurde damit nach Belgien und den Niederlanden das dritte EU-Land, das unheilbar Kranken zum freiwilligen Tod verhilft. In der Schweiz dürfen unter dem Schlagwort Freitodbegleitung Ärzte den Kranken ein Medikament geben, das sich die Sterbewilligen dann selbst injizieren können.
Nach Angaben von Schweizer Medien sind bis Ende 2010 insgesamt 1 138 Menschen - darunter 592 Deutsche - mit Unterstützung der Schweizer Sterbehilfevereine freiwillig aus dem Leben geschieden.
In Großbritannien hatte die Zahl derjenigen, die ihrem Leben durch Sterbehilfe ein Ende setzen, in den vergangenen Jahren zugenommen. Daher beschloss die Regierung im Jahr 2009, alle Aspekte dieses Vorgehens gesetzlich zu verankern.