wieso wird die abneigung gegen alkohol immer größer?

siehe http://de.answers.yahoo.com/question/index;_ylt=At42kioiBcqEDfphS1Tf.zYICgx.;_ylv=3?qid=20101125101233AAfPrEs als beispiel

2010-11-25T14:21:40Z

@balou
sich mit glühwein vollzudröhnen ist absolut nicht sinnlos .. ich hab da immer spass bei

sr_fruehling2010-11-27T01:39:16Z

Beste Antwort

Alkohol ist eine legale Drogen und viele Menschen (etwa 10% der Bevölkerung) können damit nicht umgehen. Nicht, weil sie es nicht wollten, sondern weil sie krank sind. Sie haben einen Kontrollverlust und können nicht nach einem Bier oder einem Glas Wein (oder auch zweien) aufhören. Sie nehmen es sich zwar vor, schaffen es aber nicht, ihren Konsum in Grenzen zu halten.
Da immer mehr Familien daran zerbrechen und die Partner (nicht unbedingt nur Frauen!) den Trinkenden verlassen, wird die Gesellschaft stärker auf das Problem aufmerksam.
Ein Genusstrinker, der abend ein Bier trinkt oder in Gesellschft auch mal einen über den Durst trinkt, kann in der Regel mit Alkohol umgehen. Wieso sollte der ihn also nicht genießen?
Die Situation spitzt sich aber im Moment sehr zu, da viele Jugendliche sich überschätzen und immer mehr Komatrinker imKrankenhaus landen. Alkohol als Mutprobe ist erst seit etwa 10 Jahren extrem geworden und belastet Krankenkassen, wie das soziale Gefüge erhebllich. Die Werbung für Alkohol, vor allem die nicht finanzierte, bei der in jedem Krimi oder Liebesfilm jeder Zweite mit einem Glas in der Hand zu sehen ist, nimmt extrem zu.
Im Gegensatz zu Rauchern http://www.rauchfrei.de/raucherstatistik.htm, die statistisch noch etwa 27% der Bevölkerung ausmachen, wächst die Zahl der Alkoholabhängigen immer stärker an. Die Aufklärung in der Bevölkerung nimmt zu, deshalb nimmt wohl auch die Abneigung gegen Alkohol unbewusst zu.
Wer trinken wil, sollte es tun, wer trinken muss, tut es ohnehin, ohne Rücksicht auf Verlust.

Anonym2010-11-27T18:30:25Z

Ich kenne viele Alkoholiker, die sich im Leben nicht mehr ändern.
Drei haben sich schon totgesoffen. Man liegt dann im Krankenhaus und hat Leberzirrhose, d.h. die Leber ist kaputt und die Haut hat sich gelb-orange gefärbt. Oder man kann an Nierenversagen abkratzen.
Manche gehen 15-mal in Therapie und fangen wieder an.
Das dauert natürlich seine Zeit, bis man gemerkt hat, dass Alkohol wirklich eine Droge ist, nach der man schon bei dem Gedanken richtiges Verlangen bekommt.

Wenn man das nicht mehrmals pro Woche braucht, ist alles ok. Es sollte aber auch bei selten mal bleiben ist meine Meinung. Jeden Abend ein Glässchen Wein ist für mich Alkoholismus.

Was ich unnötig finde ist, dass sich die Leute am Wochenende beim Besaufen und Baggern hinter einer Fassade verstecken. Wie beim Maskenball. Ich stehe zu meiner Meinung und meinen Taten und hab das Alibi nicht nötig! Man kann seine Meinung auch nüchtern ändern und sagen, dass man nochmal nachgedacht hat und nicht die Ausrede benutzen "Weiß ich nicht mehr, ich war besoffen!".

Miranda Veracruz de la Hoya Cardinal!2010-11-27T08:24:58Z

Weil man teilweise damit nicht umgehen kann.

Ein Problem haben Alkoholsüchtige und Abstinenzler gleichermaßen - sie können nicht mit Alkohol umgehen. Sprich, sie haben ein irritiertes Verhältnis zum Alkohol. Zudem besteht ein Unterschied zwischen einem Alkoholiker und einem Alkoholsüchtigen.

Andere haben schlechte Erfahrungen mit Alkohol gemacht und sind mitunter traumatisiert.

Alkoholiker ist man, sobald man eben Alkohol trinkt (so wie ein Raucher eben raucht), ganz unabhängig von der Menge. Alkoholsüchtig ist man hingegen jedoch, sobald man die Alkoholmenge nicht mehr selbst unter Kontrolle hat.

Dieses gespaltene Verhältnis zum Alkohol ist schon phänomenal. Kaum jemand traut sich heute noch öffentlich zuzugeben, dass er alkoholische Getränke trinkt - dafür raucht "fast jeder". ;)

Absolut kein Alkohol zu trinken soll genau so ungesund sein, wie mehr als 2 Liter alkoholische Getränke pro Tag.

Vielleicht ist es einfach nur menschlich, dass viele kein vernünftiges Mittelmass finden können. - Die einen fahren zu schnell, die anderen zu langsam - so zieht sich das wie ein roter Faden durch sämtliche Bereiche des Lebens....

Wie sagte Paracelsus schon: "Es gibt kein Gift und es gibt kein Ungift, allein die Dosis macht die Wirkung aus". Und das lässt sich nicht unbedingt allein auf Alkohol beschränken. ;)

doitsujin752010-11-25T22:52:25Z

Ehrlich gesagt kann ich aus den Antworten nicht unbedingt herauslesen, dass die Abneigung größer wird.
Ich denke eher, dass man heute über die Gefahren aufgeklärter ist. Früher wurde nämlich mehr totgeschwiegen.
Da Alkoholismus aber ein ziemlich weit verbreitetes Problem ist, dürften Viele bei genauem Hinsehen auch Fälle in der Familie kennen.
Dabei geht es sicherlich nicht darum, anderen den Spaß zu verderben. Es ist vielmehr so, dass eben sehr viele Leute ihren Alkoholkonsum nicht unter Kontrolle haben oder auch nicht so charakterlich gefestigt sind zu wissen, wann Schluss sein muss. Gerade in jungen Jahren überschätzt man sich da maßlos.

Es gab Phasen in meinem Leben, da war ich über Monate am Wochenende hackedicht, teilweise sogar in der Woche. Da hätte mich nichts von abgehalten, wenn da nicht am nächsten Tag irgendwann das leichte Zittern begann. Ich war so zwischen 16 und 19, als ich ziemlich gebechert hatte. Im Nachhinein bereue ich es da nicht, dann rigoros den Schlussstrich gezogen zu haben und gar nichts mehr zu trinken.
Mit knapp 31 Jahren habe ich dann angefangen, aus reiner Lust gelegentlich ein Bier zu trinken und nicht, um besoffen zu sein. Auch heute noch schränke ich mich deutlich ein, weil ich weiß, dass man auch schnell abdriften kann.
Nach meiner Einstellung ist es schon problematisch, wenn man schon mit dem Vorsatz trinkt, etwas lustiger werden zu wollen, also quasi 'Funktionssaufen' betreibt. Das ist für mich die halbe Miete dafür potenziell auch draufkommen zu können.
Wenn ich ehrlich bin, dann zeigt mir auch meine eigene Erfahrung, dass ein überwiegender Teil der unter 25-Jährigen charakterlich nicht gefestigt genug ist, sich wirklich unter Kontrolle zu haben, wenn es hart auf hart kommt. Das muss nicht heißen, dass das überhaupt nicht möglich ist, nur einem überwiegenden Anteil traue ich das einfach nicht zu. So mancher lernt es halt auch nie, unabhängig vom Alter.

Ich will hier bestimmt nicht missionieren. Es muss schließlich jeder selbst mit seinem Leben klar kommen. Man muss aber verstehen, dass auch hier die User ihre eigenen, speziellen Erfahrungen gemacht haben, vielleicht selbst auf dem besten Weg zum Alkoholismus waren oder in der eigenen Familie Leute kennen, die sich wider besseren Wissens letztendlich totgesoffen haben.
Die haben dann eine etwas andere Perspektive, die nicht immer so spaßig ist. Sich selbst zu disziplinieren wirkt auch nicht gerade attraktiv, erfordert aber eindeutig mehr Willenskraft. Man muss auch nicht immer alles bis zum Limit ausreizen wollen.

Um noch auf manche Antwort dort einzugehen: Besoffene sind in der Tat oft aggressiver. Deshalb ist mir der Umgang mit bekifften Leuten manchmal lieber. An mir selbst mag ich heute beides nicht mehr, weil ich den Kontrollverlust nicht mag. Dazu habe ich mich bewusst entschieden. In jungen Jahren hätte ich eine solche Entscheidung allerdings niemals fällen können, weshalb ich Alkohol an sich auch als so gefährlich einschätze.

Grit2010-11-25T22:24:42Z

Nicht doch - es gibt ja glücklicherweise noch Leute, die genießen wollen.
Und können!

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