Der Wert des Chaos. Können neue Ordnungen nur entstehen, wenn ein gewisses Maß an...?
Unordnung herrscht ?
Unordnung herrscht ?
Schleier des Nichtwissens
Beste Antwort
Da ich gerade umziehe, würde ich diese Frage eigentlich gerne bejahen: Das Entstehen einer neuen Ordnung erfolgt erst nach einer Phase der Unordnung. Hoffe ich zumindest.
Zudem finde ich diese Überlegung recht sympathisch.
Aber philosophisch, z. B. wissenschaftstheoretisch, ist das nicht zwingend der Fall.
Neue Ordnungen können emergent auch auf vorherigen Ordnungen aufbauen, also auf diese angewiesen sein.
Neue Ordnungen mögen zwar auch gefunden werden, weil die bisherigen Ordnungssysteme nicht ausreichend waren (es also ein Restchaos gab), aber es gab auch Fälle, in denen die bisherige Ordnung als stimmig erachtet wurde, aber dennoch ein neues Ordnungsprinzip entwickelt und als plausibler erachtet wurde.
volvox
ja, und an Ordnung!
siehe Chaostheorie.
Zitat: Ein wesentliches Ergebnis der Chaosforschung ist die Entdeckung, dass chaotische Systeme trotz ihres langfristig nicht vorhersagbaren, scheinbar irregulären Verhaltens bestimmte typische Verhaltensmuster zeigen. Da sie bei völlig unterschiedlichen Systemen beobachtet werden, sind sie von universeller Bedeutung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Chaosforschung
nerone
Na klar - ich hasse Ordnung und Ordnungsfanatiker - die meinen, sie hätten ihr Leben "im Griff" - LACH
Armin Mok
Nein. Natürlich ist das Chaos nützlich, um einen radikalen Umbruch zu erreichen, aber nicht zwingend erforderlich. ich denke, es liegt daran, was zuvor war und was sich daraus entwickelt:
Nachdem ein Fuchs auf die Idee kam, den Tauschhandel einzuführen, war Chaos nicht notwendig, um sich weiter zum Geldhandel zu entwickeln. Interessant dabei ist auch, dass sich dies auch zurückentwickeln kann, wie man an Tauschmärkten oder Umsonstläden sehen kann.
Eine starre Struktur, die besonders auf Beibehaltung des Status quo ausgelegt ist, benötigt dieses Chaos in Form eines gewaltsamen Umbruchs (was nicht unbedingt physische Gewalt sein muss). Eine Diktatur kann z.B. fast nur so überwunden werden. Auf der anderen Seite ist es aber - mit Demokratie als Folge aus der Diktatur anscheinend durchaus möglich, wieder hier hin zurück zu kehren, wenn man den aktuellen Umfragen trauen darf.
Dennoch glaube ich, dass die meisten Umbrüche schlicht eine Entwicklung sind. So gibt es genügend Ökonomen, die glauben, dass auch der Kapitalismsu nicht das Ende der Fahnenstange ist, sondern nur ein derzeit vorherrschendes System ist. Und wenn man so auf die Auswirkungen des (Turbo-)Kapitalismus schaut, dann kommt das wohl nicht von ungefähr. Nun möchte ich nicht gleich Sozialismus schreien, sondern glaube eher an eine immer größer werdende Nachfrage nach bspw. solidarischer Ökonomie.
idril_arien
Nur kleine Geister halten Ordnung, das Genies überblickt das Chaos.
Oder: Wo ich bin herrscht Chaos, aber ich kann nicht überall sein.