Wollen die Menschen keine Eigenverantwortung übernehmen?
Gestern sah ich eine Reportage im ZDF über Naturkatastrophen in Afrika. Ein einheimischer wurde interviewt und sagte: „Die Welt kann uns doch nicht sterben lassen“ Er kam erst gar nicht auf den Gedanken, dass die Einheimischen auch selber einen Teil dazu beitragen müsse, damit es ihnen besser geht. (Geburtenrückgang, Hygiene falsche Agrarwirtschaft usw.)
2010-08-15T04:58:48Z
Ist es nicht besser ihnen zu helfen ein soziales Netz aufzubauen als nur zu spenden?
2010-08-15T05:22:00Z
Denilson Ich glaube die Menschen wollen sich nicht helfen lassen. E sind ja viele Sozialhelfer dort, die versuchen ihnen zu helfen. Sie zeigen ihnen ja Beispiel mit einfachen Mitteln ihre Hygiene zu verbessern, immer alles den westlichen Ländern in die Schuhe zu schieben ist zu einfach.
2010-08-15T07:20:06Z
Wenn ich lese sie zeugen Nachwuchs um versorgt zu sein finde ich es makaber, wenn die Menschen genau wissen ihre Nachkommen müssen in Armut leben. Ist das nicht eine etwas egoistische und verantwortungslose Einstellung?
2010-08-16T04:55:36Z
Interessante Antworten dabei, Danke
paradox2010-08-15T04:50:21Z
Beste Antwort
Doch, ich denke schon, dass sie Eigenverantwortung übernehmen wollen, wir sollten uns jedoch mit dem Gedanken vertraut machen, dass das Spendenwesen die einheimische Wirtschaft in den Ländern dort ausblutet und zerstört. Niemand, der beispielsweise Kleidung produziert, ist konkurrenzfähig, angesichts der billigen gebrauchten Kleidung aus Europa, die dort auf den Märkten angeboten wird. Kleidung, die wir irgendwann in guter Absicht und mit bestem Gewissen in Altkleidercontainer geworfen haben. Bekannt wurde auch die Geschichte von den überzähligen europäischen Tiefkühlhähnchen, die dort verkauft werden, und die die einheimische Landwirtschaft unrentabel machten, weil die einheimischen Bauern plötzlich ihre eigenen Waren nicht mehr loswurden oder für einen Preis verkaufen mussten, mit dem die eigenen Kosten nicht mal ansatzweise gedeckt werden können. Und so geht das weiter, unser Schrott, alte Autos etc. wird dort noch billig verscheuert, während die einheimische Wirtschaft keine Chance hat, auf die Füße zu kommen. Bemerkenswerterweise leben nur die Völker in Afrika einigermaßen vernünftig, die verhältnismäßig wenig Kontakt zur Zivilisation haben, die ihre tradtionelle Landwirtschaft weiterhin betreiben, die oft auch noch nomadisch leben. Es gibt manchmal so Reportagen über diese (oft als geheimnisvoll deklarierten) Völker und deren Lebensweise, an der sie unbeirrt (bisher) festhalten. Und dann versuche mal auch nur im Hintergrund ein einziges Kind mit diesem sogenannten „Hungerbauch'' zu finden. Da von falscher Agrarwirtschaft zu reden, ist schon sehr...westlich.
Zum Nachtrag: Da ich mich jetzt nicht unnötig wiederholen möchte und es durchaus Möglichkeiten gibt, Hilfe zur Selbsthilfe und Eigenverantwortung zu geben, erlaube ich mir mal mit einem Link auf eine andere Frage zu einem verwandten Thema, um auf meine gegebene Antwort zu verweisen: http://de.answers.yahoo.com/question/index;_ylt=An6TO9sksUCDUKrYwgIFQvMJCgx.;_ylv=3?qid=20100812144539AANryDg&show=7#profile-info-x4QVfchEaa Auf der dort als Quelle angegebenen Seite von kiva.org findest du unzählige Beispiele eigenverantwortlichen Handelns in Afrika.
Ich sage nur eines: "gib einem Menschen einen Fisch, und er wird fuer einen tag lang satt. gib ihm eine Angelrute, und er kann sich selbst versorgen" weiss nicht wer das sagte aber ich denke so.. spenden ist schoen und gut aber man muss das problem beseitigen... die das Resultat veraendern zu versuchen...
einer der an rohstoffen reichste kontinent ist nicht in der lage seine menschen zu ernähren.
die ursachen liegen im imperialismus, die gröÃten konzerne der welt haben afrika unter sich aufgeteilt und wetteifern in der maximierung der ausbeutung.
ihre "entwicklungshilfe ", ist nur ein vorwand zur eigenen machtaufteilung.
die aufhetzung der völkergruppen gegeneinander und die propagierte spaltung sind ihre werkzeuge.
ihre "humanitäre hilfe", nur ein lendentuch um ihre menschenverachtende handlung zu verdecken.
nur durch die abschaffung von imperialismus wird afrika souverän.
Die Option Selbsthilfe besteht für viele dieser Menschen nicht mehr. Sie werden auch oft nicht erreicht und sterben, sogar wenn man ihnen helfen möchte, aus einer Vielzahl von Gründen. Die dauernde Mangelernährung unterdrückt ds Immunsystem, die dauernde Nässe greift die Haut an und führt zu Hautproblemen bis hin zum Nässebrand, einer Sepsis durch den Massenangriff von Bakterien auf die geschwächte Hautoberfläche. Trinken des Flusswassers(es ist meist kein anderes da) führt zu Durchfall bis hin zur Cholera. Abkochen ist kaum möglich(Es ist ja alles naÃ, die KochgefäÃe sind verlorengegangen) Sich zu den Hilfsstationen durchzuschlagen dürfte bei dem Schlamm und den Ãberflutungen ohne Boot ebenfalls schwierig werden. Diese Flut wird Tausenden das Leben kosten.
Gegenüber der gigantischen Wirklichkeit (Hunderttausende sind betroffen) dürfte deine Kritik im Moment nicht sonderlich gut ankommen. Was du erwähnst, ist ein anderes Kapitel.
Doch, aber sie haben nicht das Wissen. Viele Afrikaner haben nie eine Schule besucht und wenn, dann lernen sie nur das Notwendigste. Auch haben sie nie gelernt, wie man Felder effektiv bewirtschaftet. Allerdings haben sie auch mit dem Klimawandel zu kämpfen. Wenn wo jahrelang Regen fällt, so kann auch nichts mehr wachsen. Armut bedingt immer Geburtenexplosion. Einmal gibt es Aufklärung und Wissen über Verhütung. Leider definieren sich viele afr. Männer in ihrer Männlichkeit, in dem sie viele Kinder haben. Daneben sind Kinder immer noch die Altersvorsorge für Afrikanern. Je mehr Kinder, desto besser die Altersvorsorge. So meinen sie. Es gibt in weiten Teilen Afrikas so gut wie kein Rentensystem.
Spenden sind in der Tat sehr umstritten. Ich meine, man sollte nichts mehr für Afrika spenden, ohne vorher die Organisation genau unter die Lupe zu nehmen. Denn es hilft nur Hilfe zur Selbsthilfe. Also Ackerbau lernen, Verhütung. Denn viele Afrikaner verliesen sich zu sehr auf dem Westen und vergaÃen dabei, sich selber zu versorgen. Es wäre wichtig, ihnen zu helfen, ein einfaches Rentensystem aufzubauen.