Fragwürdiger Spitzenplatz für Deutschland?

Über 20 Prozent der deutschen Beschäftigten sind laut einer Studie Geringverdiener. Mehr noch: Die Zahl derer, die von ihrem Lohn kaum leben können, wächst so schnell wie in keinem anderen Land.
In Deutschland erhalten mehr als zwei Millionen Beschäftigte einen Bruttostundenlohn von weniger als sechs Euro. Das berichtet die „Berliner Zeitung“ vom Dienstag und beruft sich dabei auf eine Studie des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) an der Universität Duisburg-Essen. Besonders verbreitet seien die Mini-Löhne in Ostdeutschland. Dort erhielten fast 13 Prozent der Beschäftigten Stundensätze unterhalb der 6-Euro-Grenze.

„Das Lohnspektrum in Deutschland franst zunehmend nach unten aus“, schreiben die IAQ-Forscher dem Blatt zufolge. So hätten im Jahr 2008 rund 830 000 Menschen weniger als ein Drittel des Durchschnittseinkommens erhalten. In Westdeutschland habe dies einem Stundenlohn von weniger als 4,75 Euro pro Stunde entsprochen, im Osten von weniger als 3,42 Euro.

Arbeit muß sich Lohnen ,Herr Westerwelle ?

Für wen ,wen meint er ?

walter k2010-07-27T06:49:44Z

Beste Antwort

@allwissende Müllhalde - Nomen est Omen?
immerhin wird anders herum ein passendes Paar Schuhe daraus.
Die Produktivität (Wertschöpfung) sinkt doch nicht - sie ist in den letzten Jahrzehnten stetig und deutlich gestiegen, und tut dies auch heute - viel deutlich z.B. als die Lebenserwartung !
Allerdings ist der Anteil der Löhne am Anteil des Bruttosozialprodukts in dieser Zeit deutlich gesunken (seit 1970 von über 70 auf heute unter 60 %) - Gestiegen sind dagegen die Managergehälter und Spekulationsgewinne - die am Ende kaum mehr etwas mit der realen Wirtschaftsleistung zu tun hatten - das hat mit der guten Lobbyarbeit derer zu tun, die die entsprechenden Möglichkeiten haben. Man kann sich inzwischen leider fragen, ob sich Arbeit überhaupt noch rentiert.
@ "Ihr alle wollt hohen Lohn, aber alles billig kaufen"
auch hier wäre die Argumentation anders herum richtiger: Weil die Leute immer weniger Lohn zur Verfügung haben, bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, als in Billigmärkten einzukaufen.
Die Unternehmungen können Gewinn nur maximieren; indem sie entweder mehr Erlöse erzielen, oder indem sie Kosten sparen. Letzteres hat die Politik (vor allem unter rotgrüner Regierung) auf Druck der Wirtschaft möglich gemacht, indem der Billiglohnbereich eröffnet wurde - und indem nun die Billiglohn-Menschen gegeneinader ausgespielt werden - auch mit Hilfe der Verdummungsmaschinerie - die von wem bezahlt wird? Richtig: von uns selbst (über die Werbeindustrie und vom Gebührenzahler).

Am Ende noch ein gemeiner Intelligenztest:
Deutschland ist nicht nur EU-Klassenprimus im Billiglohnbereich, sondern auch beim Export !
Was hat das eine nun mit dem anderen zu tun?
Nein, es geht mir weniger um Fragen von falschem Geiz oder Ehrgeiz, immer und überall erster oder besser als alle anderen sein zu wollen - letztendlich auf Kosten der Zivilgesellschaft; sondern darum, wie man möglichst dumme Billiglöhner nun auch noch dazu bringt, für den Schaden jener EU-Länder aufzukommen, welche mehr importieren als exportieren? (Wir erinnern uns: Es kann keinen weltweiten Exportüberschuss geben - es wird aber so getan, also ob)

Anonym2016-12-09T01:23:15Z

Vorbehaltlose Zustimmung meinerseits, wobei ich auf der anderen Seite anerkennen muss, dass die Frau Größe zeigt. Sie hat Mist gebaut, aber guy erlebt es zu selten, dass jemand auch dazu steht. Meine Hochachtung darum...

hulga2010-07-27T06:31:59Z

den spitzenplatz nehmen unsere politiker gern für sich in anspruch.
das wir mit unseren lohngefüge, das schlußlicht sind, das wird unter den tisch gekehrt.
warum kämpfen die gewerkschaften nicht mehr um einen mindestlohn, von dem die menschen leben können?
den politikern fehlt es an einsicht, das kann wohl kaum ein arbeitnehmer verstehen.
von westerwelle konnte niemand anderes erwarten, aber dass die anderen sog. volksparteien, sich dem anschließen, dafür fehlt mir jegliches verständnis!
es regiert eben doch das kapital und unsere politiker sind deren vassalen oder gar lobbyisten.
die gehören alle weg und den kleinen parteien sollten die wähler ihre stimmen geben, denn schlechter kann es fast nicht noch werden.
@
ansonsten schließe ich mich den ausführungen von Lupa an.

?2010-07-27T01:11:38Z

wie Lord Wrapping schon sagte, wird der Preis für Arbeit durch Angebot und Nachfrage bestimmt.
Es wäre sinnvoll, wenn die Dauerkritiker hier mal ein Grundlagenseminar in Volkswirtschaft besuchen würden. Dann wüssten die nämlich, dass der Stundenlohn von verschiedenen Faktoren abhängt, u.a. von der Wertschöpfung. Und solange immer bei immer mehr Jobs die Wertschöpfung sinkt, und zwar durch die Billigmentalität der gleichen Kritiker, die hier ihre Tiraden ablassen, wird sich nichts ändern!
Ihr alle wollte hohen Lohn, aber alles billig kaufen. Dass das nicht geht, begreift jeder óhne Scheuklappen. Ich würde als Unternehmer gerne höhere Löhne bezahlen, aber die Kunden zahlen nicht mehr für die Dienstleistung, da hier in Deutschland und bei Clever tatsächlich geglaubt wird, dass man für immer weniger Geld die gleiche Leistung bekommt.
Ihr schiesst Euch alle selber ab. Da der Betroffene selbst die Schuld immer nur bei anderen sucht, kommen solche Kommentare wir hier bei heraus. Ignoranz löst kein Problem. Kauft keinen Mist mehr, sondern Qualität aus Deutschland und schon können die Leute hier besser bezahlt werden.
Aber wer 2 T-Shirts für 1,99 bei KIK kauft, fordert dann hohe Löhne für die Verkäufer dort und bestimmt auch für die Baumwollbauern, die Spinnereien, die Färber, die Drucker, die Wasseraufbereiter, die Transporteure, die Grosshändler...die leben alle erstklassig von ein paar Billigst-shirts
blöd gelaufen! Und nun DR, damit der Realitätsverlust aufrecht erhalten bleiben kann.

Anonym2010-07-27T00:05:55Z

westerwelle ? : mehr bretto vom nutto.....

Weitere Antworten anzeigen (12)