Wie flexibel seid ihr beim Umdenken, beim Vollziehen eines Perspektivenwechsels ?

Wenn es ums Lernen von etwas Neuem geht,
ist das weniger problematisch.

Schwieriger ist ein Umdenken oder
ein Perspektivenwechsel,
einen Neuansatz zu finden, wenn man merkt, dass es nicht gut tut oder man sich in einer Sackgasse befindet.
Dem geht wohl meist eine Erkenntnis, ein schmerzhaftes Erleben voraus.

Das ist mir aber auch schon geglückt und es war eine echte Befreiung.

Habt ihr da auch Erfahrungen gemacht ?

Maeve Dragon2010-06-09T20:39:09Z

Beste Antwort

Ich bin da relativ flexibel, aber nicht immer. Wenn etwas schon ziemlich lange einigermaßen gut gelaufen ist, macht sich die Macht der Gewohnheit breit. Und dann kostet es schon eine ganze Menge Kraft und Aufmerksamkeit, plötzlich umzudenken.
Aber noch schwieriger ist es dann, den neuen Weg auch weiterhin zu beschreiten.
Fakt ist: Je kürzer eine Situation angedauert hat, bevor ein Wechsel stattfinden musste, desto flexibler kann ich damit umgehen.
Wenn sich die Gewohnheit eingeschlichen hat, muss ich mich zu einem Wechsel zwingen.

Anonym2010-06-11T11:44:07Z

Wenn ich nicht "umdenken" könnte wäre ich wohl ein starrsinniger und verbohrter Mensch, der nur von sich selber überzeugt wäre. Auch eigene Fehler können zum Umdenken animieren, soweit man sie erkennt.

nerone2010-06-10T13:03:32Z

Nun, wenn die Situation eindeutig ist, kann ich schon umdenken und Perspektiven wechseln. Nur dumme Menschen verharren in einmal festgelegten Meinungen und Vorurteilen.
Erfahrung: Mein Nachbar erzählte mir, wie die deutsche Wehrmacht ihn als keinen Jungen samt seiner Familie (Vater und fünf kleine Kinde,r darunter ein Baby) von Frankreich zurück ins Elsass mitnahm auf dem von den Alliierten bombardierten Rückzug. Die Mutter war von der französischen Résistance ermordet worden (weil sie blond war und deutsch sprach, da sie Schweizerin war und der Vater die Deutschen mit Gemüse beliefern musste).
Das hat mein Geschichtsbild ("heilige" Résistance, widerliche "Boches" = Deutsche) ganz gehörig durcheinander gewirbelt - und tut es immer noch.
Der Abschied vom Schwarz-Weiss-Sehen fällt manchmal sehr schwer. Dann merkt man, dass vieles eben "nur" grau ist - und viel differenzierter.

Anonym2010-06-10T08:29:22Z

auch ein Zeichen von Umdenken?? http://www.youtube.com/watch?v=nJ1BDvQiIxo mal von der anderen Seite betrachtet....

Jocolibri2010-06-10T05:46:18Z

Ja - ich denke mal, das ich superflexibel bin, wenn ich es als stimmig empfinde.
Flexibel, wenn ich es für interessant halte und es ausprobieren möchte
Unflexibel, wenn mir etwas zuwider läuft und andere meinen das muß so sein.
Starr/k wenn es um aktive Unterdrückung abhängiger Ohnmächtiger geht.

Dein Zusatz bezüglich etwas Neuem ist ja klar, ohne Vorbehalte ist es leicht etwas anzunehmen.
Das ist die Kunst der Kinder, die Vorbehaltlos das annehmen, was ihnen gefällt und nützlich erscheint und untergründig das annehmen, was ihnen aufgezwungen wurde um es bei gegebenen Anlaß weiterzugeben.

Warum sollte man denken, das ein Perspektivwechsel nicht gut tut ?
Weil die anstehende Perspektive weh tat und als traumatisches Drama endete ?
Weil zum wiederholten Mal sich immer die gleiche Verwicklung anbahnt ?

Gerade dann ist es wichtig, sich Unterstützung von mitfühlenden Menschen zu holen, um die Tränen, die Wut und die Verzweiflung loszulassen und die Ursachen, Wirkungen und Folgen wahrzunehmen die hier beachtet werden wollen, bevor man sich Neuem zuwendet.

Die Flucht in Neues, der fortwährende Trieb sich in Abenteuer und Reichtum zu flüchten um die erlebte und erlittene Armut und Eintönigkeit auszugleichen wird übertrieben genauso krampfig wie das Gegenteil und wenn die Kräfte nachlassen wäre es schön wieder aufgefangen und verstanden zu werden.
Um sich selbst wieder lieben und schätzen zu lernen.
LG Jo

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