Wie kann man denn 'andere' entschuldigen, wenn die Schuld und damit auch Verantwortung nicht...?
bei einem selbst liegt ?
Ebenso merkwürdig ist doch auch ein "Fremdschämen" ?
bei einem selbst liegt ?
Ebenso merkwürdig ist doch auch ein "Fremdschämen" ?
Jocolibri
Beste Antwort
Wer immer noch an die Existenz von Schuld glaubt ist selber "schuld" :-))
Schuld ist nur eine Verdeckung und Verschiebung der umfassenden Verantwortung aller auf einzelne Opferlämmer und Sündenböcke.
Demnach entfällt alle "Entschuldigung", ebenso wie "Schämen" völlig unangebracht sein sollte und nur die Folge von irrsinnigen Vorgaben und übergriffigen Schuldzuweisungen ist.
"Merk Würdig", ja so ist das Verhalten, das dieses althergebrachte System immer noch hervorbringt, obwohl seit Jahrtausenden klar ist wie wenig dies hilft.
Daher sollte sich bereits in der Wortwahl entscheidendes ändern.
LG Jo
whyskyhigh
gar nicht
nerone
Richtig - "Fremdschämen" finde ich nun so was von doof
chiophan
Hallo,
nun, wenn mir das Tun eines Anderen zum Nachteil ausgelegt werden könnte, weil ich mit dem Menschen näher verbunden bin. Dann entschuldige ich mich auch für den Menschen, wenn sein Anstand nicht ausreichend vorhanden ist, oder seine Verlegenheit zu groà ist.
reGnau
Ich habs mich zeitweise wirklich für die öffentliche extralaute Pupserei meines Vaters geschämt. Vor allen Dingen, wenn er zusammen mit mir und meinem Mann in den Strassen der Stadt mit Absicht einen extralauten hat fahren lassen.
Ich muss ehrlich sagen, ich hab grundsätzlich dann gesagt, dass ich diesen Menschen nicht kenne, denn ich finde sowas echt absolut beschämend, wenn jemand sowas mit Absicht und dann auch noch öffentlich macht.
Mittlerweile lebe ich GOTT SEI DANK nicht mehr im gleichen Ort und ich muss ehrlich sagen, sollte mein Mann jetzt die gleichen Töne anfangen, wie mein Vater, dann wäre das wirklich für mich ein Grund ihm ne echte Ohrfeige zu verpassen, denn eines muss ich ja mal los werden: Ãber mich wird/wurde grundsätzlich gelästert, wenn ich, weil ich am Arbeitsplatz gerade einen Kunden hatte und gerade nicht wirklich zur Toilette gehen konnte, weil meine "lieben Kollegen" ja dauerhaft stundenlang am stillen Ãrtchen und im Lager sich aufhielten, um Schwätzchen zu halten, dann eben zusehen musste, wie ich es gebacken bekomme da möglichst still die angestaute Luft abzulassen!
Also sorry, aber ich finde es hat alles seine Kehrseite. Im Grunde genommen hätte ich damals in dieser Situation wirklich mal möglichst Laut und Deutlich müssen einen fahren lassen, damit die lieben Kollegen, die Heerschar aller Lästermäuler mal wirklich nen Grund hat, die Nase zu rümpfen und mir dann letztendlich auch gepflegte Klopausen zuzugestehen.
Ganz ehrlich: Mittlerweile bewundere ich meinen Vater dafür, dass der sich so öffentlich dazu hat hinreissen lassen und ganz ehrlich: sollte ich noch einmal in diese Verlegenheit gebracht werden, dann kann ich wirklich absolut gut Kontern, denn einerseits ist das laute Pupsen (auch bei mir!) nicht wirklich gerne gesehen, andererseits: Wenn es Kollegen gibt, die es grundsätzlich trachten zu verhindern, dass man selber mal auf die Toilette geht, dann finde ich, ist das eine gute Möglichkeit, denen wirklich klar zu machen, dass sie ja schliesslich nicht wirklich um ihre Kollegen, sondern ausschliesslich egoistischerweise bloss um ihr eigenes Wohlergehen kümmern...
Im Grunde genommen muss ich ehrlich sagen, hab ich damals den Sinn dessen nicht wirklich sehen wollen, aber mittlerweile muss ich ehrlich sagen, habe ich es wirklich auch von einer anderen Seite her zu betrachten gelernt, denn, wenn es auf die eine Weise den anderen nicht beizubiegen ist, dann muss es eben auf die weniger manierliche Weise gehen.
Deswegen hab ich mittlerweile das Fremdschämen zum grössten Teil auch abstellen können, denn es ist ja nicht mein Bier und ausserdem sehe ich keinen Grund, mir über andere das Maul zu zerreissen.