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Wie kann man denn 'andere' entschuldigen, wenn die Schuld und damit auch Verantwortung nicht...?

bei einem selbst liegt ?

Ebenso merkwürdig ist doch auch ein "Fremdschämen" ?

10 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Wer immer noch an die Existenz von Schuld glaubt ist selber "schuld" :-))

    Schuld ist nur eine Verdeckung und Verschiebung der umfassenden Verantwortung aller auf einzelne Opferlämmer und Sündenböcke.

    Demnach entfällt alle "Entschuldigung", ebenso wie "Schämen" völlig unangebracht sein sollte und nur die Folge von irrsinnigen Vorgaben und übergriffigen Schuldzuweisungen ist.

    "Merk Würdig", ja so ist das Verhalten, das dieses althergebrachte System immer noch hervorbringt, obwohl seit Jahrtausenden klar ist wie wenig dies hilft.

    Daher sollte sich bereits in der Wortwahl entscheidendes ändern.

    LG Jo

  • vor 1 Jahrzehnt

    ja keiner ist schuld oder bestenfalls man selbst. das bringt kein licht ins dunkel.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Hört sich für mich irgendwie nach einer Art Beschützerinstinkt an, oder so als ob man dies aus Mitleid mit demjenigen oder Mitgefühl mit den anderen machen würde.. so nach dem Motto "sie wussten nicht was sie tun".. ich kenn das auch.

    Oft stellt man sich auch nur vor wie es wäre wenn man gerade selber derjenige wär, der etwas macht zB und meint dann es wär einem selber so peinlich, daß es ihm jetzt dann also auch peinlich sein müsste.. also etwas von sich selber auf andere projezieren..

    Hm.. gute Frage :-)

  • vor 1 Jahrzehnt

    ich denke das ist eine rein sprachliche Verzwicktheit.

    Man entschuldigt ja nicht andere, wie z.B. seine noch minderjährigen Kinder vom Unterricht aufgrund akuter physischer Abwesenheit, sondern bittet für andere um Entschuldigung.

    Die Entschuldigung erfolgt dann ja bei Gewährung vom Gläubiger.

    Das Fremdschämen hat ja noch die zusätzliche Note, dass die beschämten mit dem Schamverursacher eigentlich keine, oder allenfalls eine konstruierte Beziehung haben.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich habe die Frage nicht richtig verstanden. Warum soll ich nicht bei Menschen darum bitten dürfen, einen anderen zu entschuldigen? Es könnte sich z.B. um mein Kind drehen, das sein Verschulden nicht bemerkt hat - ich aber ja.

    Was hat das mit MEINER evtl. Schuld zu tun?

    "Fremdschämen" habe ich bisher noch nie gehört, bin auch schon 40 Jahre weg von Deutschland.

    Soll das heißen, dass ich mich schäme, wenn ein anderer etwas Anstößiges getan hat?

  • vor 1 Jahrzehnt

    Hallo,

    nun, wenn mir das Tun eines Anderen zum Nachteil ausgelegt werden könnte, weil ich mit dem Menschen näher verbunden bin. Dann entschuldige ich mich auch für den Menschen, wenn sein Anstand nicht ausreichend vorhanden ist, oder seine Verlegenheit zu groß ist.

  • vor 1 Jahrzehnt

    gar nicht

  • savage
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    grins... ich musste auch sofort an das "fremdschämen" denken, noch bevor ich deine details gesehen hatte. klar ist´s blöd, denn jeder sollte es eigentlich schon selber klarkriegen, wenn er mist gebaut hat. aber wenn es sich dabei um einen freund oder bekannten oder kollegen handelt, dann gibt es zwei möglichkeiten. entweder man meint es gut und will ihn in schutz nehmen, oder man hat angst, mit dem anderen in einen topf geworfen zu werden und befürchtet selber sanktionen...

  • nerone
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Richtig - "Fremdschämen" finde ich nun so was von doof

  • reGnau
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich habs mich zeitweise wirklich für die öffentliche extralaute Pupserei meines Vaters geschämt. Vor allen Dingen, wenn er zusammen mit mir und meinem Mann in den Strassen der Stadt mit Absicht einen extralauten hat fahren lassen.

    Ich muss ehrlich sagen, ich hab grundsätzlich dann gesagt, dass ich diesen Menschen nicht kenne, denn ich finde sowas echt absolut beschämend, wenn jemand sowas mit Absicht und dann auch noch öffentlich macht.

    Mittlerweile lebe ich GOTT SEI DANK nicht mehr im gleichen Ort und ich muss ehrlich sagen, sollte mein Mann jetzt die gleichen Töne anfangen, wie mein Vater, dann wäre das wirklich für mich ein Grund ihm ne echte Ohrfeige zu verpassen, denn eines muss ich ja mal los werden: Über mich wird/wurde grundsätzlich gelästert, wenn ich, weil ich am Arbeitsplatz gerade einen Kunden hatte und gerade nicht wirklich zur Toilette gehen konnte, weil meine "lieben Kollegen" ja dauerhaft stundenlang am stillen Örtchen und im Lager sich aufhielten, um Schwätzchen zu halten, dann eben zusehen musste, wie ich es gebacken bekomme da möglichst still die angestaute Luft abzulassen!

    Also sorry, aber ich finde es hat alles seine Kehrseite. Im Grunde genommen hätte ich damals in dieser Situation wirklich mal möglichst Laut und Deutlich müssen einen fahren lassen, damit die lieben Kollegen, die Heerschar aller Lästermäuler mal wirklich nen Grund hat, die Nase zu rümpfen und mir dann letztendlich auch gepflegte Klopausen zuzugestehen.

    Ganz ehrlich: Mittlerweile bewundere ich meinen Vater dafür, dass der sich so öffentlich dazu hat hinreissen lassen und ganz ehrlich: sollte ich noch einmal in diese Verlegenheit gebracht werden, dann kann ich wirklich absolut gut Kontern, denn einerseits ist das laute Pupsen (auch bei mir!) nicht wirklich gerne gesehen, andererseits: Wenn es Kollegen gibt, die es grundsätzlich trachten zu verhindern, dass man selber mal auf die Toilette geht, dann finde ich, ist das eine gute Möglichkeit, denen wirklich klar zu machen, dass sie ja schliesslich nicht wirklich um ihre Kollegen, sondern ausschliesslich egoistischerweise bloss um ihr eigenes Wohlergehen kümmern...

    Im Grunde genommen muss ich ehrlich sagen, hab ich damals den Sinn dessen nicht wirklich sehen wollen, aber mittlerweile muss ich ehrlich sagen, habe ich es wirklich auch von einer anderen Seite her zu betrachten gelernt, denn, wenn es auf die eine Weise den anderen nicht beizubiegen ist, dann muss es eben auf die weniger manierliche Weise gehen.

    Deswegen hab ich mittlerweile das Fremdschämen zum grössten Teil auch abstellen können, denn es ist ja nicht mein Bier und ausserdem sehe ich keinen Grund, mir über andere das Maul zu zerreissen.

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