Ist es ein trauriger Moment für Deutschland ?

Ich meine und sage ganz klar: JA !!

Ja, das ist ein trauriger Moment für Deutschland.

Aus sehr vielen Gründen bin ich ganz klar gegen jede Religion.
Sehe dabei aber auch, dass es Entwicklungen und Traditionen
gibt, die mit einem einfachen "ich bin nicht dafür" NICHT weg-
gewischt werden können.

In diesem Sinne haben die EKD und vor allem ihre bisherige
Vorsitzende Frau Dr. Margot Käßmann einen großen Wert
und viel Sinn für unser Land.

Dr. Margot Käßmann ist nach einem schlimmen persönlichen
Fehler von allen ihren Ämtern zurückgetreten - und das ist
ein sehr großer Verlust und damit ein trauriger Moment für
Deutschland.

Gerade in einer Zeit, wo wir von Menschen mit schlimmsten
persönlichen Schwächen in Politik und Wirtschaft und vielen
weiteren Institutionen sehr belastet sind, hat es einen be-
sondere Tragik, wenn eine der wenigen, sehr integren
Persönlichkeiten im öffentlichen Leben ihre Verantwortung
für die Gesellschaft aufgibt.

Es ist eben nicht jeder beliebig ersetzbar - Margot Käßmann
zu als eine ganz besondere Frau und ein außergewöhnlicher
Mensch zu verlieren, ist ein schlimmer Verlust.

Behalten müssen wir Politiker und Banker - um nur
zwei Bereiche zu nennen, die überflutet sind von
aus vielen Gründen fragwürdigen Personen.

In den Chefetagen der Banken - in allen Bereichen der
Banken - in allen politischen Parteien - besonders
schlimm in der rechtspopulistischen FDP - sitzen
Tausende Personen, die völlig bedenkenlos die
Würde anderer Menschen und ganzer Bevölkerungs-
kreise auf übelste Weise mit Füßen treten.

Margot Käßmann dagegen war ein helles Licht im
öffentlichen Leben unseres Landes. Sehr viele
Menschen, die ebenfalls große und besondere
Persönlichkeiten sind, stehen leider nicht in
der ersten Reihe. Ganz anders als solche
schlimmen weitgehend charakterlosen Individuen
wie Guido Haider-Westerwelle - um nur einen
der schlimmsten Menschenverächter zu nennen.

Ja, Margot Käßmann hat einen schlimmen persönlichen
Fehler begangen und es wäre ein weiter und sehr
schwerer Weg für Sie geworden - gerade weil die
charakterlosen Gesellen in Wirtschaft und Politik
ihr rücksichtslos das Leben schwer gemacht
hätten.

Sie hat diesem Wahnsinn, "perfekt" sein zu müssen, wenn
man Charakter hat, nicht standgehalten. Das kann man nicht
kritisieren - für ihre persönliche Entscheidung hat sie jeden
Respekt verdient.

Ich bin sehr traurig ...

Betty2010-02-24T15:03:29Z

Beste Antwort

Ja, ich finde es auch sehr traurig und kann es nicht ganz nachvollziehen. Sie ist eine aussergewöhnlich sympathische Frau.

Sie wird doch dafür geahndet, wie jeder Andere auch. Sie ist doch auch ein Mensch mit ganz "normalen" Bedürfnissen und Schwächen. Ich kann das zwar nicht entschuldigen, denn Alkohol und Auto ist für mich indiskutabel, aber sie hat etwas getan, was auch andere tun, sie bereut es sehr und wird dementsprechend bestraft.

Diese dämlichen Rücktritte von Ihren Ämtern kann ich leider, auch bei unseren Politikern, nicht nachvollziehen, denn auch jeder Andere hat einen Job und muss entsprechend weitermachen und mit den Konsequenten leben. Wenn ein Anderer seinen Job dann schmeisst, droht ihm eine Sperre der ALG-Zahlungen. Sorry...aber das passt, meiner Meinung nach, nicht. Ich hätte ihr mehr Rückgrat zugetraut und finde ihre Rücktritte übereilt.

LG
Betty

Anonym2010-02-27T17:57:35Z

Naja es geht so.

Die Bischöfin ist ja selbst schuld mit den Alkohol am Steuer.

primal eins2010-02-24T23:43:06Z

Das ist es . . . und. . .

Ich bedauere es unendlich, dass Frau Käßmann offensichtlich keine echten Freunde hat. Sie steht und stand als Mensch allein auf weiter Flur. Mein erstes Fazit aus der Sache.

Trotz aller Pro-Käßmann-Bekundungen des EKD fehlt mir die ganz klare Aussage "von oben": A l l e -für-Eine.

Gewünscht hätt ich mir, dass – gerade jetzt - eine Abgrenzung deutlich wird . . . im Hinblick auf die unsäglichen Straftaten, die international in der katholischen Kirche mittlerweile als ungeschriebenes Dogma gelten: Menschen sind der Kirche egal. Hauptsache, die Kirche mit ihrer – für mich sehr eigenwilligen - Interpretation von Moral und Ethik überlebt.

Nur wenige in exponierten Positionen vertreten wie Frau Käßmann einen für mich klar als humanistisch erkennbaren Ansatz: Hier stehen Menschen im Mittelpunkt, n i c h t das „Ich“ – und n i c h t die Kirche. Ich vermute, aus dieser Überzeugung ist sie letztlich konsequenterweise zurückgetreten.

@verdinad: In dem Zusammenhang stell ich ähnliche Überlegungen an wie du!

Hätte sie echte Freunde, wäre klar geworden: Über ihre Tat richtet die Justiz. Freunde nehmen sie als Anlass, mal über sich selbst nachzudenken und darüber, wie sie jemanden im Vorfeld schändlich allein gelassen haben, deren Stärke und Kraft eben nicht unendlich ist.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Menschen im näheren Umfeld von Frau Käßmann so unsensibel sind, dass sie deren Grenzen nicht erkannt hätten . . . Grenzen, die ihr selbst zu wenig bewusst waren. Wohl aber kann ich mir vorstellen, dass sich jede(r) gesagt hat: „Das ist doch eine gescheite Frau, die muss selber wissen, was sie tut . . .“ Und damit hat sich jede(r) fein bequem aus dem Schneider geredet.

Was wäre z. B. passiert, wenn sie bei der Fahrt durch einen Unfall ums Leben gekommen wäre? A l l e hätten sie geschrie(b)en: „Nein, das hätten wir nicht für möglich gehalten.“ Beliebtheitsstatistiken, Suizidspekulationen wären veröffentlicht worden . . .

. . . die Leute, mit denen sie zuletzt zusammen war und getrunken hat, wären moralisch angeklagt worden, kein Taxi gerufen zu haben . . .

. . . und jetzt?

Jetzt hat erst einmal ein klarer Verstoß gegen Datenschutzgesetze dazu geführt, dass ihre ohne Wenn-und –Aber nicht schönzuredende Tat von einer sensationslüsternen Masse in der Frühstückspause durch den Kakao gezogen wurde.

Apropos Datenschutz: Ab wie viel Promille werden erwischte AutofahrerInnen künftig namentlich in Presseberichten über Alk-Fahrten erwähnt . . . z. B. in ihren regionalen Heimatzeitungen?!

gebrauchsmaler2010-02-24T14:37:01Z

Frau Dr. Margot Käßmann hat eine STRAFTAT begangen !

Dann war das mit den katholischen Priestern ja auch nicht so Schlimm . Die haben doch nur an der falschen Stelle gestreichelt.

nerone2010-02-24T12:57:10Z

Nun, das mir dem Rotlicht war Pech. Die sollen doch mal Alkokontrollen im Bundestag machen - schon vor Mittag sind die Schluckspechte doch fast alle besoffen. + was die sonst noch schlucken, damit sie überhaupt funktionieren - will ich gar nicht wissen.

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