Haben die Sicherheitskräfte am Münchner Flughafen versagt?
Wie kann es sein, dass ein Fluggast einen Bombenalarm auslöst und einfach entkommt? Wegen einer schweren Panne war der Sicherheitsbereich des Münchner Flughafens am Mittwoch stundenlang gesperrt worden. Hunderte von Flügen hatten Verspätung, zahlreiche wurden annulliert. Nachdem das Sprengstoff-Erkennungsgerät bei dem Notebook eines bisher unbekannten Mannes angeschlagen hatte, griff der Reisende nach seinem Gerät und entkam samt vermeintlichem Sprengstoff. Ob es sich tatsächlich um Sprengstoff handelte, konnte bis jetzt nicht geklärt werden. Von dem Unbekannten fehlt jede Spur.
Gibt es Ihrer Meinung nach zu wenig Personal an den Kontrollschaltern, ist es schlecht ausgebildet oder lassen sich solche Vorfälle gar nicht verhindern? Schreiben Sie uns Ihre Meinung.
difra2010-01-21T12:07:27Z
Beste Antwort
Die dort eingesetzten Sicherheitskräfte kommen zum größten Teil von Leiharbeitsfirmen, und verdienen wie andere Wachleute auch lt. Tarifvertrag zwischen 6 und 7 Euro in der Stunde. Für das Geld würde ich mich auch nicht mit einem mutmaßlichen Terroristen auf eine körperliche Auseinandersetzung einlassen und dabei mein Leben aufs Spiel setzen.
Was mich auch stutzig macht; warum gibt es kein Bild einer Überwachungskamera von ihm? Gerade am Flughafen würde ich an jeder Ecke eine vermuten (ich fliege nicht viel, weiß daher nur das, was man über die Nachrichten erfährt). Taschen werden geöffnet und durchsucht, aber der Besitzer bleibt unerkannt? Das klingt ganz schön ironisch.
Wenn man schon davon ausgeht, daß mit Dingen wie Parfum ein Anschlag auf ein Flugzeug verübt werden kann, dann ist doch praktisch alles verdächtig. Die Vielzahl der gefährlichen Gegenstände und Materialien macht es m.E. unmöglich, echte Sicherheit herzustelllen. Diese wird eigentlich nur vorgetäuscht. Für mich wäre der Sicherheitsstandard ausreichend mit Stand vom Jahr 2000 wie er auf bedeutsamen Flughäfen (Heathrow, Frankfurt, JFK) seinerzeit üblich war. Natürlich mit Updates an den Detektionsgeräten. Außerdem sollte es keine unbeobachteten Winkel auf den Flughäfen geben (alles im Blickfeld des Security-Personals oder von Videokameras). Daß der Auslöser für den Alarm entkommen konnte ist schon peinlich. Aber vielleicht macht man das ja heute wirklich viel zu spannend mit all den Vorschriften und die Security verzettelt sich, statt die großen Aufgaben anzugehen.
Ja, sie haben versagt und mittlerweile hat man auch eine Kontrolleurin gefunden, die da vielleicht einen Augenblick nicht aufgepasst hat.
Das Dilemma hat allerdings nicht sie zu verantworten, sondern das komplette System: Wie kann es angehen, wegen einer Person das komplette Terminal abgeriegelt wird, Fluggäste wieder aus den Flugzeugen mussten und der ganze Flugbetrieb lahm gelegt wird. Das nenne ich mit Kanonen auf Spatzen geschossen!
Ich stimme dem zweiten Absatz der Frage zu: 100%ige Sicherheit kann und wird es nicht geben, Pannen hingegen schon. Diese aber sollte man mit Fingerspitzengefühl, Sinn und Verstand und nicht mit purem Aktionismus angehen.
Nur wegen dem einen versuchten Anschlag über Detroit wird jetzt Panik gemacht. Solche Zwischenfälle wie in Bayern gibts sicher öfter nur erfahren wir nicht alles.