Grundschule für Erziehungshilfe, würdet ihr euer Kind da einschulen?
Guten Morgen, mein Sohn 6 Jahre soll im Sept dieses Jahres eingeschult werden. Derzeit ist er in einem heilpädagogischen Kindergarten. Dieser Kindergarten hat nur 8 Kinder in der Gruppe. Mein Sohn hat Probleme sich in großen, kinderreichen Gruppen zu konzentrieren bzw. zurecht zu finden. Nun war ich gestern wegen der Schulberatung im Kindergarten und man riet mir, ihn nicht in der Regelschule (24 Kinder pro Klasse) sondern in der Wiichern-Schule zur Erziehungshilfe einschulen. Dort sind nur 11 Kinder pro Klasse. Nachmittags wird er heilpäödagogisch im Hort betreut. Der Schulstoff ist der gleiche wie in der normalen Grundschule. Also auch auf 4 Jahren. Mein Sohn hat bei seiner Vorschullehrerin einen Test gemacht, sein IQ ist angeblich bei ca. 110. Würdet ihr euer Kind in solche eine Schule für Erziehungshilfe einschulen? Hat der da nicht gleich einen "Stempel"? Oder lieber doch die Regelschule? Ich kann das schlecht beurteilen, angeblich hat er Probleme in großen Gruppen. Ich selber finde ihn auch lebhaft, aber so problematisch sehe ich es nun auch nicht. Ich wohne übrigens im Münchner Norden, nähe Hasenbergl.....
2010-01-08T05:59:57Z
Danke für eure Antworten. Es ist nicht nur, dass er lebhaft ist. Das Probelm ist auch, dass er im Alter von 2 Jahren seinen vater durch Suizid verloren hat und wohl auch damit zu kämpfen hat. Damals hat sich alles verändert, auch ich als Mutter hab mich nach diesem Schlag anders verhalten. Es war ein sehr schweres erstes Jahr danach....
briggid652010-01-08T00:23:54Z
Beste Antwort
Ich kann deine Bedenken sehr gut verstehen, mir ging es vor Jahren genauso. Mein Sohn war allerdings zuerst ganz normal eingeschult worden, aber in der 2. Klasse wurde es so schlimm, dass die Lehrer darauf drängten, dass er in die Grundschule mit Erziehungshilfe gehen soll, er sei hier nicht mehr tragbar. Ich habe mich anfangs mit Händen und Füßen gewehrt, da ich Angst hatte, dass er dann für immer mit diesem Stempel leben muss. Aber dann blieb mir nichts anderes übrig. Er hat diese Schule dann bis zum Hauptschulabschluss besucht, hat jetzt auch einen ganz normalen Hauptschulabschluss, aber dass er von dieser Schule kommt ist nicht grade ein Bonuspunkt. Allerdings muss ich heute sagen (und auch damals schon), dass es für ihn letztendlich besser war. Er wäre in einer normalen Schule untergegangen, er war dort der Klassenclown und bei allem was vorfiel, war er automatisch der Schuldige - unbesehen! Es war eine schlimme Zeit, an die ich nicht gerne zurückdenke!
Wenn Sie Probleme beim Erfassen einen Mann habe ich schlage vor, Sie versuchen mit dieser Methode http://freund.vorschlag.net ist ein guter Weg und hat bereits mit vielen Menschen gearbeitet
Ich kenne zwar nicht deinen Sohn, aber wird ja nicht ohne Grund einen heilpädagogischen Kindergarten besuchen. Also kann man davon ausgehen, dass er bestimmte Probleme hat. Somit wäre es für ihn deutlich besser, wenn er in eine Schule gehen würde, die besser auf ihn und seine Probleme eingehen kann. Dabei hilft es natürlich ungemein, wenn nur wenige Kinder in eine Klasse gehen, da du ja auch geschrieben hast, dass er Probleme damit hat, sich in einer großen Gruppe zurecht zufinden. Pfeif auf den "Stempel", dein Sohn wird es dir (wahrscheinlich) mit besseren Leistungen danken.
Erziehungsversager sind pädagogische Rohrkrepierer. Da ist es besser spät als nie fachliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen - bevor AUCH NOCH das Kind selbst unfähig bleibt, eigene Kinder zu erziehen!
Der Sohn meiner Freundin besucht auch so eine Schule. Zuerst war er allerdings in einer sogenannten "Diagnoseklasse" auf einer Förderschule. Ein Jahr lang. Da wurde er dann genau beobachtet, die Klasse war sehr klein, die Lehrer waren auch noch in Psychologie ausgebildet und nach einem Jahr stand für die Lehrer fest, dass er auf eine spezielle Schule mit Erziehungshilfe sollte. Die Eltern haben sich dagegen gesträubt. Sie wollten eben auch keinen "Stempel" für ihr Kind. Sie haben ihn dann -gegen die Empfehlung- in eine normale Grundschule einschulen lassen. Dort war er dann 2 Jahre lang. War eine schwere Zeit. Dreißig Kinder in der Klasse, keine individuelle Betreung. Der arme Kerl hatte es nicht leicht, war oft krank. Er hatte kleinen Anschluß an die Klassengemeinschaft, wurde verhaltensauffällig. Die Lehrer gingen dann nochmal auf meine Freundin zu. Seit einem Dreivierteljahr ist er jetzt auf so einer "Sonderschule mit Erziehungshilfe". Den ganzen Tag. Morgens um 7h wird er abgeholt und abends um 17h kommt er heim. Er ist wie verwandelt. Meiner Freundin und ihrem Mann blutet das Herz, ihn so lange in eine "andersartige" Schule zu schicken. Viele Menschen in ihrem Umfeld machen Erziehungsfehler dafür verantwortlich, dass er in so eine Schule muß. Direkt sagt das natürlich keiner.... So sind die Menschen. Du bist anders, als der Rest? Pfff.... Auf jeden Fall geht es ihm dort gut. Er hat inzwischen Freunde, geht gerne in die Schule, seine schulischen Leistungen haben sich rapide verbessert (auch er hat einen hohen iq). Er kann auf dieser Schule sogar den Realschulabschluß machen. Alles in allem ein guter Entschluß, ihn dort einschulen zu lassen. Was ich dir rate? Hör auf dein Herz! Wenn ihr euch dagegen sträubt, dann schicke ihn auf eine Regelschule. Aber beobachte den Kleinen gut und halte in regelmäßigen Abständen Rücksprache mit den Lehrern. Und lass dir die Option mit der "Sonderschule" offen. Er wird seinen Weg gehen. Wirst sehen. So oder so.