Was haltet ihr von folgender Theorie zum Verhältnis zw. Religion und dem menschl. Naturell?
Wenn der Mensch geboren wird und aufwächst, braucht er Zuneigung, Aufmerksamkeit, Bestätigung. Er braucht Regeln und Erziehung, sonst lebt er nach seinem Naturell - ein egoistisches, selbstsüchtiges Wesen von Natur aus.
Wenn das Kind nicht "brav" ist, schimpft Mama, beim Kind wird dadurch Stress erzeugt - unangenehme Gefühle! Da der Mensch jedoch stets bemüht ist, angenehme Gefühle zu haben, wird er sich je nach Stress fügen oder flüchten.
Kinder die trotz Schimpferei nicht "brav" sein wollen, haben ein Defizit an Aufmerksamkeit, Wertschätzung oder Liebe, daher denken sie unbewusst "das Falsche" tun zu müssen, wenn sie keinen anderen Weg finden die Aufmerksamkeit der Eltern zu erregen.
Zusätzlich lernt der Mensch im Laufe der Zeit, dass Lebewesen sterben - die Katze wird überfahren, die Oma stirbt, ein Nachbar stirbt usw.
Es wird ihm bewusst - auch ICH könnte sterben.
Der Überlebenswille meldet sich - man bekommt Angst.
Man möchte nicht sterben, der Gedanke ist unerträglich, der Tod jedoch unvermeidlich, egal wie man sich windet.
Nun tritt der Glaube und die Religion ins Spiel.
Das erlernte Verhalten und Spiel das man als Kind erlernt hat wird auf das Weltbild übertragen, das man als Erwachsener bildet.
Das Weltbild entspricht bei keinem Menschen der tatsächlichen Realität - es ist nur eine abstrakte Interpretation von Sinneseindrücken, Erfahrungen, Erlerntem usw.
Einerseits stellt die Religion "Regeln" auf, z. B. nicht herumzuhuren.
Andererseits ist um bei dem Beispiel "herumhuren"zu bleiben das Naturell des Mannes jedoch so ausgelegt, dass er bei einer schönen Frau in aller Regel einfach nicht widerstehen kann.
Seine "biologische" Aufgabe von Seitens der Natur bzw. sein tatsächlicher Lebenssinn ist die Erhaltung der Art, nicht mehr und nicht weniger - und genauso reagiert auch der gesunde Mann, er wird scharf und die Eier übernehmen das Kommando.
Jedoch ist leider die biologische Aufgabe die die Natur für ihn vorsieht (die Natur, die weder einen Gott noch Religion kennt) nicht in Einklang mit den erlernten religiösen Moral-Vorstellungen, und er bekommt Angst, zumal dem Probanden eingeredet wird, er werde schlimm bestraft, wenn er sich nicht an die religiösen Regeln halte.
Ewiges Schmoren in der Hölle! Ewige Verdammnis! Boahhh -ist das nicht grausam?
Um diesem massiven Stress zu entkommen muss er lediglich "parieren". Sich der Religion unterwerfen, beichten, sich taufen lassen, Jesus annehmen usw.
Tatsächlich fühlt sich ein "geläuterter Sündiger" (dem man jedoch zuvor einreden musste, dass er ein Sündiger ist, von Natur aus ist er das nicht) auch besser, wenn er die Illussion hat, "jetzt alles richtig zu machen". Es werden weniger Stresshormone ausgeschüttet, stattdessen eher Glückshormone. Er fühlt sich gesegnet und auf seinem neuen Lebensweg bestätigt. Bravo, da spricht ja garnichts dagegen, sich wohl zu fühlen. Nur wird er gleichzeitig auch ein "Sklave" und ist seiner spirituellen Führung ausgeliefert. Wenn diese nämlich auf die Idee kommt, Zahnstocher zu benutzen wäre eine Sünde, wird er wohl keine mehr benutzen, da er diese Botschaften annimmt als wären sie wahr. Würde er Zahnstocher benutzen hätte er ein verdammt schlechtes Gewissen. So können sie eigentlich fast beliebig mit ihm herumspringen, Glück empfindet er nur wenn er gehorcht, er wurde entsprechend dressiert.
Bedarfsweckung und Bedarfsdeckung!
Da wo vorher kein schlechtes Gewissen war wird systematisch eines aufgebaut - um den Menschen zu knechten, zu manipulieren.
In die Rolle der schimpfenden Mama tritt ein imaginärer, strafender und beurteilender Gott, als dessen Sprachrohr sich die Religion präsentiert, die vom Unterbewusstsein des Opfers auch brav als Autorität akzeptiert wird.
Der Lehrmeister muss dabei nichtmal Gewalt anwenden - die Vorstellung der Bestrafung nach dem Tode reicht bei den meisten Menschen völlig aus, sie unter Kontrolle zu halten.
Das Unterbewusstsein macht da garkeinen Unterschied, ob jemand tatsächlich ausgepeitscht wird, oder ob man ihm glaubhaft versichert dass er nach dem Ableben in einer ewigen Hölle schmoren oder verdammt sein wird.
Es werden Stresshormone freigesetzt, man bekommt Angst und ein ungutes Gefühl.
Sie werden zwar oftmals dennoch gegen die Regeln verstossen und z. B. fremdgehen doch sie werden je nach religiöser Konditionierung ein immens schlechtes Gewissen haben und Erlösung und Heil suchen - und das finden sie ja z. B. in Jesus, der ja angeblich für sie am Kreuz gestorben ist. Bumm - das System steht.
Die grossen Religionen bzw. ihre Führer wissen recht gut, wie der Mensch tickt. Viele Religionen sind auch eine Art "Selbstläufer" der sich im Laufe der Jahrhunderte eine erstaunliche Eigendynamik, zahlreiche Abspaltungen, Sekten und neue Glaubens-Triebe hervorbrachte.
Das Schema ist eigentlich immer das gleiche - es wird einem erzählt was man alles falsch macht und welche Strafe einen erwartet, gleichzeitig bekommt man