Was macht die Landesregierung von NRW doch alles für meine Sicherheit?

Question

Da Fragen mit Link meist hängenbleiben, hier der Originaltext:
Verkehr

In der Rheinischen Post vom 4. August 2009 wird im Kommentar 'Neben der Spur' darauf hingewiesen, dass das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein Westfalen "an Autobahn-Raststätten in des Ministers Namen (Anm.: Lutz Lienenkämper) Broschüren verteilt, auf denen LKW-Fahrern der Tipp gegeben wird, 'Clever fahren, Unfälle vermeiden' - und zwar in Blindenschrift." Die Broschüre hat die Bestellnummer V-540. Nun hat die Landesregierung geantwortet, lesen Sie auf der nächsten Seite weiter.

Kleine Anfrage 3512 des Abgeordneten Bodo Wißen, SPD
„Neben der Spur – Broschüre für LKW-Fahrer in Blindenschrift“
Drucksache 14/9674

Der Minister für Bauen und Verkehr hat die Kleine Anfrage 3512 mit Schreiben vom 10. September 2009 namens der Landesregierung im Einvernehmen mit dem Innenminister und dem Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales wie folgt beantwortet:

Vorbemerkung der Landesregierung

Das Ministerium für Bauen und Verkehr möchte niemanden von der Information ausschließen, mit welchen Inhalten es sich befasst – auch Sehbehinderte nicht.

Deshalb werden seit Anfang des Jahres 2008 sämtliche gedruckten Broschüren des Ministeriums mit einer Prägung in Braille-Schrift auf der Titelseite produziert. Zu lesen ist der Titel der Broschüre und die Internet-Adresse des MBV. Auf www.mbv.nrw.de lassen sich die Publikationen dann als barrierefreie pdfs von Screenreadern lesen, wenn die entsprechende technische Ausstattung bei den Nutzerinnen und Nutzern vorliegt.

1. Als wie groß schätzt die Landesregierung die Zielgruppe für diese Broschüre ein?

Die Broschüre „Clever fahren, damit Sie sicher ankommen“ hat als Ziel¬gruppe LKW-Fahrer und deren dienstliches und privates Umfeld. Jeden Tag sind auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen durchschnittlich 8.100 LKW (ab 3,5 t zul. Gesamtgewicht, einschließlich Busse) unterwegs (Stand: 2005).

2. Wie hoch ist die Auflage dieser Broschüre?

70.000 Stück.

Findet ihr das nicht hochgradig rücksichtsvoll?

Gerd · Accepted Answer

ich finde es ausgesprochen sozial und behindertenfreundlich, dass blinde LKW-Fahrer nicht von der Gesellschaft ausgeschlossen werden...



*klatschankopp*... *g*...

Nostradamus · Answer

Dann will ich die zweite SpaÃbremse sein.

Im Ansatz ist es Unsinn BroschÃ¼ren fÃ¼r eine bestimmte Gruppe die hoffentlich nicht blind ist auch in Blindenschrift zu lesbar zu machen, auch wenn es nur der Titel ist.

Wenn aber alle BroschÃ¼ren eines Ministeriums so hergestellt werden, wÃ¤re es unsinnig da eine Vorauswahl der Publikationen zu treffen, wer darf was lesen. Hier wÃ¤ren jetzt die Blinden ausgegrenzt. Bei einem anderen Thema wird dann wieder entschieden ob jemanden Ã¼berhaupt die Information gegeben werden soll.

Informationsfreiheitsgesetz,
Das Gesetz gewÃ¤hrt jeder Person einen voraussetzungslosen Rechtsanspruch auf Zugang zu amtlichen Informationen von BundesbehÃ¶rden. Eine BegrÃ¼ndung durch Interesse rechtlicher, wirtschaftlicher oder sonstiger Art ist nicht erforderlich.
http://de.wikipedia.org/wiki/Informationsfreiheitsgesetz

FÃ¼r mich ist das ein wichtiges Gesetz das mir keiner vorschreiben darf ob die Information fÃ¼r mich interessant ist oder nicht.

Abschneiden von Personengruppen ist ein VerstoÃ gegen dieses Gesetz.

Nachtrag:
Nachtrag:

Es wurde gelesen wo die BroschÃ¼ren verteilt werden sollen, und ich nehme an das kein einziger EmpfÃ¤nger blind ist. Es Ã¤ndert nichts daran, wird hier eine Ausnahme gemacht, lÃ¤sst die NÃ¤chste nicht lange auf sich warten.

Zudem was soll es bringen auf die Blindenschrift zu verzichten, der Maschine ist es egal ob sie die Punkte auch noch prÃ¤gt oder nicht. So 70 000BroschÃ¼ren 4 Seiten kosten um die 2000€ . Da kostet der Entwurf einiges mehr.

Schleier des Nichtwissens · Answer

Auch wenn ich hier die SpaÃbremse bin:

Ich finde das ganz gut so, wie es ist. Ich interessiere mich auch fÃ¼r die Belange und Probleme der LKW-Profis, obwohl ich nur die alte Klasse 3 habe und beim Fahren eines 7,5-Tonners an meine fahrerischen Grenzen gestoÃen bin. Ich interessiere mich auch fÃ¼r die Probleme von AnÃ¤sthesisten, Krankenschwestern, Floristen etc, auch wenn ich diese Berufe mit groÃer Sicherheit und zum Wohle der Betroffenen niemals ausfÃ¼hren werde. Ãhnlich dÃ¼rfte es Blinden gehen.

GruÃ

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