Wann sollen ältere Autofahrer/innen den Führerschein abgeben?

Zur Zeit aktuelles Thema (Menden ) : Wann sollen ältere Autofahrer/innen ihren Führerschein abgeben.Das kann man nicht einfach pauschal bestimmen,oder ?Wenn sich diese Herrschaften in einem stabilen gesundheitlichen Zustand befinden ,liegt doch nicht unbedingt ein Grund hierfür vor .Eine turnusmäßige Untersuchung ,in Ordnung . Wenn diese Leute ihren Führerschein selber abgeben ,sollten sie,z.B. vom "Staat" als - Belohnung- ein 2-Jahrestikett für Bus und Bahn bekommen .Wäre doch ein nettes Entgegenkommen ,oder etwa nicht ?

gebrauchsmaler2009-07-21T22:21:44Z

Beste Antwort

Ich bin selbst "einer" dieser betroffenen Autofahrer. Habe in den letzten 40 Jahren ca. 2,5 Millionen Km Unfallfrei als Reisebusfahrer zurück gelegt.

Ich plädiere für eine KOSTENLOSE Untersuchung alle 2 Jahre in den Jahren 50 - 65 J. und danach eine jährliche Untersuchung auf Sehfähigkeit, Reaktion und Gehöhr.

Ich lehne es aber strickt ab, nur des Alters wegen den Führerschein abzugeben.
Denn ohne F. ist auch ein alter Mensch nur ein halber Mensch.

Das Risiko Herzinfarkt ist kein Problem alter Menschen mehr, da es heute auch schon Jugendliche "erwischen" kann.

Ohne Führerschein bleibt nur das Fahrrad dann benötigt der alte Herr aber eine komplette Fahrspur!!
Oder das Elektocar das mit 5 Km/H den Verkehr blockiert ( er darf ja nicht auf den Radfahrweg , oder Bürgersteig).

Eine viel größere Gefahr geht meiner Meinung von dem ständig zunehmenden DROGENGENUSS aus !!
Dieses Tema wird viel zuviel VERTUSCHT , weil sonst unangenehme Versäumnisse zu Tage kommen würden.

Wenn man etwas Fordert muss man auch über die Folgen nachdenken.

Secrets2009-07-21T23:41:44Z

Klar passieren auch Unfälle mit jüngeren, aber da liegt es meist nicht an gesundheitlichen Überraschungen, oder an verlangsamtem Reaktionsvermögen, daher finde ich die Vergleiche von einigen nicht so passend.

Fakt ist, dass das Reaktionsvermögen mit dem Alter abnimmt. Von einer generellen Abnahme des Führerscheines halte ich auch nichts, da manche ältere Personen noch besser fahren als jüngere, aber von einem regelmässigen Reaktionscheck würde ich viel halten.

Auch bei LKW Fahrern wird eine regelmässige Überprüfung gefordert, warum nicht auch bei Personen ab einem bestimmten Alter. Es ist keine diskreminierung sondern ein Sicherheitsaspekt.

Man darf auch nicht vergessen, dass die Abnahme des Führerscheines bei vielen einen grossteil der Selbständigkeit wegnimmt. Was ist mit den Personen die auf dem Land wohnen und ohne Auto kaum wegkommen? Es müssten vernünftige Alternativangebote vorliegen. Der Vorschlag mit dem kostenlosen Ticket für 2 Jahre finde ich gar nicht schlecht, aber noch nicht ausreichend. Was habe manche von dem Ticket, wenn kein Bus bei Ihnen lang fährt?

Also alles in allem keine einfaches Thema.


@@@amethist...

Es wäre schön, wenn Sie selber drauf verzichten würden, ist aber leider nicht immer der Fall.....kenne selber einen Fall, wo er (über 80) nach einem Schlaganfall kaum noch sehen kann. Daher musste seine Frau das sehen für ihn übernehmen und hat ihn durch den Verkehr geführt, weil Sie keinen Führerschein hat. Zum Glück ist nie etwas passiert und irgendwann hatte auch er die Einsicht, dass es besser ist, den Führerschein abzugeben.

keks2009-07-21T22:57:15Z

..ich habe gerade aktuell auch eine Frage dazu laufen.... allerdings eher mit dem Tenor "wie vermittel ich jemandem, dass seine Fahrkünste eventuell nicht mehr ausreichen?"


Ich glaube nicht, dass man die Abgabe des FS an ein Alter knüpfen sollte. Um Himmels Willen!
Ich denke eher, dass eine Untersuchung oder "Nachschulung" viel besser ist. So bekommt der Autoahrer von neutraler Stelle die Bestätigung.... das ist sinnvoller als Kinder, die ihren (starrsinnigen und uneinsichtigen) Eltern schonend verklickern müssen, dass sie nicht mehr fahrtüchtig sind.
Das von dir vorgeschlagene Bus/ Bahnticket ist ja gut und schön, aber doch nur für Großstädter. In Stadtrandgemeinden, op´n Dörp und Jottwede ist man ohne Auto doch verraten und verkauft.

andrzej k2009-07-21T22:49:35Z

Die Frage ist nicht das Alter, sondern ob ein Mensch als Fahrer tauglich ist.
Wenn für die Tauglichkeit ein turnusmäßiger Nachweis von der demokratischen Allgemeinheit gewünscht wird (etwa wie beim Kfz der TÜV), dann bitte für die Fahrer /innen jeden Alters. Eine Diskriminierung wegen des Alters sollte nicht möglich sein.
Du schreibst aus dem aktuellen Anlaß, aber es gibt auch z.B. junge Zuckerkranke, oder Alkohol- und Drogenkranke die mit dem Auto in Passanten rasen und andere spektakuläre Unfälle bauen. Oder junge Raser, die von Fahr-Physik keine Ahnung haben und außer ihrer blöden Dagga-Dugga-Musik vom ganzen Verkehr nichts mehr mitkriegen.

Andererseits habe ich schon 80-jährige gesehen, die noch ausgezeichnet Auto fuhren.
Mein Nachbar z.B. ist über 70 und fährt sehr gut. Übrigens einen Landrover Defender. Manchmal nimmt er mich auch mal bei Offroad-Fahrten mit , wo ich mit meinem Auto nicht hinkomm. :-))
Ich glaube nicht, daß man ihn mit einem Bahn- und Busbonbon reizen könnte, denn überdies leben wir hier auf dem Land.

Die Thematik ist ziemlich kompliziert. Es gibt Leute, die fahren einfach grauenhaft- man hat als Beifahrer regelrecht Angst danebenzusitzen, aber sie machen quasi nie einen Unfall. Ich weiß wovon ich rede, denn ich kenn 2 solche Fälle aus nächster Nähe.(einmal handelt es sich um einen Mann das andere Mal um eine Frau, der Sex spielt dabei auch keine Rolle) .
Andere wiederum beherrschen die Fahrkunst in Vollendung - die reinsten Rallyefahrer - aber es kracht laufend. Ja sogar so oft, daß ihnen ihre eigene Versicherung kündigt, wie in einem Fall, den ich ebenfalls kenne. -

?2009-07-21T22:39:35Z

Ich denke, alte Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen mit dem PKW nicht mehr fahren können, fahren bestimmt nicht damit.

Oft ist es den alten Menschen nur wichtig, zu wissen, sie haben einen Führerschein, genauso ist es oft für sie wichtig zu wissen, dass sie ein Auto in der Garage haben und fahren nicht mehr... oder eben ihnen bekannte kurze Strecken, wo sie sich sicher fühlen.
Ich denke, für alte Menschen ist es besonders schlimm, wenn sie den Führerschein abgeben müssen - es wird ihnen ein Stück "Lebensqualität" genommen - bauen dadurch schneller ab, das Leben ist nicht mehr Lebenswert...
Ich glaube, dass die Menschen wenn sie fahren, nur noch kurze Strecken fahren und diese, die ihnen bekannt sind.....
Jetzt kommt wahrscheinlich das, und wenn unschuldige in einem Unfall verwickelt werden.....
Wieviele Unschuldige werden in Unfälle verwickelt - mit Menschen die Alkohol getrunken haben, mit Alkoholikern die absolut keine Einsicht haben; Unfall durch Unkonzentriertheit, Übermüdung... jungen Menschen, denen die Ps zuviel werden.......
es gibt junge Menschen, die einen Herzanfall, einen Epiletischen Anfall am Steuer haben.....und vieles mehr

Das mit der gratis Bahn- , Busticket finde ich als gute Idee, oder eben ein total günstigeres Ticket, aber was ist mit den Menschen, die auf dem Land wohnen, wo kein Bus, wo keine Bahn hingeht?

Nehmt den alten Menschen doch nicht das bißchen "Lebensqualität", den Stolz, der für sie vielleicht noch einen Wert hat....

So meine lieben vor ein paar Stunden habe ich dieses geschrieben, und ich stehe nach wie vor dahinter obwohl mir vor 3 Stunden ein 79jähriger Mann in mein 3Monate altes Auto gefahren ist, auf eine Güterweg, bei uns am Land. Er ist zu schnell die schmale STraße gefahren, er musste zum Arzt, hat kurz seine Frau alleine zu Hause gelassen, der es nicht gut geht, bzw. die er nur kurz alleine lassen kann, er stand im Stress Habe ihn von Weitem gesehen, bin stehen geblieben, konnte nicht weiter nach rechts fahren, da eine Leitschiene ist..... Zum Glück ist kein Personenschaden; der Schaden an meinem Auto ist ziemlich hoch.....
Die Straßen bei uns sind schmal - wenn bei uns die Hauptstraße nicht gesperrt wäre, wäre das nicht passiert.... da wär ich woanders gefahren; ich möchte und werde diesen Mann nicht veruteilen, es steht mir nicht zu...
Es ist eine blöde, unangenehme Situation...

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