Down-Syndrom heikles thema in der Schwangerschaft?

Hatte gestern mit meiner Tochter 22 jahre ein thema,da ging es um Schwanger sein,und zwar kam das thema behinderte Kinder auf weil wir beim spazieren gehen ein Kind gesehen haben,und sie sagte wenn sie schwanger sein würde,würde sie das Kind behalten wenn Ärzte was feststellen würden.Jedenfalls nach kurzem überlegen sagte ich zu ihr das ich so was nicht begrüße da Ärzte heute so weit sind um es Eltern zeitig genug zu sagen und festzustellen das das Kind im Mutterleib zum Beispiel ein Down-Syndrom hat und damit hat die Mutter die möglichkeit das ungeborene Kind abzutreiben.Sie sagte zwar es wäre ihre sache und so was ginge mich nichts an,hat sie ja recht aber ich versuchte dann ihr noch zu erklären wie es danach weiter gehen würde mit ihrem Leben und mit dem Leben ihres Kindes wenn sie mal nicht mehr sein sollte,bin dann auf unverständniss gestoßen von ihrer sicht aus.Meine meinung ist,wenn man die möglichkeit hat sollte man sie wahrnehmen und Abtreiben.Natürlich ist es was anderes wenn ein Kind ein Unfall hat dann stehe ich dazu.Und ich habe Hochachtung vor Eltern die ein solches Kind haben und ihren Alltag meistern.Was meint ihr dazu abtreiben oder nicht.( Meine Tochter ist nicht Schwanger)

Alhambra2009-06-14T02:10:44Z

Beste Antwort

Das ist so einfach nicht zu beantworten, wenn man 22 ist , dann würde ich mal sagen, neuer Versuch.
Wenn man eine Kinderlose Frau mit 35/40 fragt- da ist die Chance für das Dow S sowieso eher gegeben, dürfte die Entscheidung anders ausfallen.

Habe in meinem Bekanntenkeis eine Frau(39) mit Dow.
DIe Ärzte meinten mal ,sie würde das 12. Lebensjahr nicht erreichen.

Conny ist vital, nimmt am Leben teil und ist aufgeweckt und freundlich, sie selbst merkt nicht, dass sie für ihre nun über 70 Jahre alten Eltern eine irre Belastung ist.
Nur was passiert mit ihr, wenn die Eltern nicht mehr sind.
Beide sagen heute, dies ist ihre größte Sorge.
Das sie kein freies Leben hatten steht dabei auf einem anderen Blatt.
Conny ist und bleibt immer irgenwie ein Kind, dass nie erwachsen wird.

augensternlein2009-06-14T07:11:35Z

Dieses Thema ist sehr schwierig und ich glaube jeder muss sich darüber selbst im Klaren sein wie er damit umgeht. Und wenn die Situation dann eintritt ist die Theorie, die man sich vorher zurecht gelegt hat, oft überholt.

Ich persönlich glaube, dass Männer sich sehr leicht damit tun zu sagen, wenn das Kind behindert wäre dann lassen wir es abtreiben. Weil sich das 'Wunder' der Empfängnis nicht in ihrem Körper abspielt. Frauen spüren das Wunder ab dem ersten Tag. Ihr Körper verändert sich und auch wenn sie das Kind noch nicht durch Tritte spüren ist doch plötzlich alles Anders. Dieses Gefühl haben Männer nicht und deshalb ist es einfacher eine Entscheidung emotionslos und ohne 'Nachwirkung' zu treffen. Alle Frauen, die ich kenne, die abgetrieben haben, aus welchem Grund auch immer, haben das nie überwunden. Sie kennen heute noch den errechneten Geburtstermin dieser Kinder und würden Alles geben, wenn sie es rückgängig machen könnten. Auch wenn es für ihren Lebenslauf besser gewesen ist (und sie das auch wissen). Soviel zum Thema Abtreibung.

Natürlich ist nicht jeder Mann und auch nicht jede Frau gleich, das will ich damit auch nicht sagen aber jeder hat einen anderen Blickwinkel und Frauen sind bei diesem Thema wohl emotionaler und natürlich auch stärker betroffen, weil es sich in ihnen abspielt.

Ich persönlich würde nicht abtreiben, weil ich nicht Gott bin und nicht entscheiden kann ob ein Leben lebenswert ist. Wenn mir diese Aufgabe in meinem Leben gestellt wird, dann werde ich auch die Kraft haben diese zu meistern.

savage2009-06-14T05:15:43Z

also ich bin ja recht spät schwanger geworden (der große mit 34 und der kleine mit 36) und laut irgendso eines tests war wohl die wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass da dann eine behinderung da ist. meine frauenärztin hat mir halt dann eine fruchtwasseruntersuchung vorgeschlagen. habe ich bei beiden nicht gemacht. hatte auch irgendwie keine angst. naja, und wenn das kind behindert gewesen wäre? ist doch mein kind. fertich...

b.larger2009-06-14T04:09:24Z

Also mein Bruder ist heute 28 Jahre alt und hat Down-Syndrom. Er lebt auf seinen eigenen Wunsch hin in einer Wohngemeinschaft. Er geht arbeiten wie ich - er hat Freunde wie ich - er hat seine eigene Meinung wie ich - er hat eine Partnerschaft wie ich - er hat mal mehr und mal weniger Probleme, ist mal mehr oder weniger glücklich wie ich. Ich selbst habe schon mit vielen Behinderten Menschen gearbeitet (als Erzieherin). Es ist nicht mehr so, wie früher, das die Eltern alleine mit ihren Kindern dastehen. Dank Organisationen, wie der Lebenshilfe e.V. gibt es viele Unterstützungsmöglichkeiten. Es gibt viele Fördermöglichkeiten. Wenn ich mir meinen Bruder ansehe und dann andere Menschen, die als "normal" gelten - sich aber aufführen, wie Sau - dann frage ich mich warum bei meinem Bruder darüber nachgedacht werden sollte, ob er ein recht auf Leben gehabt hätte, wäre es vor seiner Geburt diagnostiziert worden? Bei den anderen stellt das auch keiner in Frage. Down-Syndrom ist keine Krankheit - mein Bruder leidet nicht. Die anderen Downis mit denen ich gearbeitet habe leiden auch nicht. Am besten wäre es, sich erstmal mit dem Thema Down-Syndrom genauer zu beschäftigen - sich mit betroffenen Familien zu unterhalten - sich mit den Menschen zu beschäftigen. Gerade Downis sind oft sehr liebe, sonnige Menschen. Erst dann kann man eigentlich eine gute Entscheidung treffen. Und wenn man sich dann gegen das Kind entscheidet, dann ist das wohl auch Ok. Dann weis man wofür oder wogegen man sich entscheidet. Aber sich nur dagegen zu entscheiden ohne Hintergrundinformation - nur das was der Arzt sagt, das finde ich nicht richtig. Und meiner Erfahrung nach sind Leute, die nicht direkt mit Menschen die Down-Syndrom haben in Kontakt sind sehr unzureichend informiert und haben sehr oft falsche Vorstellungen.

bimpy2009-06-14T03:14:16Z

Trisomie 21 gibt es, wie schon zuvor gepostet, in großer Variationsbreite. Diese kann man aber zuvor nicht feststellen.
Ich habe mit solchen Kindern gearbeitet. Sie sind die reinste Zuneigungsbank. Was man an sie in Liebe steckt, bekommt man mehrfach zurück. Das kenne ich von sogenannten normalen Kindern nicht.
Wenn man die Diagnose hat, so sollte man sich entsprechend informieren. Es gibt Frühförderungen, so dass viele sich gut entwickeln können.
Schlimmer finde ich die vielen körperlichen Erkrankungen, die damit einhergehen können. Da müssen Eltern häufig über Operationen entscheiden, das fände ich belastend.
Heute werden Kinder mit Down-Syndrom wesentlich älter als früher; und selbst wenn sie eine schlimme Ausprägung haben, so gibt es doch zahlreiche Einrichtungen, die die Eltern unterstützen.

Niemand ohne Fachwissen sollte jemanden zur Abtreibung raten. Die seelische Belastung, abgetrieben zu haben, kann manche ein lebenlang verfolgen. Willst Du das auf Dich nehmen?

Wenn jeder ein irgendwie angekratztes Kind abtriebe, so würde Andersartigkeit aus unserem Leben verschwinden. Diejenigen, die dann mit z.B. erworbenen Einschränkungen leben müssten, wären in einer unerträglichen Minderheit. Ein riesiger Verlust in unserer Gesellschaft .Die Stärke eines Volkes misst sich an ihrem Umgang mit den Schwächsten. Und da fällt mir die Euthanasie des Nationalsozialismus ein, die psychisch Kranke und Behinderte unter unsäglichen Bedingungen verwahrte und umbrachte. Eine Abtreibung von "Makelkindern" käme dem aus meiner Sicht recht nahe.

Was wäre, wenn wir eines Tages die Haarfarbe blond als Makel empfänden? Blonde Kinder abtreiben? Wie weit willst Du gehen?

Jedes Kind ist ein Wunder, jedes Kind ein Geschenk, jedes Kind kostet nicht nur Geld, wie momentan polemisiert wird, sondern es schenkt den Eltern etwas Unbezahlbares. Diese Geschenke einer Mutter zu berauben, sollte gut überlegt sein.

Wirklich, die Großeltern geht es nicht viel an, wie sich eine Mutter entscheidet. Und ich erwarte von Großeltern, dass sie ihre Kinder und ihre Enkel bedingungslos lieben.

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