Wo endet "Meinungsäußerung" und wo beginnt "Missionierung"?

Meiner Meinung nach sind Antworten auf YC-Fragen immer Meinungäußerungen und in der Kategorie "Religion und Spiritualität" ganz besonders. Ich finde es wünschenswert, dass jeder so antwortet, wie es seinem individellen gedanklichen Kontext entspricht. Im Idealfall ergibt sich dabei ein bunter Strauß an Antworten, welche zeigen, wie unterschiedlich man eine Sache sehen kann, und welche ich normalerweise als unaufdringliches Angebot empfinde, aus dem ich mir aussuchen kann, was ich in mein Denken übernehmen will und was nicht.

Nun hat jemand in einer anderen Frage was von "versteckter Missionierung" geschrieben. Mich würde mal interessieren, ob - und falls ja, wann - ihr Antworten in dieser Rubrik als "Missionierung" empfindet. Kann man dafür Kriterien aufzählen oder gar eine Art Checkliste erstellen?

Die Frage ist nicht an Hypersensible gerichtet, welche schon allein die Tatsache, dass jemand eine andere Meinung hat, als tiefe Verletzung ihrer Gefühle empfinden. Ferner ist "Missionierung" inhaltsunabhängig gemeint, also nicht auf einen bestimmten Glauben oder Unglauben bezogen.

Ich freue mich auf Eure Antworten.

herkamann2009-05-21T04:18:41Z

Beste Antwort

Eine Meinungsäußerung ist eine Mitteilung meiner Ansichten in einer bestimmten Frage oder Sache! Diese Mitteilung kann auch die Erfahrung und die Überzeugung des Mitteilenden enthalten! Sodann ist es jedem überlassen, ob er das für sich annehmen kann oder nicht. Dieser Vorgang kann keine Missionierung sein! Sie beginnt, wenn der Geber der Mitteilung versucht, den Leser nicht nur zu informieren, sondern ihm Angst einjagt! Mit dem Mittel der Angst zu überzeugen, heißt auch zu missionieren. Die falsche Mission spricht immer Gefühle an; sie ist nur dann falsch, wenn dem Empfänger der Botschaft keine Perspektive gegeben wird. Wenn jemand Angst gemacht wurde und ihn mit dieser Angst alleine gelassen wird, dann ist das die falsche Mission! herkamann

Anonym2009-05-20T23:28:09Z

Es ist die Wortwahl und die Penetranz die den Unterschied macht.

Ich kann sagen (wenn ich jemanden treffe den es interessiert..):

"Aufgrund folgender Indizien und Erfahrungen GLAUBE (bzw. vermute) ich, dass es so und so ist".

ein Missionar würde sagen:

"Es ist so und so weil es in der Bibel steht. Wenn du das nicht glaubst wirst du in der Hölle schmoren / sterben / krank werden".


Der Missionierende verbreitet seine eigene (völlig unbelegte) Meinung mit Eifer und Penetranz auch dort wo es keiner wissen will und setzt voraus dass SEINE Vorstellung der Wirklichkeit entspricht, was in den seltensten Fällen der Fall ist.

Olaf2009-05-20T14:25:07Z

Wenn du dich ständig wiederholst, wird es wohl Missionierung sein.

doodlebugger572009-05-20T13:28:39Z

Die Missionierung faengt da an wo etwas Geglaubtes als Fakt, Wahrheit, "ueberpruefbares Ereignis" ausgegeben wird.

Beispiel:

Ich konnte meinen Schluessel nicht finden, aber nach einem Gebet, glaube ich, hat Gott mir geholfen sie zu finden. Eine Meinungsaeusserung.

Ich konnte meinen Schlussel nicht finden, aber nach einem Gebet, hat Gott mich zu seinem "Versteck" gefuehrt...
versuchte Missionierung, da Behauptung
(aus der geschlossen werden soll dass auch dir Gott helfen kann, ..musst nur glauben)

Anonym2009-05-20T13:19:26Z

Die Missionierung ist Aufgabe aller engagierten Christen.

Botschafter an Christi statt, zu sein.
So unterwies der persönlich Bevollmächtige durch Jesus-Christus.
Berufen als eifriger, engagierter Pharisäer vor Damaskus.
Der Apostel Paulus selbst bekennt bei den Urchristen in Rom:

"Ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Dynamik GOTTES, die Zuversicht macht allen, die daran glauben.
Römer 1,16
Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.
1.Johannes 1,8

JESUS-CHRISTUS selbst sagt seinem Freundeskreis:

Mt 10:32 Wer sich öffentlich zu mir bekennt, für den werde ich auch vor
meinem Vater im Himmel eintreten.
10:33 Wer aber vor den Menschen nicht zu mir steht, für den werde ich auch
vor meinem Vater im Himmel nicht eintreten.»

Mt 5:13 Salz und Licht: die Funktion der Christen in der Welt (Mark. 4,21;
9,50; Luk. 8,16; 11,33; 14,34-35)

«Ihr seid das Salz, das die Welt vor dem Verderben bewahrt. Aber so,
wie das Salz nutzlos ist, wenn es seine Kraft verliert, so seid auch
ihr nutzlos, und man wird über euch hinweggehen, wenn ihr eure
Aufgabe in der Welt nicht erfüllt.

Wie das Salz in der Suppe machen Christen die Welt für GOTT erst genießbar. Und deswegen sollen wir unsere "Würzkraft" nicht verlieren - sprich unseren Glauben tatsächlich und authentisch leben, damit offenbar wird, wie gut ein Leben mit Gott ist.

Wer sonst soll Zeuge für JESUS-CHRISTUS sein, wenn nicht die Menschen, die in seiner Liebe, seiner Geborgenheit leben?
Jesus braucht keine perfekten Menschen, sondern treue Zeugen mit Zivilcourage.

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