Wie sah die Schlange vor der Bestrafung durch Gott aus?
Was ich mich immer gefragt habe und was mir bisher keiner beantworten konnte ist,...
Wie sah die Schlange ursprünglich aus? Gott hat de Schlange durch Bestrafung zu dem gemacht was sie heute ist.
Da sprach Gott der Herr zu der Schlange: Weil du das getan hast, seist du verflucht, verstoßen aus allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein Leben lang.
Die Schlange muss demnach vorher Beine gehabt haben! Doch trotz allem wird sie auf Gemälden im Baum der Erkenntnis als Schlange so wie wir sie kennen dargestellt, als beinloses, kriechendes Getier.
Also, irgendwelche Vorschläge, wie die Schlange vorher aussah?
PS: Hiermit ist nicht der evolutionäre Vorläufer der Schlange gemeint. Sondern der biblische!
Auch wenn es mit der eigentlichen Frage wenig zu tun hat, hier aber darauf eingegangen wird, dass die Schlange "Satan" ist, dazu ein paar Anmerkungen!
@niarooo
1.
http://www.rafa.at/13teufel.htm
Satan und die Ursünde
Die erste und inhaltlich älteste Geschichte im Christentum, die man mit Satan assoziiert, ist meist der biblische Sündenfall, Adam und Eva, der verbotene "Apfel" (Apfel = lat. malum; (Baum des) Gut(en) und Böse(n) = lat. bonum et malum) und ... die Schlange. So lasst mich denn der Schlange den Kopf zertreten, schließlich bin ich ein Weib (1. Mose 3,15).
So sehr diese Stelle mit Adam und Eva, dem Apfel und Satan in Gestalt einer Schlange assoziiert wird, aber das alles sind Fehlinterpretationen: an dieser Stelle gibt es keinen Satan. Der Akteur der Verführung war eine vollkommen gewöhnliche, völlig irdische Schlange.
2.
http://www.rafa.at/13schlan.htm
Ein Engel Gottes als Satan
Eine höchst sonderbare und seltsame, biblische Geschichte ist die des Bileam (4. Mos. 22).
Bileam schien als ein geschätzter Wahrsager oder Zauberer zu gelten, denn als der König Balak sich von den anrückenden Israeliten bedroht sah, sandte er Boten aus, Bileam zu bitten, die Israeliten zu verfluchen. Als die Boten bei Bileam eintrafen, bat sich dieser aus, über Nacht eine Entscheidung Gott Jhwhs abzuwarten, die er den Boten am Morgen berichten wollte.
Das Ganze erinnert stark an "die Befragung der Götter im Bettgemach", zu Neudeutsch: Traumdeutung.
Tatsächlich kam in der Nacht Gott (Elohim) zu Bileam und fragte (!), als wenn er es nicht wüsste, wer denn der Besuch sei. Bileam antwortete "dem Gotte" - el HaElohim - zu der (=dem) Gott. Bileam berichtete am Morgen den Gesandten des Balak das Wort Gott Jhwhs, das zu deren Ungunsten ausfiel.
Als ein zweites Mal Boten eintrafen, rechtfertigte sich Bileam, dass er nicht gegen das Geheiß "Jhwhs, Elohoy" - also Jhwh, seines Gottes - die Israeliten verfluchen könnte. Wiederum wollte Bileam das Wort Gott Jhwhs in der Nacht abwarten und wiederum kam Gott (Elohim) zu Bileam in der Nacht. Diesmal gewährte der Gott dem Bileam, mit den Boten des Balak zu reisen.
Als Bileam aber am Morgen seine Eselin sattelte und mit den Boten zog, entflammte just DESWEGEN der Zorn Gottes (Elohim) und es stellte sich der Engel Jhwhs - maleak Jhwh - an Bileams Weg, um sich ihm zu widersetzen - lesatan. Nachdem des Bileams Eselin diesem Engel 3 mal auszuweichen versuchte und sie Bileam dafür schlug, öffnete Gott Jhwh den Mund der Eselin, die sich daraufhin lustig mit ihrem Reiter unterhielt. Diesem erschien dies gar nicht sonderbar. Erst als Gott Jhwh auch noch die Augen des Bileam öffnete, wurde dieser des maleak Jhwh, des Engels, gewahr.
Der Engel stellte sich vor mit den Worten: "Siehe ich, ich zog aus als lesatan (als Hinderer)..." um Bileam an seinem Wege zu hindern, weil dieser Gott nicht gefiele.
Bezeichnend ist an der ganzen Geschichte, dass hier ein auffallend unschlüssiges Entscheidungsverhalten Gottes vorliegt. Als könne Gott seine Entscheidungen nicht mit der nötigen Konsequenz durchsetzen, spricht er sich zuerst gegen, dann für die Reise des Bileam aus. Kaum ist dieser jedoch abgereist, schickt er ihm einen satanischen (hindernden) Engel nach, der Bileam nach ein paar zaghaften Störmanövern dann DOCH weiterziehen lässt.
Ein beliebiger, namenloser Engel Gottes tritt hier im Dienste und im Sinne Gottes als "Satan" auf, als Widersacher und stellt sich einem Menschen in den Weg.
Ganz deutlich wird hier, dass Gott Sataniym für seine Zwecke benutzt, um sich seinen eigenen Plänen und Anordnungen in den Weg zu stellen, als sei Gott ein zweigeistiges Wesen, das seine eigenen Entscheidungen erst in der Praxis mit sich selbst ausfechten müsste.
Da Gottes Wort (Logos) zugleich Gott selbst, sowie Gottes Wort aber auch die Ausführung und Realisation dieses Wortes ist, so dass allein durch das Wort erschaffen ist - d.h. im Rückschluss dass das Erschaffene nicht mehr als Gottes Wort, Gottes Plan, Gottes Geist und damit Gott selbst ist - ist diese Welt und dieses Sein nichts anderes als Gottes Denken, Gottes Wort, Gottes Erleben.
Dieses Sein, dieses Welt ist Gott, der sich gerade selbst erschafft.
Und wie alles Entstehende braucht das Wachstum Barrieren, gegen welche sich das Entstehende durchsetzen muss. Was wächst, erstarkt, wenn es ein Hindernis überwunden hat. Ist Satan Gottes Impfstoff?