Weitgereiste Bio-Lebensmittel: Sinnvoll oder nicht?

Beispiel:im Supermarkt werden Bio-Kartoffeln angeboten, die aus Ägypten kommen.

Anonym2009-01-15T10:45:37Z

Beste Antwort

Das kommt immer darauf an:
Gundsätzlich sollte die erste Priorität auf den kürzeren Wegen liegen, und erst die zweite auf Bio!

Aber, wenn ich im Winter eh Tomaten aus Spanien kaufen will, dann sind die gleichweit gereisten Biotomaten immer noch die bessere Wahl.

Und gerade bei Lebensmitteln von außerhalb der EU, wenn es keine Alternative zu diesen Produkten gibt, kann es sehr sinnvoll sein, auf Bio zu achten!
Außerhalb der EU sind teilweise Pflanzenschutzmittel erlaubt, die in der EU aus gutem Grund schon seit Jahrzehnten verboten sind!
Wenn ich nun Produkte kaufe, die nicht Bio sind, dann können diese mit Rückständen dieser Pflanzenschutzmittel belastet sein. Zudem ruinieren sich dort Pantagenarbeiter für einen Hungerlohn ihre Gesundheit, wenn sie mit diesen Mitteln umgehen.

Zudem keine Regel ohne Ausnahme:
Mit der Priorität auf kurzen Wegen kann man auch ganz schön falsch liegen, denn man muss die komplette Energie bis zum Verbrauch betrachten.
Wenn ich Beispielweise einen deutschen Apfel im April/Mai kaufe, so hat dieser seit Oktober im Kühlhaus gelegen, und dies braucht eine riesige Menge Energie.
Kaufe ich einen Apfel aus Chile oder Südafrika, hat dieser NUR den Weg von der Südhalbkugel zur Nordhalbkugel hinter sich, und das in einem Schiff. Da ein Schiff im Verhältnis sehr viele Waren mit geringem Kraftstoffeinsatz transportieren kann, ist für den Apfel aus Südafrika wesentlich weniger Energieeinsatz nötig als für den deutschen Apfel aus dem Kühlhaus.

Fazit: Nicht leicht verderbliche Waren, die mit dem Schiff transportiert werden sind unter Umständen umweltfreundlicher, als die vergleichbare deutsche Ware, die Monate lang im Kühlhaus lag!

Anonym2009-01-15T10:24:23Z

Das ist bei uns im Bioladen auch oft so, dass die aus Ägypten sind.
Aber die kaufe ich nicht. Ein Biobauer aus unserer Gegend verkauft nämlich das ganze Jahr über am Samstag vormittag am Marktstand sein eigenes Gemüse und da sind die Kartoffeln dann eben aus 10 km Entfernung.
Näher geht es leider nicht mehr. Ein Biobauer aus dem Nachbardorf hat aufgehört :-((

Emma-Louise S2009-01-15T10:18:59Z

Eine sehr gute Frage!

Äpfel aus Südamerika - stehen regelmäßig in Österreichs Regalen, auch zur mitteleuropäischen Apfelhauptsaison.

Ich boykottiere weitgereiste Produkte, die ich auch aus dem eigenen Land kaufen kann. Bei manchen gehts ja nicht, und ich liebe Ananas und Bananen einfach zu sehr.

Ist Bio- und Öko-Denken nicht verwandt?
Ich glaube, daß jemand, der für seine Gesundheit Biolebensmittel kauft, sich auch Sorgen um die Gesundheit des Ökosystems machen wird.

Ob Bio immer bio ist? Das ist eine andere Frage, ich kann es mir nicht vorstellen...

nimrod2009-01-15T10:12:37Z

ganz egal ob bio, öko, no label - nur was weieieit gereist ist schmeißt für alle aaßgeier m e h r als genug krumen ab.-
was vor der tür wächst, ist nur wert ins meer gekippt zu werden als zusatzfutter bei die fisch.-

post-it2009-01-15T10:08:21Z

Ich denke, dass das drauf an kommt woher die Biokartoffeln oder auch sonstige Bio-Lebensmittel kommen. Nicht überall wo Bio drauf steht ist auch Bio drin. Prinzipiell darf glaub ich jeder seine Kartoffeln Bio nennen, aber wirklich biologischen Anbau kann man nur erwarten wenn das auch kontrolliert wird. In der EU gibt es Richtlinien für Bioprodukte und so viel ich weiß ist das größte Exportland für Bio-Lebensmittel (in der EU) Polen und deswegen wird da auch dementsprechend kontrolliert. Außerhalb der EU hat aber bestimmt nicht jedes Land Kontrollen oder überhaupt Richtlinien was Bio ist. (Womit ich auch wieder nicht sagen will, das innerhalb der EU die Kontrollen so toll wären...) Da solche Bio-Produkte dann aber trotzdem teurer sind als normale sollte man das meiner Meinung nach nicht unbedingt unterstützen solange man nicht weiß wie die Sachen wirklich angebaut werden.

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