Mein Mann ist Alkoholiker und trinkt sehr viel Korn. Die leere Flasche steht neben ihm und er meint ich hätte die dort hin gestellt. Warum reagiert er so, wenn es doch so offensichtlich ist. Er sagt doch tatsächlich zu mir ich habe eine rege Phantasie. Schon mal Danke für die Antworten
DrCreativ2008-11-19T06:41:12Z
Beste Antwort
Hallo Schlange ich war selbst lange Alkohol krank aber jetzt abstinent Es ist ganz natürlich das er das Problem verdrängt oder verdrängen will. Denn wenn man einem Alkoholiker seinen Suchtstoff weg nimmt wird er aggressiv. Meistens muß man erst richtig auf die Schnauze fallen um zu begreifen das man was ändern muß. Es geht nur über eine Entgiftung mit anschließender Langzeritherapie. Aber wenn er nicht will hast du keiner Chance. Als Partner ist man in einer Co Abhängigkeit, die sehr belastend ist. Generell Must DU dir Frage stellen ob du das ewig so weiter machst, denn dann gehst mit daran zu Grunde. Mach im Klar das er was tun muß sonst wirst Du was tun. Das hört sich hart an aber glaube mir anders gehts nicht. Es gibt vielfältige Hilfsangebote die man nutzen kann angefangen von der Suchtberatung bis hin zum Klinikaufenthalt. Im übrigen wenn Dein Mann nichts selbst zu Suchtberatung gehen will, kannst du auch erst mal alleine dahin gehen. Meist werden diese von der Caritas oder Diakonie angeboten. Ich wünsche Dir viel Kraft und Das Du für Dich die richtigen Entscheidungen triffst.
Du kannst mich auch gerne noch mal per Mail Kontaktieren wenn du Hilfe Brauchst: sksiegen@gogglemail.com
Sehr weitreichende Antworten haben die User @scirocco und @DrCreativ schon gegeben. Dem bleibt für den Moment nicht viel hinzuzufügen.
Ich kann nur noch einmal bestätigen, dass Deine Antwort den deutlichen Hinweis liefert, das Deine Co-Abhängigkeit jetzt schon das gröÃere Problem für Dich ist.
Wirklich ganz wichtig ist es, in dieser Situation für Dich nicht alleine zu bleiben und eine Angehörigen-Selbsthilfegruppe an Deinem Wohnort zu suchen.
Du hättest so die Möglichkeit, Deine Leidenszeit erheblich abzukürzen.
Wichtig noch hinzuzufügen, dass eine Trennung entgegen landläufiger Meinung keine echte Lösung ist ..... viele Erfahrungen zeigen, das Frauen, die mit einen alkoholkranken Menschen zusammen waren ... wieder auf einen treffen.
Diese Spirale gilt es für Dich zu unterbrechen ..... und ... ganz wichtig ... in Deiner Befreiung aus einer Co-Abhängigkeit legst Du einen möglichen Grundstein (... mehr als möglich ist nicht drin ...), dass auch für Deinen Mann eine Veränderung als Chance kommen könnte.
Eines ist gewiss ... diese Anforderung an Dich ist eine groÃe Anforderung! Ich wünsche Dir, dass Du in der Sorge für Dich selbst die nächsten Schritte tun kannst ...
Dein Mann hat noch nicht genügend Leidensdruck, d. h. er leidet noch nicht genug unter seinem Alkoholkonsum. Daher verdrängt er, wieviel er trinkt, es fällt ihm quasi auch nicht auf. Leider ist der erste Schritt für einen erfolgreichen Entzug bzw. eine Therapie, daà der Süchtige Krankheitseinsicht hat. Ihm selbst muà erst klar sein: "Ich bin krank, ich bin Alkoholiker!" Diese Einsicht erlangen Alkoholiker meist erst, wenn körperliche Beeinträchtigungen auftreten. Dem Alkoholiker den Stoff zu entziehen, bringt meist nichts, da er ihn sich dann heimlich besorgt und dann gut versteckt. Aber auch diese Verhaltensweise wird meist vom Betroffenen nicht als krankhaft gesehen.
Das Schlimmste am Alkoholismus ist die sog. Co-Abhängigkeit der Angehörigen. Das heiÃt nicht, daà die Angehörigen selbst trinken, sondern daà der Alkoholiker sie "zwingt, mitzuspielen". Der Angehörige sorgt z. B. dafür, daà die verräterischen, leeren Flaschen unauffällig verschwinden ("ooooh! Die Nachbarn..."), sorgt evtl. für einen ausreichenden Vorrat (Alkoholiker auf Entzug werden aggressiv...), lügen z. B. am Telefon den Arbeitgeber an ("er/sie ist krank..."), während er/sie "blau" auf dem Sofa liegt usw., usw.
Wenn eine Therapie begonnen wird, sollte der Angehörige immer auch Eine machen. Wenn der Angehörige sich aus der Co-Abhängigkeit befreien kann, den Alkoholiker praktisch allein läÃt, erhöht sich dessen Leidensdruck, so hart das auch klingt.
Wenn z. B. ein liebender Ehemann zwischen seiner Frau oder dem Alkohol wählen muÃ, wenn er dazu gezwungen ist, geht ihm, vielleicht, ein Licht auf.
Natürlich hat man geheiratet, um gemeinsam durch dick und dünn zu gehen, aber dies wäre ein "therapeutisches" im Stich lassen. Es müÃte nicht für immer sein, nur solange, bis endlich die Krankheitseinsicht vorliegt.
Wende Dich am Besten an eine Suchtberatungsstelle, die können u. U. helfen! Alles Gute!!
Weil sie eine andere "Logik" haben. AuÃerdem ist das Gehirn auch schon mehr oder weniger porös. Und - man bastelt sich seine eigene Wahrheit und die kann ständig anders aussehen. Versuche erst gar nicht, das zu verstehen, es ist krank...
Du solltest Dir überlegen, ob Du ein Co-Alki werden oder doch lieber frei sein willst. Es ist ganz schwer auf Dauer mit einem Suchtkranken zu leben.