Darf man alkoholkranken Menschen die Meinung geigen
Gerade kam es bei uns im Haus zum Eklat. Mein Sohn wird des öfteren von unserer eindeutig alkoholkranken Nachbarin zu Unrecht beschimpft und beschuldigt irgendwas gemacht zu haben. Bisher habe ich immer gedacht, lass sie, sie kann nichts dafür und es meinem Sohn auch so erklärt. Eben standen wir Erwachsenen mit Kindern im Treppenhaus und klärten eine "Geschichte" auf. Sie stand da und ich konnte mich nicht mehr beherrschen und fuhr sie an, dass sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern soll und meinen Sohn nicht immer wegen nichts bezichtigen solle. Sie brabbelte rum, suchte Ausflüchte, hatte eine absolute Fahne, und ich wurde laut, um zu ihr durchzudringen, ob ihr das klar wäre, dass sie diese Dinge unterlassen soll und ließ sie stehen. Verbal war sie mir absolut unterlegen, vor allen Dingen in ihrem Zustand. War das nun ok oder nicht ?
2008-08-02T10:05:24Z
Wer gibt hier eigentlich die ganzen Daumen runter ? Blödsinn, echt.
casperle *DRunter* begründen*2008-08-02T14:50:55Z
Beste Antwort
In dieser Situation haben sich verschiedene "Dinge" für dich vermischt.....deshalb stellst du jetzt wohl auch die Frage.
Einmal gibt es die Alkoholikerin, die dir einerseits leid tut und bei der du - wie üblich bei Suchtkrankheiten - hilflos danebenstehst und nix ändern kannst. Das ist das Drama der "Zuschauer". Du willst jedoch Gerechtigkeit, keinen Streit, keinen Stress....
Zum anderen gibt es deinen Sohn, der diese Problematik gar nicht richtig erfassen kann und ungerecht behandelt, belästigt wird......ohne sich selbst richtig wehren zu können....Der tut dir natürlich auch leid.
Ich finde, oberste Priorität ist, Grenzen zu setzen und die Verantwortungen da zu sehen, wo sie sind !!!
DEINE Verantwortung ist in erster Linie zu deinem Kind zu stehen, wenn er ungerecht behandelt wird und ihm - ganz speziell in diesem Fall - als Vorbild auch zu zeigen, dass der Alkoholismus der Nachbarin ihr keinerlei Rechte einräumt, andere ungerechtfertigterweise zu beschimpfen und zu beschuldigen.
Würdest du das unter den Teppich kehren und mit den Worten abtun : " die kann ja nicht anders ! " würde dein Sohn sich einerseits im Stich gelassen fühlen und andererseits für sich selbst vielleicht "einsortieren", dass man als Suchtkranker überhaupt keine Verantwortung mehr trägt..............nicht nur die für sich, sondern auch im sozialen Umfeld. Da würdest du ganz schlechte Signale aussenden !!!!
Also war es vollkommen richtig, wie du dich verhalten hast !!!!!
Leider bringt das bei diesen Leuten selten etwas, denn sie verstecken sich hinter ihrer Krankheit. Ohne Therapie kann da keinem geholfen werden. Und das muß er wollen.
klar okay. hätte ich genauso gemacht. geht ja um dein kind. da werde ich auch gelegentlich zur löwin. war bei mir im treppenhaus auch schon mal die mutter eines anderen kindes gestanden und hat gesagt, mein sohn hätte ihn so stark getreten, dass sie ihn von der schule abholen mußte. ihr sohn würde gewalt verabscheuen und hätte sich deshalb nicht gewehrt. dem kerlchen war´s voll peinlich, sie hat ihn ja mitgeschleift. ich habe nur gesagt, dass mir das wurscht ist, weil ich nicht dabei war und das nicht beurteilen kann, wer jetzt schuld ist. die wurde dann richtig laut. daraufhin habe ich sie hinauskomplimentiert. zwei tage später habe ich erfahren, dass ihr pazifistisch veranlagter sohn im pausenhof zwei andere kinder vermöbelt hat. prima. nö, echt...klar, ist ´ne krankheit. aber das gibt ihr doch nicht den freibrief schlechthin... grüße von den flodders...
Die Nachbarin steht ja nicht unter Naturschutz. Folglich kannst du ihr auch die Meinung sagen. Das Problem ist nur, dass es nicht ankommen wird. Einige Alkoholiker suchen ständig Streit und können das auch stundenlang durchziehen.
Du hast als Mutter nur deine Pflicht getan und dein Kind gegen jemand verteidigt der Unrecht hat. Ob bei deiner Nachbarin die Alkoholkrankheit daran Schuld ist daß sie so reagiert oder ob diese Frau von haus aus so ist sei dahingestellt. Ich hätte in so einer Situation genauso gehandelt wie du.